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sven1421

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Donnerstag, 13. Dezember 2012, 15:31

TAG 3: 11.01.2012 [Teil 4 von 6]



Die kleine Sitzecke in der Teeküche


Im Hinblick auf die Uhrzeit bereite ich mich langsam aufs anstehende Mittagsmahl vor, wobei ich mich zuvor noch für die kurze Dauer von ein paar Minütchen auf meinem Bett langmache. Wenig später befinde ich mich beim gleichzeitigen Ertönen der Mittagsglocke dann auch schon, meinen umfangreichen Leib warm ummantelt, auf dem Weg über den Hof hinweg zum Haupthaus-Speisesaal, an dessen gastlicher Stätte heute bereits sämtliche Tische liebevoll eingedeckt sind. Wie ich kurz darauf erfahre, ist dieser Umstand der Tatsache geschuldet, daß an diesem Tage sämtliche Pfarrer der Umgegend von den Klosterschwestern zum gemeinsamen Mittagsmahl geladen wurden und dabei vor Ort direkt nach uns speisen werden. Angesichts dessen begnügt sich unsere bescheidene Gastgesellschaft, die derzeit auf nur 7 Personen zusammengeschrumpft ist, bei ihrer mittäglichen Tischgemeinschaft mit dem kleinen Tisch in unmittelbarer Küchennähe, von wo uns alsbald dampfend gekochte Kartoffeln, herrlich duftende angeschwitzte Rote Beete und zu kleinen goldigen Barren geformtes Rührei erwarten. Abgerundet wird jenes schlichte und dennoch wie immer ganz köstliche Mahl von einer fruchtig-schaumigen Quarkspeise mit Mandarinen. Bei uns drinnen herrscht beim Verzehr wie stets eitel Sonnenschein, während es draußen bereits seit geraumer Zeit ununterbrochen vor sich hin nieselt. Die feuchtglänzenden Gehwegplatten und die kleinen Pfützen auf dem sandigen Boden des Hofes legen hiervon unübersehbar ein eindeutiges Zeugnis ab. Kühl und windig ist es zudem auch. Alles in allem eher ausladend, was einen Spaziergang anginge und umso einladender in Bezug auf eine ausgedehnte Mittagsruhe sowie einen weiteren Ausflug ins weihnachtlich geschmückte London des vorvorigen Jahrhunderts, dem Schauplatz meiner Dickens-Geschichte.


12:20 Uhr


Die gewohnte Tasse löslicher Kaffee, zubereitet in der Teeküche gegenüber, und ein Glas wäßrigen Apfelsaftgemischs ermöglichen mir nach dem Wiederaufstehen vom mittagsstündlichen Ruhelager in meiner Kammer geraume Zeit später den angeregten und zugleich angenehm erfrischenden Wiedereinstieg in Dickens Erzählung.

CHARLES DICKENS: DER WEIHNACHTSABEND - Eine Buchbesprechung - VERS 3 Teil 3 - ZUM LESEN BITTE ANKLICKEN!

In dieser ist es mittlerweile bereits dunkel geworden. Und auch bei mir vor dem Fenster sieht es doch schon wieder ziemlich schummrig aus. So kann ich dann auch nur kopfnickend zustimmen, wenn es im "Weihnachtsabend"-Texte heißt: "Vorhänge warteten darauf, zugezogen zu werden, um Kälte und Dunkelheit auszuschließen". Ich für meinen Teil lasse mir damit noch etwas Zeit, in der leisen Hoffnung, daß es draußen doch noch einen Moment lang zumindest ein wenig hell bleibt. Stattdessen widme ich mich, in meinem bequemen Sessel sitzend, weiter meiner Lektüre, die mir mit den Worten ihres Autors in Londons verschneiten Straßen und gut beheizten Stuben allerorts das Aufkommen regen Menschenverkehrs und liebevoller Gastfreundlichkeit aufzeigt.
Allein beim Lesen wird einem schon so richtig warm ums Herz, selbst dann, als der Geist und Scrooge in die öde Landschaft einer Bergarbeitersiedlung wechseln, wo die Familie eines Bergmanns mit Kindern, Enkeln und Urenkeln festlich herausgeputzt und fröhlich singend das Weihnachtsfest feiert. Ja, selbst dann, als nach erneutem Ortswechsel ans stürmische Meer hin zwei Leuchtturmwärter sich mit einem Grog zuprostend und Weihnachtslieder brummend "Fröhliche Weihnachten" wünschen, ebenso wie es auf einem Schiff mitten auf hoher See dann auch die gesamte Besatzung entweder lautstark oder aber ganz im Stillen tut - beziehungsweise, wie Dickens es noch viel trefflicher zu formulieren weiß: "Und jeder ... hatte irgendwie teil an der Feststimmung und erinnerte sich dabei jener in der Ferne, denen seine Sorge galt, und wußte, daß auch sie in Liebe seiner gedachten". Wobei ich im zweiten Teil des Zitats gerade jene Worte wiederentdecke, die ich zum Abschluß jeden Tages in mein Nachtgebet mit einzuschließen pflege. Ein gutes Schlußwort also, mit dem ich auch mein Büchlein vorübergehend erst noch einmal zur Seite lege.



15:30 Uhr

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Angel (13. Dezember 2012, 17:20)

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Freitag, 14. Dezember 2012, 14:48

TAG 3: 11.01.2012 [Teil 5 von 6]



Leichtverzweigte Baumspiegelung in einer Regenwasserpfütze


Nach derartig rasch erfolgter Beendigung meiner geistreichen Lektüre am Nachmittag wage ich mich dann doch noch für etwa ein Stündchen ins leichtschummrige Freie, um so zumindest ein wenig frische Luft in der stets so heilsamen Stille des nahegelegenen Waldes zu tanken. Der Himmel über mir trägt dabei weiterhin sein eintöniges Grau-in-Grau, und es umweht mich ein schwaches feuchtkühles Lüftchen. Nur hin und wieder böet dieses auf, ganz so, als starte es damit den krampfhaften Versuch, mir mein Kopfhaar zu zerzausen. Die Unterfangen ist allerdings von vornherein eher aussichtslos, stellt dazu meine von Natur aus bereits recht schüttere und noch dazu erst vor Kurzem ringsum auf schnittige sechs Millimeter zurechtgestutzte Haartracht eine viel zu kleine Angriffsfläche für ein derartiges Windspiel dar. Unbeeindruckt dessen ziehe ich also meines Wegs, auf den breiten und den schmalen Pfaden zwischen den zahllosen Baumreihen, wobei meine Schritte mit der Zeit - wie zu erwarten - immer kleiner werden und auch meine Atmung und mein Herzschlag sich zunehmend beruhigen. Aber auch um mich herum ist in der Abgeschiedenheit des Waldes alles ruhig.
Nun ja, selbst an solch dunklen Tagen in seinen trüben Stunden kann man eben Stille und Frieden - äußerlich wie innerlich - finden. Man muß halt nur wissen, wo man sie zu suchen hat. Fühlbar entspannt kehre ich schließlich wieder zum Klostergelände zurück, wo ich mich leichten Fußes wieder in meine Unterkunft begebe und meine Gedanken schriftlich niederlege, bevor ich Gleiches dann auch noch einmal mit meiner eigenen Person körperlich auf dem Bett tue, darauf wartend, daß mich meine liebe Freundin, die ganz und gar nicht schrille Klosterglocke, zum Vespergottesdienst einlädt.


16:50 Uhr


Dem wiederholten Glockenklange folgend, schreite ich ganz gemächlich in Richtung Kirche, wo ich mir mit der ebenfalls gerade eintreffenden Diakonisse gegenseitig erst die hölzerne Eingangstür und dann die gläserne Zwischentür zum Kircheninnenraum aufhalte, um anschließend andächtig Einzug haltend meinen Platz in der mittleren Bankreihe einzunehmen. Eine Schwester tritt hinter mir ein, schaltet die Deckenbeleuchtung an und begibt sich alsdann zum Altar, wo sie - zuvor noch seitlich vor ihm niederkniend - die Kerzen anzündet. Ich schaue ihr zu, und da ist er wieder ... der Geruch des frisch entzündeten Kerzendochts, der mir aus etwa zehn Metern Entfernung in die Nase kriecht. Für mich persönlich auch diesmal ein sicheres Zeichen, ganz angekommen zu sein - alle Sinne geschärft und erwacht. Eine innere Glückseligkeit befällt mich dabei, die ich hier nur schwer beschreiben kann und die mir den folgenden Ritus des Gottesdienstes noch ein wenig festlicher und herrlicher erscheinen läßt als sonst. In diesem Kontext erscheint mir auch die auf deutsch vorgetragene Bibelstelle heute geradezu wie ein feierlicher, an mich gerichteter Appell: "Hört das Wort nicht nur an, sondern handelt danach, sonst betrügt Ihr Euch selbst" (Brief des Jakobus Kapitel 1 Vers 23 bis 25).
Im Anschluß an die Vesper geht es über den Hof ins Haupthaus, wo heute neben dem gewohnt reichhaltigen Speisenangebot zusätzlich noch Fisch in Senfsoße zum gemeinschaftlichen Verzehr bereitsteht. Und als Getränk gibt es an diesem Abend einen milden goldfarbenen Melissentee. Der neu eingetroffene Gastpfarrer spricht mit uns ein Tischgebet, und dann laben wir uns, wie gerade eben erbeten, als Gast an dem, was uns durch Gottes Gaben zuteil wurde. Im Tischgespräch erfahren wir dann, daß der neue Herr Pfarrer, ein Jesuiten-Pater, derzeit als stellvertretender Heimleiter eines speziell für die älteren Mitbrüder seiner Gemeinde angelegten Altenheims in Berlin-Gladow tätig ist. Auch wird uns zu Gehör gebracht, daß unsere junge, schwedisch sprechende angehende Theologin an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert und hier im Kloster auf Empfehlung eines Freundes hin in aller Stille ihre Examensarbeit schreibt. Tja, wie man sieht, gibt es die unterschiedlichsten Gründe für einen Klosteraufenthalt auf Zeit. Manche Gäste nutzen ihn sogar, um hier täglich stundenweise bei den Ordensschwestern mitzuarbeiten, wie ich bereits beim Mittagessen erfahren durfte. Der dafür ausgemachte Lohn wird ihnen dabei dann mit den Kosten für Unterkunft und Verpflegung verrechnet. Nach einem abschließenden Tischgebet und dem gemeinsamen Abräumen des Tisches begeben wir uns dann wieder in unsere Quartiere, wo ich für meinen Teil meine Erlebnisse erst einmal wieder schriftlich in Worte zu fassen suche. Der verbleibende Rest des Abends gehört schließlich noch einmal Mister Dickens und seinem weihnachtlichen Bestseller.


19:00 Uhr

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Angel (14. Dezember 2012, 18:51)

sven1421

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Samstag, 15. Dezember 2012, 17:43

TAG 3: 11.01.2012 [Teil 6 von 6]



Adventsgesteck im Gemeinschaftsraum meines Gästehauses


CHARLES DICKENS: DER WEIHNACHTSABEND - Eine Buchbesprechung - VERS 3 Teil 4 - ZUM LESEN BITTE ANKLICKEN!

Dort geht es nun für mich mit dem Geist der gegenwärtigen Weihnacht und Ebenezer Scrooge gemeinsam nach all den vorherigen Allgemeinschauplätzen - die einmal mehr aufzuzeigen vermochten, daß man Weihnachten tatsächlich auf jede erdenkliche Weise überall und in jeder möglichen Lebenssituation ohne große Kosten und Mühen würdig feiern kann, wenn man denn nur gewillt dazu ist - zur Wohnstätte einer uns durchaus bekannten und Scrooge verwandten Seele, nämlich der seines Neffen. In dessen Hause ist der Weihnachtsabend ein einzigartiges großes rauschendes Fest mit zahlreichen Gästen, die lachen und scherzen, singen und musizieren, tanzen und ausgelassene Spiele spielen. Auch Scrooge war - wenn wir uns einmal erinnern - bereits ganz zu Anfang der Geschichte dazu eingeladen worden, doch er hatte es ja vorgezogen, Weihnachten lieber für dummes Zeug zu halten und seinen Neffen aus dem Büro zu werfen. Nun kommt er dank des Geistes der Weihnacht zumindest in den Genuß zu sehen, was er da alles versäumt, und zu hören, daß er seinem Anverwandten trotz seines unmöglichen Benehmens sogar noch leid tut, wozu dieser weiter ausführt: "Ich könnte ihm nicht böse sein, selbst wenn ich wollte. Wer leidet denn unter seinem schlimmen Sparen? Er selbst. Immer er selbst". Und etwas später ergänzt er im Hinblick auf die ausgeschlagene Einladung zum gemeinsamen Festessen dann noch: "ich bin überzeugt, daß er um eine angenehmere Gesellschaft kommt, als er sie in seinen eigenen Gedanken finden kann - ob nun in seinem muffigen Kontor oder in seinen staubigen Zimmern".
Der Neffe soll mit dieser Feststellung durchaus recht behalten, denn spätestens als dessen Frau an der Harfe ein einst von Scrooges Schwester gesungenes Lied anstimmt, da ist es endgültig um das harte Herz des Geizhalses geschehen: "... er wurde immer weicher gestimmt und dachte, daß er, wenn er in all den Jahren diesem kleinen Lied öfter hätte lauschen können, die freundlichen Seiten des Lebens zu seinem eigenen Glücke mehr gepflegt und von selbst Gutes getan hätte, ohne daß des Totengräbers Schaufel Jakob Marley erst hätte beerdigen und dieser ihm wiedererscheinen müssen".
Nach dem Musizieren setzt sich das bunte Treiben im Hause von Scrooges Neffen spielerisch fort, wobei Dickens höchstpersönlich geradezu biblisch anmutend erklärt: "... es ist gut, zuweilen wie die Kinder zu sein, und niemals besser als in der Weihnachtszeit, da auch ihr machtvoller Stifter ein Kind war". Halleluja und Amen möchte man noch hinzufüge, wäre man nicht viel zu sehr beschäftigt damit, im Geiste dem für alle anderen Anwesenden unsichtbaren Scrooge bei seiner regen Teilnahme an den verschiedenen Spielereien zuzusehen.
Oh mein Gott, Ebenezer Scrooge, was ist nur dank der zweifach erfahrenen Begeisterung aus Dir geworden?! Aus Dir, der Du noch vor kurzem für Weihnachten und die mit ihm einhergehenden Vergnügungen nur ein verächtliches "Humbug" übrig hattest?! Sieh Dich doch nur an, Du alberner alter Kerl! Hüpfst da herum wie ein dummer kleiner Junge und bettelst am Ende den Geist an Deiner Seite gar noch an, daß er Dich länger verweilen läßt. Wo ist bloß all Dein eitler Stolz geblieben, alter Narr?! Kein Zweifel: Scrooge ist längst nicht mehr der "Alte". Oder hätte der sich etwa überschwenglich bedanken wollen, wenn sein Neffe einen Toast auf ihn ausbringt und ihm im selben Atemzug "Fröhliche Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr" zu wünschen ansetzt?! Keineswegs, noch 24 Stunden zuvor hätte Scrooge ihn dafür umgehend vor die Tür gesetzt. Und jetzt?! Jetzt tut dies der Geist der gegenwärtigen Weihnacht mit Scrooge wie auch mit sich selbst.
Und er führt den alten Sünder stattdessen im fliegenden Ortswechsel von einem Notleidenden zum nächsten - in Heime, Krankenhäuser, fremde Länder, Gefängnisse und Armenhäuser - kurzum: überall dort hin, wo Not am Mann war und "wo immer der eitle Mensch nicht selbst in seiner kurzfristigen Macht die Türe verschlossen und den Geist ausgesperrt hatte". Wo er dabei auch hinkommt, überall spendet der Weihnachtsgeist Freude, Trost und Segen. Und nicht nur Scrooge verändert sich während all dieser Begegnungen, die ihm dadurch beschert werden. Auch der Geist selbst verwandelt sich dabei langsam und stetig, er altert zusehends, und sein Haar wird grau. Von Scrooge daraufhin sorgenvoll nach der Dauer seines Geisterlebens befragt, antwortet er dann in bester Matrix-Manier: "... es endet heute nacht".
Doch bevor es soweit ist, offenbart der scheidende Geist Scrooge noch etwas, das sein Mantel bislang sorgsam verbarg: zwei erbärmlich ausschauende Kindsgestalten, der Menschheit Kinder, welche da sind: Unwissenheit und Not. Vor Beiden, so warnt der Geist Scrooge, müsse man sich als Mensch hüten, am meisten dabei vor der Unwissenheit, da aus ihr sonst einst der Menschheit Verderben erwächst. Möge nicht nur Scrooge diesen gut gemeinten Ratschlag beherzigen, sondern ein jeder von uns!
Auf Scrooges Frage aber, ob es denn für Unwissende und Notleidende gar keine Zuflucht oder Hilfe gäbe, kontert der Geist abschließend noch einmal mit den eigenen Worten des "alten" Scrooge: "Gibt es denn keine Gefängnisse? ... gibt es keine Arbeitshäuser?". Und dann entschwindet der vergängliche gute Geist um Punkt Mitternacht und an seiner Stelle tritt nun "eine verhüllte Erscheinung mit düsterer Feierlichkeit" auf Scrooge zu ...
Wie für den Geist der gegenwärtigen Weihnacht aber ist es am heutigen Abend zu bereits fortgeschrittener Stunde auch für mich langsam an der Zeit abzutreten und damit jener düsteren verhüllten Erscheinung der jetzt über mich hereinbrechenden Nacht zu weichen ...



21:00 Uhr


Bevor ich mich anschließend ausziehe und zu Bett begebe, lasse ich mich erst noch einmal am Fuße meines Sessels auf die Knie fallen und befehle dabei in meinem - dem Psalm 23 ("Der Herr ist mein Hirte") entspringenden - Nachtgebet all die mir liebgewordenen Daheimgebliebenen wie auch mich selbst dem Schutz des himmlischen Vaters an.


21:20 Uhr


Eingeschlafen bin ich auch in diesmal wieder recht schnell und habe dann auch gut durchschlafen können.


Ende Tag 3

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Angel (15. Dezember 2012, 21:56)

sven1421

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Sonntag, 16. Dezember 2012, 15:40

TAG 4: 12.01.2012 [Teil 1 von 6]



Die zu meinem Zimmer gehörige Naßzelle


Wie schon am Vortag liege ich bereits wieder ein Weilchen wach, als die Klosterglocke zum ersten Male den neuen Morgen einläutet. Ein paar Minuten des ruhigen Liegenbleibens gönne ich mir daraufhin noch, dann erhebe ich mich langsam, gähne ein paar Mal, recke und strecke mich und taste mich schließlich in meiner schummrigen Umgebung vorsichtig zum Schreibtisch, wo ich es per Knopfdruck erst einmal Licht werden lasse in meinem stillen Kämmerlein. In altbewährter Reihenfolge mache ich in Anschluß daran erst mein Bett für den Tag zurecht und dann mich. Und nachdem sich mein frühmorgendlicher Besuch im Bad einmal mehr nach der guten alten, wenn auch leicht abgewandelten "Dinner-For-One"-Formel: "The same procedure as yesterday - The same procedure as everyday" abgespielt hat, heiße ich in der mir verbleibenden Zeit bis zum Frühstück nach dem Aufziehen meiner Vorhänge - in meinem bequemen Sessel platznehmend - auch wieder den guten alten Dickens samt seiner weihnachtlichen Geistergeschichte herzlichst willkommen in meiner kleinen aber feinen Kemenate.


06:00 Uhr


CHARLES DICKENS: DER WEIHNACHTSABEND - Eine Buchbesprechung - VERS 4 Teil 1 - ZUM LESEN BITTE ANKLICKEN!

Was da nun in der Folge auf mich und Scrooge zukommt, beschreibt dessen geistiger Vater Dickens als eine "ein geheimnisvolles Grauen" verbreitende Gestalt mit einem tiefschwarzen Gewand, das einzig und allein den Blick auf eine ausgestreckte Hand zuläßt. Und er fügt wenig später noch erklärend hinzu: "Ohne diese wäre es schwierig gewesen, die Gestalt ... von der Dunkelheit zu unterscheiden, die sie umgab". Dennoch tut jene achso düstere Erscheinung auch etwas "goldiges", zumindest dann, wenn man dem Sprichwort Glauben schenkt, daß Reden Silber und Schweigen Gold ist. Denn reden tut der mysteriöse "Schwarzummantelte" keine einzige Silbe. Und was die Möglichkeit angeht, ihn irgendwie zu bewegen, so sieht es dem ersten Anschein nach damit wohl ebenfalls eher finster aus.
Den früher selbst ja recht hartgesottenen Scrooge zwingt der "Schwarze" mit seinem undurchschaubaren Auftreten jedenfalls erst einmal verängstigt in die Knie und jagt ihm dabei einen Schauer nach dem anderen über den Rücken, so daß der alte Ebenezer schließlich aufrichtigen Herzens bekennen muß: "Geist der Zukunft ... Dich fürchte ich mehr als jedes andere Gespenst, das ich gesehen habe". Nichts desto trotz ist der inzwischen rundum erneuerte Scrooge sofort bereit, ihm nachzufolgen, und das aus denkbar gutem Grund, wie er selbst ausführt: "Die Nacht vergeht schnell, und ich weiß, die Zeit ist kostbar für mich! Führe mich, Geist!". Nun, da läßt sich der schweigsame Schattengestalt nicht zweimal bitten und entrückt den zu läuternden Geizhals erst einmal an eine seiner bisherigen Hauptwirkungsstätten - die Londoner Börse.
Hier wird Scrooge dann zugleich Ohrenzeuge und Augenzeuge des Gesprächs mehrerer Kaufleute, die sich über einen kürzlich Verstorbenen unterhalten, und das mit herzlich wenig Achtung sowohl vor dem Toten als auch vor dem Tod selbst. Stattdessen beherrschen kaltherzige Gleichgültigkeit und bloßer Geschäftssinn ihre munter angeregte Konversation. Auch zwei weitere Herren, welche Scrooge als angesehene Geschäftsmänner wohlbekannt sind und um deren Hochachtung er zeitlebens bisher stets gerungen hat, darf der alte Ebenezer kurz darauf vor Ort belauschen, wie sie in einer kurzen belanglosen Plauderei ohne jede wirkliche Tiefe scheinbar über den gleichen Verblichenen quasi wie in einem Nebensatz geradezu verächtlich feststellen: "Den alten Geizhals hat's nun endlich doch erwischt, was?". Scrooge selber stimmen diese Begegnungen recht nachdenklich, kann er sich doch beim besten Willen keinen Reim darauf machen, wer der besagte tote Mann aus der Zukunft sein möge, von dem alle so lieblos und abfällig reden, noch was dessen bedauernswertes Schicksal mit dem seinen zu tun habe. Und dennoch beschließt er für sich selbst: "jedes Wort, das er hörte, und alles, was er sah, sorgfältig zu bewahren".
Eines gelingt Ebenezer Scrooge hier am so wohlvertrauten Ort, an welchen ihn der sich merkwürdig bedeckt haltende Geist geführt hatte, freilich nicht, so sehr er sich auch anstrengt: sich selbst zu finden, oder besser gesagt, sein zukünftiges Ich. Ganz im Gegenteil: "es stand ein anderer Mann in seiner gewohnten Ecke". Beunruhigen mag ihn das zu diesem Zeitpunkt aber nicht weiter, sieht er sich selbst doch als in der Zukunft geläutert und daher sicher auch andernorts zu finden am Weihnachtstage als gerade an der Londoner Börse.
Wenn es auch nicht gerade jeder Ort sein muß, zu dem ihn der "Man in Black" als nächstes geleitet - einem finsteren Stadtteil mit finsteren Gassen und finsteren Läden, in denen noch viel finstere Gestalten herumlungern. So auch jener zwielichtige pfeifepaffende Halunke Joe, in dessen schäbigem kleinen Laden neben Scrooge und dessen geistigen stummen Führer zeitgleich auch eine Scheuerfrau, eine Waschfrau und ein Leichenbesorger Einkehr halten. Letztere Drei begeben sich mit dem Ladenbesitzer gemeinsam eilends hinter dessen - zu seiner Erscheinung und seinem ganzen Auftreten aüßerst passenden - Lumpenvorhang in den abgeschotteten, schmuddlig düsteren hinteren Teil des Etablissements, wo unter Ausschluß der Öffentlichkeit nicht minder dunkle und ebenso schmuddlige Geschäfte abgewickelt werden.
Mich hingegen drängt es - schon allein bei der Beschreibung jenes verkommenen Etablissements - ans helle, wenn auch fürs erste nur künstliche Tageslicht meiner Schreibtischlampe und damit zugleich wieder in die Realität meiner reinen klösterlichen Umgebung zurück.


Ein flüchtiger Blick zur Uhr verrät mir hierbei, daß sich die Zeit fürs Frühstück langsam naht, und so lege ich mein Buch beiseite und mich noch ein paar Minütchen aufs Bett, um anschließend vor der Einnahme des Morgenmahls wieder zu einem kurzen Morgenspaziergang aufzubrechen.


07:45 Uhr

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Angel (16. Dezember 2012, 18:39)

sven1421

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Montag, 17. Dezember 2012, 16:34

TAG 4: 12.01.2012 [Teil 2 von 6]



Laterne im Klostereingangsbereich


Auf meinem angestammten Weg im Halbrund um die Klosteraußenmauer herum gibt sich Mutter Natur zu früher Stund erneut noch recht düster - derart düster, daß nicht einmal die einsam stehende lichtsensorgesteuerte Laterne nahe dem Klostereingangstor so recht zu wissen scheint, ob sie mir meinen Weg noch erleuchten muß oder nicht. Immer wieder geht sie während meines langsamen Annäherungsversuches an sie an und aus. Als ich allerdings auf ihrer Höhe angekommen bin, entscheidet sie dann spontan, daß es für mich wohl auch ohne sie bereits hell genug ist und knipst sich nunmehr endgültig selber das Licht aus. Nun, meinen Weg finde ich trotzdem, könnte ich ihn doch - wie es der alte Scrooge auch von seinem einstigen Schulweg behauptete - inzwischen auch blindlings gehen. Aber das muß ich natürlich nicht, denn so stockdunkel ist dieser Morgen dann freilich doch wieder nicht.
Stattdessen ermöglicht er mir vielmehr sogar bereits die Aussicht auf einen immer noch grau eingefärbten und von einer lückenlosen Wolkendecke komplett verhangenen Himmel ebenso wie auf ein paar lose Blätter, die in Bodennähe geradezustürmisch vom ständig aufs Neue auffrischenden Wind getrieben, hier und da den Weg meiner Füße kreuzen. Ich lasse sie gemächlichen Schrittes freundlich passieren, haben sie es doch ganz offensichtlich viel eiliger mit ihrem Fortkommen als ich. Schritt um Schritt ziehe auch ich schließlich weiter, bis ich am Klostergartentor anlange und dort für einen kurzen Moment innhalte, um einer Krähe zu lauschen, welche direkt über mir recht lautstark - und der Gesangsdarbietung nach ihrem Namen alle Ehre erweisend - ihre Kreise zieht. Ein paar ihrer schwarzgefiederten Schwestern und Brüder gesellen sich alsbald hinzu, wobei ich dann auch die ganze Vogelschar leichterhobenen Hauptes ein wenig genauer in Augenschein nehme. Schade, daß ich in diesem Moment meine Kamera nicht parat habe, gäben doch ihre schwarzen Flügelschläge vor der Kulisse des ergrauten Himmels sicher ein recht imposantes Bild ab - eines, das ich jetzt leider nur in meinem Kopf mit mir herumtrage und lediglich noch in meinen schlichten Worten zu Papier bringen kann, um es so mit anderen zu teilen.
Jenem sanften Flügelschlag der über mich her ziehenden versammelten schwarzen Brut mit dem Blick meiner Augen noch einen Augenblick folgend, drehe ich mich selber fast unmerklich im Halbkreis um die eigene Achse und kann damit schließlich, da ich meinen Blick langsam wieder senke, unmittelbar den Heimweg ins Kloster antreten. Auf ihm registriere ich diesmal an jener Stelle, wo mir am Vortag der süße Duft von Frischgebackenem in die Nase krabbelte, von einem hellerleuchtenen Fenster her ein deutlich wahrzunehmendes und im Sekundentakt wiederkehrendes Stanzgeräusch, welches die Vermutung nahelegt, daß dort wohl die Oblatenbackstube des Klosters Alexanderdorf beheimatet sein müsse. Meine kindlich anmutenden Tippelschritte, mit denen ich mittlerweile langsam vor mich her schleiche, passen sich noch ein wenig dem regelmäßigen Takt jener deutlich hörbaren Stanzdarbietung an und erreichen dabei nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit des zufriedenen Frischluftschnappens - andächtige Naturbetrachtung inklusive - ihr Ziel in Form des gradlinigen Sandwegs, der vom Klostereingangstor schnurstracks bis hin zur Pforte des Haupthauses führt. Diese ist, wie ich an den von der Kirche her kommenden und nun dort einkehrenden Besuchern erkennen kann - an jenem Morgen bereits geöffnet. Von der Seite her gesellt sich dann beim Daraufzuschreiten noch eine der klösterlichen Teilzeitgastarbeiterinnen zu mir, und gemeinsam betreten wir die Treppe, den Haupthausflur und von dort aus schließlich - nach dem Aufhängen unserer Jacken an der Flurgaderobe - auch den Speisesaal.


08:10 Uhr


Dort ist der Tisch schon vollständig gedeckt, so daß wir nur noch platzen - also im Sinne von platznehmen - brauchen. Obwohl: Platzen würden wir vermutlich auch, wollten wir wirklich das gesamte Angebot von Speis und Trank zu uns nehmen. Denn acuh heute gibt es wieder Brötchen, Mischbrot, Schwarzbrot, Butter, Eier, Käse und verschiedene Wurstsorten in Hülle und Fülle, dazu Kaffee, Milch, Zucker und Salz - alles wie stets mit Liebe bereitet und geschmackvoll dargeboten. Nein, ich werde auch an meinem insgesamt siebten Morgen meiner beiden Klosterbesuche noch immer nicht müde, all den Reichtum an Gaben bis aufs Kleinste aufzulisten, ebenso wie den köstlichen, hausgemachten Wurstsalat mit viel Gemüse, welchen es heute zusätzlich gibt. Zu selten ist es schließlich sonst, daß mich im Alltag auch nur ein ähnlich reich gesegneter Frühstückstisch in Empfang nimmt. Zuhause und auf Arbeit reicht es allzu oft nur zu einer rasch geschmierten Klappstulle im Stehen und zu einem lauwarmen Coffee2Go. Und so muß ich halt von jenem reichhaltigen Gabentisch hier gleich in doppeltem Sinne noch ein wenig zehren. Gegenwärtig tue ich dies im Folgenden gemeinsam mit den anderen Klostergästen: der weiterhin erkälteten Diakonisse, einem ebenfalls Stille suchenden Spazier-Einzel-Gänger und dem Gastpfarrer auf der einen Seite sowie drei fleißigen Kloster-Helferinnen und der eifrigen, jungen Theologiestudentin auf der anderen Seite des Tisches. Meine unmittelbare Tischnachbarin, die Diakonisse, hält dabei einleitend wie auch abschließend das etwas verschnupfte und dennoch nicht weniger von dankbarem Herzen kommende Tischgebet, wobei wir es uns zwischen diesen beiden kurzen Gebetszeiten natürlich so richtig gut munden lassen. Dabei gibt eben jene Diakonisse der ihr gegenüber sitzenden Studentin und damit auch uns als dem Rest der klösterlichen Tafelrunde einen leise vorgetragenen, sehr interessanten Kurzeinblick in die Geschichte der Diakonie von deren Anfängen bis in die Gegenwart.
Derart körperlich wie geistig gestärkt, ziehen wir uns anschließend wieder in unsere Stuben zurück, wobei in der meinigen auf mich bereits ein neuer Tagebucheintrag wie auch mein Sessel und in ihm sitzend ein weiterer Abschnitt der Gespenstergeschichte aus der Feder von Charles Dickens erwartet.


09:00 Uhr

+++ CRIMINAL MINDS +++ DALLAS +++ CASTLE +++ DOCTOR WHO +++ 24 +++

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Angel (17. Dezember 2012, 18:40)

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Dienstag, 18. Dezember 2012, 17:24

TAG 4: 12.01.2012 [Teil 3 von 6]



Blick über den großen Teich auf dem Klostergelände


CHARLES DICKENS: DER WEIHNACHTSABEND - Eine Buchbesprechung - VERS 4 Teil 2 - ZUM LESEN BITTE ANKLICKEN!

Von meiner guten Stube aus lasse ich mich damit wieder in das düster-schmuddlige Hinterteil eines schäbigen Londoner Ladens hinab, welches Ladenbesitzer Joe in meinen Augen recht unpassenderweise als seine "gute Stube" bezeichnet. Und die Scheuerfrau, die gerade mit der Waschfrau und dem Leichenbesorger eben dort eingekehrt ist, spricht nun - wie es bereits zuvor die Geschäftsleute an der Börse taten - recht abfällig über einen Toten, indem sie bemerkt: "Jeder hat das Recht, für sich selbst zu sorgen. Er hat es jedenfalls getan". Das Waschweib stimmt ihr zu und ergänzt noch: "niemand mehr als der". Ja, sie wird sogar noch viel deutlicher: "der gemeine alte Geizhals ... warum war er zu Lebzeiten nicht menschlicher? Wäre er es gewesen, so hätte er jemand gehabt, der nach ihm gesehen hätte ..., anstatt daß er mutterseelenallein seinen letzten Schnaufer tun mußte".
Dann aber ist es genug der Vorrede, und es wird gemeinsam mit dem Halunken in übelster Weise um die Habe jenes Toten gefeilscht, von der sich jeder der drei Besucher des Ladens seinen Teil genehmigt hat. Nicht einmal das Totenhemd hat man der Leiche gelassen, was Scrooge letztlich dazu veranlaßt, sie zu betrachten "mit einem Abscheu, der kaum größer hätte sein können, wenn es höllische Dämonen gewesen wären, die um den Leichnam selber feilschten". Und dennoch erkennt er gleichzeitig auch daran, wie alle über den Toten herziehen, ein Stück weit in diesem sein altes hartherziges Ich wieder, wie er seinem dunklen Geist gegenüber beteuert: "Ich verstehe, ich verstehe! ... Das Los dieses Unglücklichen könnte mein eigenes sein. Mein bisheriges Leben führt darauf hin".
Mit dieser späten Einsicht Scrogges ändert sich um ihn herum der Schauplatz des zukünftigen Geschehens wieder, und er steht nun selbst unmittelbar am Sterbebett des verstorbenen Mannes - ein "nacktes, vorhangloses Bett, auf dem unter einem zerlumpten Laken etwas Verhülltes lag ... beraubt und geplündert, unbewacht, unbeweint, unbetreut". Und in einer Art Offenbarung hört Scrooge im Geiste vor jener erschütternden Kulisse die denkwürdigen Worte: "Oh kalter, kalter, starrer, fürchterlicher Tod, richte hier Deinen Altar auf und umgib ihn mit allen Schrecken, die Dir zu Gebote stehen, denn dies ist Dein Reich! Doch an dem geliebten, verehrten und geachteten Haupt kannst Du kein Haar krümmen zu Deinem furchtbaren Zweck und keinen Zug entstellen. Nicht das ist entscheidend, daß die Hand nun schwer ist und niedersinkt, wenn man sie losläßt, nicht das, daß Herz und Puls stille stehen, sondern daß diese Hand offen, freigiebig und treu war, das Herz tapfer, warm und zartfühlend, und der Herzschlag der eines Menschen. Schlag zu, Tod, schlag zu! Und sieh, wie seine guten Taten aus der Wunde aufblühen und unsterbliches Leben aussäen über die Erde hin". Geradezu biblisch erklärt sich dem alten Sünder Scrooge hier, wem am Ende ewiges Leben vergönnt sein wird und wem der ewige Tod. Der so Angesprochene erkennt in diesen Worten nur allzu deutlich, wohin Geiz, Gewinnsucht und Hartherzigkeit letztlich führen. Und so verlangt es ihn nunmehr danach, vom Geist an seiner Seite zu erfahren, ob der Tod jener, seinem früheren Ich doch so unheimlich verwandten armen Seele nicht doch - wenn auch vielleicht nur bei einem einzigen Menschen - ein anderes Gefühl ausgelöst habe als Gleichgültigkeit und Verachtung. Der Geist tut ihm den Gefallen und führt ihn zur Familie von einem der vielen Schuldner des Verstorbenen, die aufgrund des mit dessen Tode nun einhergehenden Zahlungsaufschubs und der doch recht hohen Wahrscheinlichkeit, im Nachfolger des unbarmherzigen Mannes einen "barmherzigeren Gläubiger" zu finden, endlich wieder ruhig schlafen kann, auch wenn der Schuldner und seine Frau es der Umstände halber nur äußerst ungern zugeben. Dickens erklärt hierzu: "Ja, sie mochten versuchen, es zu beschönigen, aber ihre Herzen waren doch erleichtert". Nun, derartige Erleichterung und Freude sind doch nicht ganz das, was sich Ebenezer Scrooge unter jenem erbetenen "anderen Gefühl" im Hinblick auf das Ableben seines "alten Seelenverwandten" vorgestellt hatte. Aber da der sich weiterhin in Schweigen hüllende Geist ihm in Anbetracht der allgemeinen Unbeliebtheit des Toten außer dieser Art von Gefühl wohl kein anderes mehr zu bieten hat, und da die Zeit für ihn auch bald um zu sein scheint, erfleht sich Scrooge zum Abschluß von seinem Begleiter: "Laß mich ein wenig Zuneigung und Zartgefühl sehen beim Tode eines Menschen". Der Geist aber macht sich, diesem frommen Wunsch entsprechend, zusammen mit Ebenezer noch einmal auf durch all die vielen Straßen und Gassen Londons, die Scrooge so vertraut sind, auf denen er jedoch - wie sehr er sich auch darum bemüht - sich selbst in seiner ganz persönlichen Zukunftsform doch nirgends wiederzuentdecken vermag ...
Ich hingegen finde mich derweil schon wieder, nämlich in meinem Zimmer im Sessel an meinem Schreibtisch, wo - wenn ich einmal zur Uhr blicke - mittlerweile die Mittagszeit auf leisen Sohlen herannaht. Tja, auch zur Selbstfindung ist eben so ein Klosteraufenthalt immer wieder aufs Neue ausgesprochen dienlich! Die Früchte dieser wertvollen Erkenntnis ernte ich dabei in den mir verbleibenden Minuten noch rasch in aller Gemütlichkeit auf dem Bett ausgestreckt liegend - gedankenversunken auf das Erklingen des klösterlichen Glockenspiels wartend.



11:40 Uhr


Vom anschließenden Mittagessen bin ich dann mal wieder hellauf begeistert. Obwohl, darf man denn von Kartoffelbrei und gebratener Leber und Röstzwiebeln eigentlich überhaupt begeistert sein?! Nun, ob man das darf, weiß ich nicht - ich aber, ich darf es, zumal wenn jenes Mahl eingerahmt von einem herzhaften Vorsalat aus Selleriestücken mit ganz wenig Majonaise und ganz viel frischen Kräutern sowie einem Kompott von im eigenen Saft eingelegten Williams-Christ-Birnen daherkommt. Und auch meinen Mitessern scheint es sehr zu schmecken, denn am Ende sind alle Schüsseln und Schälchen beinahe komplett leer und sämtliche Teller schauen quasi wie abgeleckt aus. Voll hingegen sind unsere Mägen - so voll, daß ich kurzerhand die angedachte Mittagsruhe vorerst vertage und den angebrochenen Nachmittag trotz anhaltend gräulicher Bewölkung zu einem ausgedehnten Verdauuungsspaziergang im Wald nutze.


12:20 Uhr

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Angel (18. Dezember 2012, 18:30)

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Mittwoch, 19. Dezember 2012, 11:47

TAG 4: 12.01.2012 [Teil 4 von 6]



Anwärterin auf den Posten eines zukünftigen Weihnachtsbaumes


Das gemütliche Durchschreiten des dem Kloster gegenüberliegenden Waldstücks dehne ich an diesem Tage auf ganze zwei Stunden aus. Denn es drängt mich zum Abschied von jenem ausgedehnten seelenerquickenden Naherholungsgebiet tiefer in sein Innerstes hinein als bislang jemals zuvor. Tiefer als je zuvor sind dabei auch die Gedanken, die meinen Geist ebenso wohltuend bewegen wie es meine Füße mit meinem Körper tun. So habe ich hier dann auch eine Art Vision, meine Zukunft in der himmlischen Ewigkeit betreffend, die ich dank der eingebauten Videofunktion meiner Kamera akustisch zu konservieren vermag, und deren später in Worte gefaßte Quintessenz so klingt: "Bei meinen Aufenthalten im Kloster habe ich endlich einmal alle Zeit der Welt für mich. Mehr Ruhe und weniger Streß und Hektik als hier kann man wohl nur noch dereinst im himmlischen Paradies finden. Und ich bin mir schon heute ganz sicher, auch dort werde ich dann stundenlang spazierengehen und meine dabei aufkommenden Gedanken Tag um Tag auf hunderten Seiten in einer Art Tagebuch verewigen. Hunderte Seiten, die dann mit Freuden gelesen werden können von all denjenigen, die mit mir diesen paradischen Zustand auf ewig teilen. Denn das In-Worte-Fassen und schriftliche Niederlegen meiner Gedanken und Empfindungen, das spüre ich in diesem Augenblick stärker denn je, ist nunmal meine mir von Gott mit in die Wiege gelegte Gabe und Passion".
Der in den vergangenen Tagen geschärfte Blick meiner Augen erspäht unterdess viele kleine Dinge, die ich am Ankunftstag in ihrer schlichten Schönheit sicher einfach übersehen hätte. Diese Erkenntnis ereilt mich erstmalig schon bei meinem Aufbrechen noch innerhalb des Klostergeländes, als ich inmitten seiner mattgrünen Grasfläche mit einem Male hier und da - wie von der Hand eines Malers mit einem feinen Pinsel hingetupft - ein paar gelbweiße Punkte entdecke, bei denen es sich dann bei noch genauerer Betrachtung um klitzekleine Gänseblümchen handelt. Und auch im Wald selbst finden sich, wenn man sich einmal die nötige Zeit dafür nimmt, gerade am Waldesrand immer wieder ein paar schöne Motive, sowohl fürs bloße Auge als auch für das Objektiv meiner Kamera.
Zugegeben, etwas gewagt erscheint mein sich weites Entfernen vom Kloster an diesem Tag schon, legen doch der recht frische Wind und das dunkle Wolkenmeer am Himmelszelt die Befürchtung mehr als nahe, es könne jederzeit zu regnen beginnen. Wie dem auch sei, mein ganz auf Gott vertrauender Mut wird belohnt, denn die Witterung hält sich - wenn eben auch nur genau bis zu dem Moment, da ich bei meiner Rückkehr auf dem Klosterhof in Richtung des Gästehauses abbiege. Da nämlich fängt es dann doch ganz leicht zu nieseln an. Und mögen andere diesen Umstand nun auch hundertmal Zufall nennen, ich glaube dennoch ganz genau zu wissen, wem ich meine Bewahrung vorm Durchnäßtwerden zu verdanken habe.


14:30 Uhr


Trocken und wohlbehalten bei meinem Zimmer angelangt, bereite ich mir in der Teeküche noch rasch eine Tasse Malzkaffee und genieße jenes sonst von mir eher verschmähte Heißgetränk dann ganz entspannt Schluck für Schluck an meinem Schreibtisch, wo ich nebenhet meine bisherigen Tagebucheinträge um einen weiteren ergänze, um mir und meinem Körper anschließend erst einmal eine längere Ruhepause auf dem Bett zu gönnen. Dabei fällt mir ein, daß ich zu dem Bett bei der Gelegenheit vielleicht noch anmerken sollte, daß es ein ungemein gemütliches ist - die Matraze nicht zu hart und nicht zu weich. Dazu macht es auch einen überaus stabilen Eindruck, ist aber dennoch recht beweglich, so daß es, wenn ich mich des Nachts in ihm umherwälze, doch desöfteren höchst verdächtig ächzt und stöhnt, so daß man fast Angst haben könnte, es bräche gleich unter einem zusammen. Daß ich letztendlich trotzdem felsenfest daran glaube, daß es genau dies nicht tun wird, liegt in erster Linie an meinem unerschütterlichen Vertrauen, dem zu Gott wie auch zum Zimmermann.
Während ich nun so daliege, kann ich den Regentropfen lauschen, wie sie in sich ständig vermehrender Zahl von draußen an mein Fenster pochen. Einlaß bekommen sie freilich keinen, dafür aber die alsbald einsetzende und dann ständig zunehmende Dunkelheit. Als sie es einem bereits sichtlich schwer macht, vom Fenster aus über den Hof bis zur Kirchentür hinüber zu schauen, da erklingt eben von dort die Glocke - nein, nicht die von Schiller. sondern die meines Klosters - und ruft mich damit nicht nur zum Aufstehen sondern auch zur bevorstehenden Vesper.


17:10 Uhr

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Claudia (19. Dezember 2012, 15:26), Angel (19. Dezember 2012, 15:24)

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Donnerstag, 20. Dezember 2012, 19:02

TAG 4: 12.01.2012 [Teil 5 von 6]



Kirchlicher Wegweiser vor dem Hauptgebäude


Der Regen und sein windiger Begleiter legen draußen inzwischen ein derart ungestümes Verhalten an den Tag, daß ich meinen Weg zur Kirche in diesem Fall doch um einiges schneller hinter mich bringe als gewohnt. Im Kircheninnern aber zügle ich mich dann sofort wieder und begebe mich ganz gemach vor den Bänken entlang zu meinem "Stammplatz" auf der mittleren Bankreiheninnenseite. Wie ich dabei deutlich vernehmen kann, geht es draußen weiterhin recht stürmisch her. Drinnen hingegen herrscht Ruhe, himmlische Ruhe - und das sowohl, was das Innere der Kirche angeht als auch das Innere meiner Seele. Vielleicht ist es genau das, was ich von hieraus mitnehmen sollte in meinem oftmals so stürmischen Alltag hinein: Stets die Ruhe in sich bewahren, ganz egal, wie chaotisch es um einen herum draußen in der Welt auch zugehen mag. Und ja, ich kenne da einen, der mir dabei helfen kann - denn er hat schon einmal vor langer Zeit einen großen Sturm gestillt, schwarz auf weiß nachzulesen in einem uralten und dennoch immer wieder topaktuellen Weltbestseller, genannt die Bibel, im Evangelium nach Matthäus Kapitel 8 Verse 23 bis 27.
Bei diesem Gedanken werde ich gleichzeitig etwas wehmütig, und das nicht nur, weil dies vorerst meine letzte Vesper hier im Kloster sein wird, sondern auch weil mir mit einem Male deutlich bewußt wird, wieviele Jahre meines Lebens ich selbst diesen himmelsgesandten "Sturmstiller" - den die Schrift wahlweise Jesus Christus, Gottes Sohn oder aber auch den Herrn nennt - gar nicht kannte, ja noch nicht einmal nach ihm und dem, was er mit meinem Leben vorhat, gefragt habe. Wie schade wäre es doch um jene 24 ersten Jahre meines irdischen Daseins, verspürte ich nicht jetzt im Nachhinein den Trost, daß sie mich in ihrer Gesamtheit ja letztlich doch zum Glauben geführt haben - zu jenem festen unerschütterlichen Glauben an Gott in seiner Person als Vater, Sohn und Heiliger Geist, dem ich im nun folgenden Gottesdienst einmal mehr von ganzem Herzen Lob, Dank und Ehre erweisen will.
Und so lausche ich andächtiger denn je den anmutigen Psalmgesängen meiner Schwestern und verbeuge mich zwischendurch mit ihnen immer wieder vor dem dreieinigen Schöpfer des Himmels und der Erde. Freude kehrt dabei in mir ein, und von Freude spricht auch das Bibelwort am heutigen Nachmittag: "Deshalb seid Ihr voll Freude, obwohl Ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müßt" (1.Brief des Petrus Kapitel 1 Verse 6 und 7). Ja, vor solche Prüfungen stellt uns das Erdenleben, doch wie unbedeutend kurz sind sie, rechnet man ihre Dauer auf die Länge des in Aussicht stehenden ewigen Lebens an.


18:00 Uhr


Eine erste solche Prüfung erwartet alle anderen und mich dann bereits vor der Kirchentür in Form von anhaltend stürmischem Wind und Regen, welche unseren kurzen Weg über den Hof bis zum Haupthaus an diesem Abend extra lang werden lassen. Doch wir meistern gemeinsam auch diese kleine Hürde und finden uns alsdann im warmen Speiseraum ein, wo schon eine schöne heiße Kürbissuppe wartet - uns von Schwester Elisabeth freudestrahlend aufgetischt, die damit nicht nur unsere Kehlen, sondern zugleich auch unsere Herzen erwärmt.
Ein neuer Gast weilt derweil heute abend unter uns, ein Herr mittlern Alters, der an zwei Krücken geht, und mich damit unweigerlich an den kleinen Jungen Tim aus dem "Weihnachtsabend" erinnert. Auch er kommt nun natürlich in den Genuß klösterlicher Gastfreundlichkeit, in der wir uns alle durch Zureichen von Brot, Butter, Wurst, Käse und Zucker sowie durch Einschenken milden Hagebuttentees gegenseitig bewirten. Satt werden wir dabei alle, und es bleibt sogar wieder einiges übrig. Am Ende unseres Mahls - das für mich zugleich auch wieder das letzte Abendmahl hier ist - räumen wir in stiller Eintracht den Tisch ab und verlassen dann, einer nach dem anderen, das Haupthaus in Richtung Gästehaus. Ich kehre dabei diesmal noch für ein paar Minuten in den dortigen Tagesraum ein, wo ich in einem der Bücherregale beim Stöbern scheinbar ganz zufällig auf ein Büchlein mit dem Titel "Einen Nachmittag in Sans-Souci" stoße, welches ich mir - da ich erst kürzlich für den kommenden Juli gemeinsam mit einer netten Internetbekanntschaft einen Besuch jenes Potsdamer Schloßkomplexes geplant habe - gegen Entrichtung eines geringen Entgelds in die eigens dafür vorgesehene Kassenbox an der Wand mitnehme.


18:50 Uhr


Nach einem kurzen Zwischenstop in meiner Unterkunft geht es für mich dann noch einmal zurück zum Haupthaus. Auf mein Läuten an der Pforte hin wird mir selbige sogleich geöffnet von Schwester Beata, bei welcher ich die Rechnung für meinen fünftägigen Klosteraufenthalt in bereits gewohnter Form dankend begleiche, um mich dann wieder schnurstracks in mein Quartier zu begeben. Hier gehört der Rest meines letzten Klosterurlaubsabends meinen Tagebuchaufzeichnungen und anschließend dem Rest des vorletzten Verses von Dickens "Weihnachtabend".


19:00 Uhr

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Angel (20. Dezember 2012, 19:14)

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Freitag, 21. Dezember 2012, 09:03

TAG 4: 12.01.2012 [Teil 6 von 6]



Efeuumrandete Tür am Gebäude des Gästehauses


CHARLES DICKENS: DER WEIHNACHTSABEND - Eine Buchbesprechung - VERS 4 Teil 3 - ZUM LESEN BITTE ANKLICKEN!

Ebenda spielt nun der kleine Tim, Cratchits gelähmter Sohn, an welchen ich ja auch beim Abendessen erinnert wurde, eine kleine, stumme und dennoch umso tragischere Rolle. Es ist nämlich das Haus des Buchhalters Robert Cratchit, in welches der Geist und Scrooge auf dessen Bitte nach "ein wenig Zuneigung und Zartgefühl ... beim Tode eines Menschen" hin erneut Einkehr halten. Und auch wenn die dort versammelten Protagonisten auf den ersten Blick immer noch dieselben geblieben zu sein scheinen, so kommt man doch nicht umhin, sofort eine eigenartige Veränderung zu bemerken: "Still. Sehr still war es". Zu still, selbst für eine Stille Nacht. Niedergeschlagen und traurig sind Misses Cratchit und ihre Kinder, die sich gegenseitig bemühen, tapfer zu wirken und einander Trost zu spenden. Nur der heimkehrende Vater Bob, auf dessen diesmal leerer Schulter noch bei der letzten Geistervisite der kleine Tim saß, erscheint zunächst fröhlich und freundlich wie eh und je. Doch auch seine Stimmung kippt auf einen Schlag, als er seiner Frau und der mit ihr versammelten Familie berichtet: "Ich habe ihm versprochen, daß ich am Sonntag meinen Spaziergang hinmachen werde. Mein liebes, kleines Kind ... mein kleiner Junge!". Mit diesen Worten bricht Bob Cratchit zusammen und geht dann hinauf ins Obergeschoß in einen "Raum, der freundlich erleuchtet und mit Tannengrün geschmückt war. Da stand ein Stuhl dicht neben dem Kinde ... Der arme Bob setzte sich nieder, und nachdem er ... sich gefaßt hatte, küßte er das kleine Gesicht". Es bedarf hier wohl keiner weiteren Worte mehr, um zu wissen, was im Hause Cratchit geschehen war und jeden dort so über alle Maßen traurig machte. Der kleine Tim war gestorben und lag oben aufgebahrt. Und während eben diese bittere Wahrheit für mich zur traurigen Gewißheit wird, läutet in der Realität draußen die Klosterglocke und ruft damit zum Nachtgebet.
Im "Weihnachtsabend" aber ist Vater Robert derweil bereits wieder zu seinen Lieben zurückgekehrt und erzählt ihnen noch von seiner zufälligen Begegnung mit Scrooges Neffen, welcher ihm nicht nur sein Mitgefühl aussprach, sondern ihm auch seine Visitenkarte und das Angebot seiner Hilfe darbot. Die Cratchits sind sich darin einig, daß der Neffe des alten Scrooge "ein gutes Herz hat", ebenso einig, wie sie sich alle sind, daß keiner von ihnen "den kleinen Tim je vergessen wird". Und während sein Sohn ihm darauf die Hand reicht und Misses Cratchit sowie ihre Töchter den Vater zur Bekräftigung dessen mit Küssen überhäufen, verkündet der Schöpfer der Geschichte in einer Art Nachruf auf den liebenswerten, tapferen Jungen: "Du Geist des kleinen Tim, Dein kindliches Wesen war von Gott!".
Scrooge, der weiß, daß sich der Geist der zukünftigen Weihnacht in Kürze von ihm trennen wird, verlangt es nun doch zu erfahren, wer denn jener Leichnam zuvor war - in dem schäbigen Bett, den einen völlig gleichgültig und von den anderen zutiefst verachtet, vor allem aber am Ende von allen wie scheinbar auch von Gott verlassen. Und so macht sich der schweigsame Geist noch ein letztes Mal mit ihm auf den Weg, vorbei auch an "Scrooge & Marley", wo inzwischen jemand anders die Geschäfte führt. Das Ziel ihres irdischen Wandelns ist dabei ein Friedhof, auf dem sich wohl nach dem stummen unerbittlichen Fingerzeig des Geistes auch das Grab des einsamen toten Mannes befinden muß. Scrooge betrachtet all die Grabstätten und befindet dabei, sich auf den unbeliebten Verstorbenen beziehend: "Der Platz war seiner würdig. Von Häusern eingeengt, von Gras und Unkraut überwuchert, das ... gesundem Wachstum Tod bedeutet und nicht Leben, da lag er". Inmitten all der Gräber aber deutet der Geist daraufhin auf ein einzelnes. Scrooge, der in seinem schwarzumhüllten, stummen Begleiter in diesem Augenblick plötzlich etwas ganz anders zu erkennen glaubt als einen Weihnachtsgeist - nähert sich der ihm zugewiesenen Grabstätte daraufhin zitternd und voller Furcht. Zu seinem größten Entsetzen muß er dort auf der Inschrift jenes Grabsteins seinen eigenen Namen lesen: "EBENEZER SCROOGE".


Und der somit scheinbar unwiderruflich dem Tode Geweihte aber fleht zu dem Geist: "Höre mich an! Ich bin nicht mehr der gleiche, der ich war. Ich will nicht mehr der Mensch sein, der ich ohne diese Heimsuchung geblieben wäre ... Guter Geist ... gib mir die Versicherung, daß ich die Schatten, die Du mir gezeigt hast, durch ein gewandeltes Leben noch ändern kann ... Ich will Weihnachten ehren und versuchen, es das ganze Jahr im Herzen zu bewahren. Ich will in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft leben. Der Geist aller drei soll in mir lebendig sein. Ich will mich der Lehren, die sie mir geben, nicht verschließen. Oh, sage mir, daß ich die Schrift auf diesem Stein auslöschen kann". Allein, der stumme Geist bleibt ihm auch diese Antwort schuldig, während sich seine düstere Gestalt - auf der Stelle in sich selbst zusammensinkend - vor Scrooges Augen in einen Bettpfosten verwandelt.
Der aber erinnert nun wiederum mich daran, daß für mich - und ein scheuer Blick auf die Uhr bestätigt mir dies - die Zeit fürs Zubettgehen gekommen ist. Und so klappe ich ein vorletztes Mal das Büchlein vom "Weihnachtsabend" zu und lege es fein säuberlich beiseite, um mich daraufhin selbst auf die bevorstehende Nachtruhe vorzubereiten.



21:00 Uhr


Ein letzte Mal lasse ich erst mein Beinkleid und dann mich selbst inmitten meiner Unterkunft zu Boden sinken und spreche - den Psalm 104 ("Loblied auf den Schöpfer") zum Ausgangspunkt nehmend - mein stilles Nachtgebet, in das ich wiederum alle, deren Wohlergehen mir ganz besonders am Herzen liegt, mit einschließe.


21:20 Uhr


Anschließend aber suche ich umgehend mein Bett auf, wo in der Folge mein gesamtes Schlafverhalten ganz dem der beiden vorherigen Nächte gleichkommt.


Ende Tag 4

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Claudia (21. Dezember 2012, 14:40), Angel (21. Dezember 2012, 09:16)

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Freitag, 21. Dezember 2012, 14:40

Das gemütliche Durchschreiten des dem Kloster gegenüberliegenden Waldstücks dehne ich an diesem Tage auf ganze zwei Stunden aus. Denn es drängt mich zum Abschied von jenem ausgedehnten seelenerquickenden Naherholungsgebiet tiefer in sein Innerstes hinein als bislang jemals zuvor. Tiefer als je zuvor sind dabei auch die Gedanken, die meinen Geist ebenso wohltuend bewegen wie es meine Füße mit meinem Körper tun. So habe ich hier dann auch eine Art Vision, meine Zukunft in der himmlischen Ewigkeit betreffend, die ich dank der eingebauten Videofunktion meiner Kamera akustisch zu konservieren vermag, und deren später in Worte gefaßte Quintessenz so klingt: "Bei meinen Aufenthalten im Kloster habe ich endlich einmal alle Zeit der Welt für mich. Mehr Ruhe und weniger Streß und Hektik als hier kann man wohl nur noch dereinst im himmlischen Paradies finden. Und ich bin mir schon heute ganz sicher, auch dort werde ich dann stundenlang spazierengehen und meine dabei aufkommenden Gedanken Tag um Tag auf hunderten Seiten in einer Art Tagebuch verewigen. Hunderte Seiten, die dann mit Freuden gelesen werden können von all denjenigen, die mit mir diesen paradischen Zustand auf ewig teilen. Denn das In-Worte-Fassen und schriftliche Niederlegen meiner Gedanken und Empfindungen, das spüre ich in diesem Augenblick stärker denn je, ist nunmal meine mir von Gott mit in die Wiege gelegte Gabe und Passion".
Das nenne ich mal einen interessanten Blick auf die Ewigkeit. Ich habe zwar auch im Kindergottesdienst gelernt, dass man als Hilfe, um sich den Himmel vorzustellen, überlegen soll, was man hier auf der Erde am liebsten macht, was hier am schönsten ist, und das soll dann dort noch hundertmal schöner sein. Aber zugegeben: an Tagebuchschreiben (bzw. lesen) und Spazieren gehen habe ich persönlich dabei nie gedacht. ;) Aber warum nicht... Und das Gott dich mit einer Schreiblink-Gabe ausgestattet hat, würde ich auf jeden Fall unterschreiben!

In diesem Sinne sag ich hier mal Danke für die angenehm ruhigen Adventskalenderepisoden, die uns durch die letzten Tage begleitet haben. Danke für den Einblick in den Klosterurlaub und für die Einführung in Charles Dickens "Weihnachtsabend". Es sind zwar noch drei Tage bis zu selbigen, aber ich wünsche schon mal vorab rundum frohe, friedliche und gesegnete Weihnachten!

herzliche Grüße!
claudia
"Wer auf Gott vertraut, kann sich glücklich schätzen. Seinen Weg muss er nicht alleine gehen. Von Gottes Liebe weiß er sich umgeben." (Liedstrophe in Anlehnung an Psalm 91,11)

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sven1421 (21. Dezember 2012, 23:07)

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Samstag, 22. Dezember 2012, 14:06

Ich habe zwar auch im Kindergottesdienst gelernt, dass man als Hilfe, um sich den Himmel vorzustellen, überlegen soll, was man hier auf der Erde am liebsten macht, was hier am schönsten ist, und das soll dann dort noch hundertmal schöner sein.
Interessanter Gedanke! Und noch ein Grund mehr, sich schon im Diesseits aufs Jenseits zu freuen! :thumbsup:
In diesem Sinne sag ich hier mal Danke für die angenehm ruhigen Adventskalenderepisoden, die uns durch die letzten Tage begleitet haben. Danke für den Einblick in den Klosterurlaub und für die Einführung in Charles Dickens "Weihnachtsabend". Es sind zwar noch drei Tage bis zu selbigen, aber ich wünsche schon mal vorab rundum frohe, friedliche und gesegnete Weihnachten!
Das wünsche ich Dir natürlich auch, liebe Claudia! Und vielen Dank auch an Dich für Deinen Kommentar! Und nun wünsche ich Dir, wie auch allen anderen LeserInnen meiner "klösterlichen Schreibarbeit" noch ein paar schöne Momente mit den letzten 3 Abschnitten meines Klostertagebuchs 2012 ... :bluemchen:

TAG 5: 13.01.2012 [Teil 1 von 3]



Mein Kloster aus der Morgenspaziergangsperspektive


An diesem, meinem vorerst letzten Morgen hier im Kloster bin ich sogar noch etwas zeitiger wach als an den Tagen zuvor. Vereinzelt höre ich dabei Regentropfen von draußen ans Fenster klopfen - so zaghaft und mit solch hellem Klang, daß man meinen könnte, die Klosterglocke würde sich anschicken zu läuten, dann aber angesichts der hierfür noch zu frühen Stunde in letzter Sekunde den Mut dazu verlieren. Ich derweil bleibe noch auf meinem Bett liegen und hänge ein wenig all meinen Gedanken nach.
Erst als dann die Glocke im Hof um Punkt 5 Uhr tatsächlich den Mut dazu hat, ihren schweren Körper zum Schwingen und Klingen zu bringen, da schwinge auch ich den meinen beherzt aus den Federn und begebe mich ins Bad, wo ich mich ausgiebig frisch mache für den Tag meiner Abreise. Wieder zurück in meinem Zimmer ziehe ich erst mich an und danach mein Bett ab. Die benutzte Bettwäsche lege ich anschließend auf dem Hocker am Fußende des Bettes ordentlich zusammen, ebenso das soeben entblößte Bettdeck und das Kopfkissen. Zudem verstaue ich nach und nach schon einmal den Großteil meiner bescheidenen Habseligkeiten in meinem Koffer.


05:50 Uhr


Danach gehe ich ganz gemächlich nach draußen vor die Tür und von dortaus über den Hof. Kühl ist es an diesem Morgen - kühl, aber trocken. Ich lenke meine Schritte zur Kirche hin, in derem Innern es um diese Zeit erwartungsgemäß noch nahezu stockdunkel ist. Um nicht - wie bei meinem ersten Aufenthalt - irgendwo anzustoßen, wähle ich heute einen Sitzplatz nahe des Eingangs. Dorthin setze ich zuerst meinen Fuß und dann auch mich ganz leise, um die bereits vereinzelt anwesenden, andächtig in ihr Zwiegespräch mit Gott vertieften Ordensschwestern nicht zu stören. Im Stillen spreche ich nun für mich selbst ebenfalls ein kleines Gebet, in dem ich meinem himmlischen Vater noch einmal für all das in den letzten fünf Tagen Erlebte danke und ihn darum bitte, daß die dabei gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen auch in meinem alltäglichen Leben reiche Frucht tragen mögen. Noch während ich dies tue, wird es um mich herum hell, was der Tatsache zu verdanken ist, daß eine der eintretenden Schwestern gerade eben die elektrische Beleuchtung eingeschaltet hat. Auch die restlichen Schwestern strömen nun nach und nach in die Kirche hinein, wo sie nach einer tiefen Verbeugung und einem Kniefall in Richtung Altar ihre Plätze in den Bänken einnehmen. Eine von ihnen drückt mir dabei im Vorbeigehen noch eines der am Eingang ausliegenden Gebetsbücher in die Hand, und dann beginnt auch schon das klösterliche Morgenlob, Laudes genannt.
Bei dem sich anschließenden umfangreichen Vortrag aus gesungenen Psalmen und anderen Texten aus der Bibel sprechen mich persönlich an diesem Morgen zwei Stellen besonders an. Da ist zum einen der - direkt am Anfang stehende - Psalm 51 ("Bitte um Vergebung und Neuschaffung"), der in meinen Ohren wie eine flehendliche Fortsetzung von Scrooges "heiligem Schwur" dem Geist der zukünftigen Weihnacht gegenüber anmutet, und zum anderen das Wort aus dem Römerbrief Kapitel 13 Vers 12: "Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum laßt uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts", denn auch hierin glaube ich, Scrooges sehnlichsten Wunsch wiederzuentdecken, ebenso wie den meinen.
Am Ende der Laudes verlassen dann alle Ordensschwestern in den vertrauten Zweierreihen geordnet das Kircheninnere durch die zuvor geöffnete Tür hin zum allein ihnen zugänglichen Teil des Klosters - der so genannten Klausur. Ich aber bedanke mich bei ihrem Vorüberziehen an mir im Geiste bei jeder Einzelnen von ihnen für die mir erneut zuteil gewordene Gastfreundschaft und begebe mich anschließend durch den allen stets offenstehenden Haupteingang der Kirche wieder ins Freie. Hier wechsle ich mit der mir vorangehenden Theologiestudentin noch einen kurzen ferundlichen Morgengruß, bevor ich dann wieder mein Quartier aufsuche.


06:45 Uhr


Dort angekommen packe ich noch ein paar letzte Dinge in meinen Koffer, bringe das von mir benutzte Glas sowie die Kaffeetasse in die Teeküche zurück und spüle Beides auch gleich dort ab. Im bereitstehenden Geldschälchen hinterlasse ich noch ein wenig Klimpergeld aus meiner Börse und widme mich anschließend, in mein Zimmer zurückgekehrt, im Sessel sitzend dem letzten Vers des Dickensschen "Weihnachtsabends".


07:00 Uhr

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Claudia (23. Dezember 2012, 22:21), Angel (22. Dezember 2012, 14:32)

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Sonntag, 23. Dezember 2012, 10:23

TAG 5: 13.01.2012 [Teil 2 von 3]



Mein Zimmer mit Schreibtisch und Sessel


CHARLES DICKENS: DER WEIHNACHTSABEND - Eine Buchbesprechung - VERS 5 - ZUM LESEN BITTE ANKLICKEN!

Hier treffe ich nunmehr auf Scrooge, der sich - einen Bettpfosten fest umklammernd - in seiner Wohnung im eigenen Bett wiederfindet, so wie ich es am Ende dieses Tages auch tun werde. Wobei Dickens einen Satz noch ergänzt: "Und das Beste von allem war und das größte Glück, daß die Zeit, die vor ihm lag, sein eigen war und ihm gehörte, um vieles wiedergutzumachen". Noch einmal bekräftigt Scrooge mit heiser erregter Stimme und mit tränenüberströmten Gesicht sein - zuvor schon dem Geist der zukünftigen Weihnacht gegenüber gtroffenes - Versprechen: "Ich will in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft leben! ... Die Geister aller drei sollen in mir lebendig sein". Und dann hüpft er, um seier Rede auch Taten folgen zu lassen, auf daß sein guter Vorsatz nicht eine leere Worthülse bleibt, aus dem Bett, in seine Kleider und ins Wohnzimmer, wobei er ausruft: "Ich fühle mich so leicht wie eine Feder. Ich bin so glücklich wie ein Engel und so vergnügt wie ein Schuljunge. Mir schwindelt wie einem Betrunkenen. Fröhliche Weihnachten einem jeden! Ein glückliches neues Jahr der ganzen Welt! Hallo! Hurra und Hoppsassa!". Ich danke Dir, Ebenezer, für Deinen lieben- Weihnachts- und Neujahrsgruß, der vielleicht - wie auch alles andere bei Dir - etwas spät kommt, aber längst noch nicht zu spät! Erst recht nicht für den zweiten Teil seiner Erkenntnis: "Ich bin wie ein kleines Kind. Tut nichts! Was kümmert es mich! Ich möchte ganz gerne wieder ein Kind sein!". Recht so, Ebenezer! Denn wie erklärt uns doch Jesus im Evangelium nach Lukas in Kapitel 18 Vers 17: "Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen" (Lutherbibel 1912).
Vor Scrooges Fenster ist - wie übrigens im selben Augenblick auch vor dem meinen - Glockengeläut zu vernehmen, daß jenen alten "Kindskopf" dem Kopf aus seinem Fenster stecken läßt, wo vor seinen Augen unten im Hof nunmehr ein richtiges Kind erscheint - ein aufgeweckter Junge nämlich, den Scrooge erst einmal nach dem aktuellen Tag befragt und dabei erfreut feststellen darf, daß man den Morgen des ersten Weihnachtags schreibt. Scrooge hat also alle Geister letztendlich doch in nur einer einzigen Heiligen Nacht empfangen und dadurch das eigentliche Weihnachtsfest noch gar nicht versäumt.
Flugs schickt der alte Knabe den Jungen zum Geflügelhändler ums Eck, von dem er sich einen riesigen Truthahn samt einem Boten kommen läßt, die er dann beide umgehend per Droschkenkutsche zu Bob Cratchits Haus schicken will, wo das Geflügel flugs und - auf Scrooges Geheiß - ohne Nennung ihres edlen Spenders zu übergeben sein wird. Und wie er dann so draußen steht und auf das Eintreffen des gerupften Federviehs wartet, da fällt ihm auch wieder sein Türklopfer ins Auge, mit dem ja im Grunde genommen der ganze nächtliche Spuk erst begonnen hatte. Und Scrogge streicht dankbar mit seiner Hand über ihn, während er dazu spricht: "Früher habe ich ihn kaum jemals angesehen. Welch einen ehrlichen Ausdruck er doch hat! Ein ganz wunderbarer Türklopfer ist das!". Ja, guter alter verwandelter Ebenezer, auch ich kenne dank meiner Klostertage dieses Gefühl, wie es ist, wenn einem die Augen ganz neu geöffnet werden für all die kleinen unscheinbaren und doch bei näherer Betrachtung mit liebender Hand erschaffenen Dinge im Leben.
Dem eintreffenden Gefügelhändlerboten wirft Scrooge rasch ein "Guten Morgen, wie geht's? Fröhliches Weihnachten!" entgegen und schickt ihn dann samt Truthahn auf die Reise. Er selbst aber widmet sich nun - wie vor kurzem auch ich - seiner Morgentoilette samt Rasur, wobei er ständig aufgeregt herumtanzt und seine Hände die ganze Zeit voller weihnachtlicher Vorfreude zittern. Stören tut den geistlich runderneuerten Scrooge das aber nicht, wie uns Dickens mitteilen läßt: "Doch wenn er sich die Nasenspitze abgeschnitten hätte, so hätte er nur ein Heftpflaster draufgeklebt und wäre weiter guter Dinge gewesen". Unerschütterlich nennt man solche Freude wohl, glaube ich, und denke auch zu wissen, welch heiliger Geist sie letzten Endes bei einem Menschen wie ihm hervorzurufen vermocht hat!
Wie dem auch sei, Scrooge schmeißt sich in Schale und macht sich auf den Weg.
Auf der Straße begegnet ihm - unter all den unzähligen bestens gelaunten Menschen - auch einer der beiden Männer wieder, die ihn am Vorabend um eine Spende für die Armen gebeten hatten und die er daraufhin so schäbig abgewiesen hatte. Schweren Herzens spricht Scrooge ihn an, denn auch er weiß, daß die von ihm erbetene Chance auf Wiedergutmachung stets genau mit solch einem Auf-den-Andern-zu-Gehen und Sich-Aussöhnen beginnt. Und so wünscht er dem Manne "Fröhliche Weihnachten", reicht ihm die Hand und stellt ihm leise flüsternd eine höhere Summe für die Armen in Aussicht, in die - wie Scrooge es so treffend bezeichnet - "eine ganze Menge Rückstände drin eingeschlossen" sind.
Ein aufzuholender Rückstand an Güte, Herzlichkeit und Nächstenliebe ist es dann auch, der ihn in seinem Vorhaben weiter Schritt um Schritt vorantreibt - zu einem Besuch der Kirche ebenso wie zu manch liebervoller Geste und manch freundlichem Wort für die Kinder und Bettler auf der Straße.
Am Ende seines so vergüglichen Spaziergangs landet Scrooge dann vor dem Haus seines Neffen. Auch hier braucht es wieder ein wenig Überwindung, bis er schließlich anklopft und Einlaß erbittet. Auch hier schlägt ihm vonseiten seines Neffen wie auch vonseiten seiner bisher verschmähten angeheirateten Nichte sofort mehr vergebende Zuwendung und Herzlichkeit entgegen, als er es sich wohl je zu träumen erhoffen durfte. Und so ist er, ehe er es sich versieht, eingeladen zum Abendessen wie auch zum sich anschließenden rauschenden Weihnachtsfest mit vielen lieben Gästen. Die "wunderbare Gesellschaft" aber sorgt dafür, daß der Abend schnell vorbeigeht - ein unvergeßlicher "Weihnachtsabend", wie ihn Scrooge vermutlich noch nie zuvor - auf alle Fälle aber schon seit langem nicht mehr - erlebt hat.
Als sich am nächsten Morgen sein Buchhalter Bob Cratchit mit deutlicher Verspätung und völlig außer Puste ins Büro schleicht, findet er seinen Arbeitgeber Mister Scrooge trotz allem bereits wieder auf dem gewohnten Platz thronend vor. Und auch die Manieren, die jener dabei an den Tag legt, scheinen wieder ganz die alten zu sein, als er plötzlich losknurrt: "Was denken Sie sich dabei, wenn Sie zu dieser Tageszeit hier erscheinen? ... Nun, ich will Ihnen etwas sagen mein Freund ... ich habe nicht die Absicht, dies länger mit anzusehen. Und deshalb ...". Nein, länger hält Scrooge dieses Zurückfallen in die alte, hinter sich gelassene Rolle des hartherzigen Geizkragens beim besten Willen nicht mehr aus. Und so vollendet er seinen Satz mit einem: "Und deshalb will ich Ihnen Ihr Gehalt erhöhen!". Nicht nur, daß der völlig verdutzte Buchhalter seinen Ohren nicht traut, nein, er hält den alten Scrooge jetzt für gänzlich irre geworden. Der aber läßt sich davon nicht beirren und legt gleich noch einmal nach, indem er verkündet: "Fröhliche Weihnachten, Bob! ... Ein fröhlicheres Weihnachtsfest, mein guter Junge, als ich es Ihnen so viele Jahre beschert habe. Ich will Ihr Gehalt erhöhen und mich nach Kräften Ihrer Familie annehmen, und gleich heut nachmittag wollen wir dei Sache bei einem heißen Weihnachtspunsch besprechen". Und dann, dann darf auch der gute alte Bob nachlegen, zuerst mit dem Schuhaken beim Feuer im Ofen und dann mit dem Kauf eines zusätzlichen Kohlekastens, für den Scrooges neues Ego sogar die nötige "Kohle" herüberwachsen zu lassen gewillt ist ... Tja, da soll noch mal einer behaupten, es ginge bei den Menschen am Ende um mehr als nur um "Kohle" ...
Nun, und das wirkliche "Ende vom Lied", wie Dickens den letzten Vers der Geschichte so trefflich überschrieb, das überlasse ich einmal gänzlich unkommentiert den meisterlichen Worten jenes großen englischen Dichters: "Scrooge hielt mehr, als er versprochen hatte. Er tat all dies und noch unendlich viel darüber hinaus, und für den kleinen Tim, der NICHT starb, sorgte er wie ein zweiter Vater. Er wurde ein so guter Freund, ein so guter Chef und ein so guter Mensch, wie man ihn ... auf der guten alten Erde nur immer finden mag. Manche Leute lachten, als sie diese Veränderung an ihm bemerkten, doch er ließ sie lachen und kümmerte sich nicht darum ... Sein eigenes Herz lachte - und das war ihm vollauf genug ... immer wurde von ihm gesagt, wenn jemand Weihnachten richtig feiern könne, dann sei er es. Möge das mit Recht auch von uns gesagt werden, von uns allen. Und darum, wie der kleine Tim bemerkte: 'Gott segne uns alle mit einander, einen jeden von uns!'". Nun denn, so sei es! Amen!


Was sich der abschließenden Beendigung meiner Lektüre nun anschließt, ist mein Morgenspaziergang. Dabei begleitet mich am weiterhin grauen Himmel, wie schon am letzten Morgen meines ersten Klosterbesuchs der langsam verblassende Mond. Einzelne Vögel ziehen über mein Haupt hinweg ihre Bahn, und der frische Wind pfeift durch die kahlen Sträucher und die hohen Baumkronen. Noch einmal strömt mir an jener "Außenstelle", wo ich nunmehr die Oblatenbäckerei des Klosters vermute, der feine, zarte Duft von frischem Backwerk entgegen. Und während ich entlang der Klostermauer so langsam vor mich hin schlendere, nehme ich gleichzeitig im Stillen auch Abschied von all dem - fürs Erste auf unbestimmte Zeit. Schließlich kehre ich etwas wehmütig um und begebe mich, wieder in den Schoß des Klostergeländes zurückgekehrt, nach einem kurzen Zwischenstop in meiner Kammer zur Einnahme des abschließenden gemeinsamen Frühstücks ins Haupthaus.


08:10 Uhr


Auf dem Weg dorthin gesellen sich dann auch wieder eine der fleißigen Teilzeitkräfte sowie die auch weiter vor sich her schniefende Diakonisse hinzu. Gemeinsam erreichen wir die Pforte des Haupthauses just in dem Moment, da sie uns durch Schwester Agnes aufgetan wird. Im halbdunklen Flur hängen wir unsere Jacken auf und betreten dann hintereinander den hell erleuchteten Speiseraum, nach und nach gefolgt von den anderen Gästen. Frischer Kaffee, Brötchen, Brot, Butter, Marmelade und verschiedene Käsesorten warten - allesamt einen herrlichen Duft verströmend - bereits darauf, von uns verzehrt und genossen zu werden. Selbst den "ollen Stinker", dem ich im vorigen Jahr vermutlich auch mein nächtliches "Rendevouz" mit der Toilettenschüssel verdanken dürfte, treffe ich hier wieder - lasse ihn aber diesmal wohlweislich links beziehungsweise rechts liegen und gönne mir stattdessen lieber ein Brötchen mit seiner etwas harmloseren "Verwandtschaft" als Belag.
Mit uns zu Tisch sitzt heute morgen auch wieder jener Herr, der gestern abend an Krücken erschien und diesmal die hellbraune Kluft eines Franziskaners trägt. Von ihm war hier am Tisch bereits vor ein paar Tagen die Rede, und zwar davon, daß er ganz in der Nähe des Klosters als Einsiedler leben würde. Ein paar nette Gespräche folgen nun ebenso wie ein wieder einmal ganz vorzügliches Mahl, danach aber geht es zum letzten Mal in meine Unterkunft, wo ich selbst ganz ergriffen meinen Koffer ergreife und mich mit ihm zur Schlüsselübergabe in Richtung Haupthauspforte begebe.


09:00 Uhr

+++ CRIMINAL MINDS +++ DALLAS +++ CASTLE +++ DOCTOR WHO +++ 24 +++

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Claudia (23. Dezember 2012, 22:22), Angel (23. Dezember 2012, 10:42)

sven1421

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Montag, 24. Dezember 2012, 00:26

TAG 5: 13.01.2012 [Teil 3 von 3]



Zugangstor zum Klausurbereich der Schwestern beim Gästehaus


Schwester Agnes öffnet mir dort auf mein kurzes Anklingeln hin - wie immer freundlich lächelnd. Woraufhin ich ihr kurzerhand meinen Zimmerschlüssel zurücküberantworte, letztmalig sehnsuchtsvoll den roten Schriftzug seines hölzernen Anhängers betrachtend. Dann wünschen die Klosterschwester und ich uns gegenseitig einen schönen Tag und Gottes Segen, und sie mir noch zusätzlich eine Gute Heimreise! Bevor ich die allerdings antrete, zieht es mich noch einmal bedächtigen Schrittes zur Kirche hin, welche als Zentrum des klösterlichen Lebens auch dieses Mal die finale Anlaufstelle meines Abschieds sein soll.
Als ich dann die Tür zum Kircheninnern aufmache, erwartet mich dort eine ganz wunderbare Überraschung. Wie schon im vorhergehenden Oktober an meinem Abreisetag empfängt mich hier nämlich der Wohlklang der Kirchenorgel, aus deren Klaviatur gekonnt hervorgezaubert von einer der Schwestern. Ganz leise nahme ich auf einer der Bänke platz und spreche in aller Stille noch einmal ein Dankgebet. Anschließend lausche ich ein wenig den himmlischen Klängen des Orgelspiels, welches nicht nur mich zu bewegen scheint, sondern auch die steinerne Fassade des gesamten Gotteshauses, wie ich dem "Erzittern" der Bodenfliesen unter meinen Füßen nach zu erahnen glaube. Während einer kurzen Pause zwischen zwei Musikstücken erhebe ich mich dann wieder leise und verlasse in aller Ruhe den Raum. Und auch die Außentür der Kirche lasse ich hinter mir zum letzten Mal ganz leise ins Schloß fallen.
Auf dem Hof warte dann noch einen kurzen Moment, wobei mir der ebenfalls im Abreisen begriffene Jesuiten-Pater begegnet, von dem ich ich nun als letztes verabschiede. Mit dem Koffer in der Hand, dem Kopf voller neuer Eindrücke und Gedanken und mit jeder Menge Sonne im Herzen bewege ich mich dann geradewegs aufs Klostereingangstor zu, wo bei meinem Auszug bereits mein am Anreisetag vorbestelltes Taxi auf mich wartet.


09:30 Uhr


Und während mich daraufhin Taxi, Bahn, Bus und ganz zuletzt auch wieder meine eigenen Füße Schritt um Schritt weiter von den Schwestern der Abtei "St.Gertrud" fortbringen, spüre ich - wie schon beim ersten Klosterbesuch - etwas sehr Ergreifendes in mir, das sich vielleicht am besten mit den Worten meines guten alten neuen Freundes Ebenezer Scrooge erklären läßt, wenn dieser im an einem zukünftigen Weihnachtsabend im "Weihnachtabend" geistesgegenwärtig verkündet: "Ich bin nicht mehr der gleiche, der ich war!". Wahrlich, das bin ich nicht, wenn ich mich mit dem vergleiche, als der ich vor 5 Tagen in Alexanderdorf Einzug hielt - denn auch dieser Aufenthalt in klösterlicher Kulisse hat mich wieder ein ganzes Stück weit verändert. Und ich bin mir in diesem Moment, rein vom Glauben her, sicherer denn je, daß ich mich auf dem richtigen Weg befinde - jenem Weg, der mich letzten Endes nach Hause führen wird ... dahin, wohin ich hingehöre ... am heutigen Tage ebenso wie auch in Ewigkeit! Amen!


Ende Tag 5


FAZIT

Den anläßlich meines Klosterwiederbesuchs so herbeigesehnten Schnee hab ich dann übrigens auch noch bekommen. Allerdings erst nach der Rückkehr in meine heimischen Gefilde, just am Tage meines vierzigsten Wiegenfestes.


Schnee vor meinem Fenster am 24.01.2012


Und dank einer audiovisuell konservierten Vesper vom Heiligen Abend des Jahres 2009, die ich auch Euch an dieser Stelle nun einmal - auszugsweise und mit ein paar kleinen erklärenden Anmerkungen versehen - präsentieren möchte, kann ich in diesem Jahr in meinen eigenen vier Wänden quasi über viele Kilometer hinweg sogar gemeinsam mit den Schwestern in Alexanderdorf Weihnachten feiern.



Bleibt mir noch, allen Leserinnen und Lesern meines zweiten Klostertagebuchs schöne und besinnliche Weihnachtstage zu wünschen. Und ich tue dies rein fotomontagetechnisch in diesem Fall gleich in doppelter Ausführung - mit dem großen Sven des Jahres 2012 in der Rolle eines geistlich geläuterten Ebenezer Scrooge und dem kleinen Svenni aus längst vergangenen Kindertagen in der Rolle des kleinen Tim Cratchit ...



Zu guter Letzt aber wünsche ich Euch hiermit zugleich auch einen erfolgreichen Start in das bereits in wenigen Tagen neu einzuläutende Jahr 2013, das mich dann schon in seiner zweiten Woche zum erneuten Wiedersehen mit den Ordensschwestern in Alexanderdorf einlädt. Verbunden ist das Ganze dann wieder mit der Vorfreude auf 5 wohltuend stille Tage und der Lektüre eines von mir sehr geschätzten Buchklassikers, der sich selbst gleich zu Anfang als "Ein Loblied auf die Schule" bezeichnet und seinem Haupthelden "Pfeiffer mit drei F" wie auch mir als Leser der Textvorlage des gleichnamigen Rühmann-Films einen kleinen verträumten Rückfall in die Zeiten "strenger Scholzocht" bescheren soll ...


+++ CRIMINAL MINDS +++ DALLAS +++ CASTLE +++ DOCTOR WHO +++ 24 +++

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Claudia (30. Dezember 2012, 18:54), Angel (24. Dezember 2012, 08:18)

Angel

Bücherwurm

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Montag, 24. Dezember 2012, 08:29

Wow, was für ein Klostertagebuch und was für ein toller Abschluss. :thumbsup:

Es war wieder wunderschön zum Lesen , zum Schauen und überhaupt. Vielen lieben Dank, dass Du das mit uns geteilt hast. :bluemchen:
Die beiden selbstgestalteten Bilder zum Schluss sind wirklich klasse. Das Video mit der Vesper war auch gut. Das war interessant mit Deinen Anmerkungen. Oha der nächst Klosterbesuch steht unter dem Motto Feuerzangenbowle. Na dann viel Spass. :thumbsup:

Ich wünsche Dir Sven, dem Forum und allen Usern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und für 2013 alles nur erdenklich Gute.

Liebe Grüße

Angel :angel:
Willst Du das Glück berühren, lass Dich von Deinem Herzen führen.

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sven1421 (24. Dezember 2012, 22:26)

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