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M.V.V.M.

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Montag, 7. Mai 2012, 07:27

[ARCHIV] Ein alter Feind mit neuem Gesicht (Prequel)

Und weiter geht's. Hier stelle ich nun vorab die neue Story rein. Natürlich rein als Archiv!!!

Eingestellt wird voraussichtlich Ende Mai bzw. Anfang Juni. Doch damit ihr, die Leser nicht warten müsst, stelle ich schon mal den Prolog ein:

Prolog

November 1997

Der Winter war hereingebrochen. Mike hatte an diesem wunderschönen Nachmittag beschlossen einen Spaziergang im Park zu unternehmen. Zufällig fiel sein Blick auf eine Parkbank und da saß sie. Sie sah wunderschön aus. Mike war ganz hin und weg. Sollte er zu ihr hinüber gehen? Es konnte gefährlich werden, wie Rainfield immer gesagt hatte, wenn er jemanden an sich heran ließ, konnte man diese Person gegen ihn einsetzten. Er würde es nicht ertragen, wenn wegen ihm Menschen zu Schaden kommen würden, nicht nach der Geschichte mit den Greyers. Ah was soll’s, dachte Mike und ging auf sie zu.
Als er ganz nahe war, fragte er sie selbstbewusst: „Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?“
„Ich hätte nichts dagegen.“, antwortete sie mit freundlicher Stimme.
Also setzte er sich neben sie auf die kalte Bank. „Ich heiße übrigens Sharon Dobbs.“
„Sehr erfreut Sharon, ich heiße Michael Gaber. Aber Sie können mich Mike nennen.“
Sie lächelte ihn wieder an und hielt ihm eine Keksdose hin. „Möchten Sie einen Keks? Die hab ich selbst gebacken.“
„Sehr gerne. Danke.“, erwiderte er und griff in die Dose um sich ein Gebäckstück herauszuholen. Er biss herzhaft ab und war überrascht wie gut diese Kekse schmeckten. „Die sind lecker.“
„Danke.“, erwiderte sie. „Was machen Sie beruflich Mike?“
„Ich arbeite bei Kings Computer and Electronics.“, antwortete Mike. Kings Computer and Electronics war ein Tarnunternehmen der CIA. Sie verkauften weltweit Computer und Elektronikzubehör. Dies erklärte warum Mike so oft verreisen musste.
„Was ist mit Ihnen Sharon?“
„Ich? Ich arbeite bei der Bank of Washington als Buchhalterin. Nebenbei studiere ich Kunst.“
Mike nickte anerkennend und lehnte sich zurück. Zu dumm, dass er in zwei Tagen nach Kuba reisen musste. Doch er war fest entschlossen Sharon wiederzusehen. Er musste. „Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?“, fragte ihn Sharon.
„Gerne.“, erwiderte Mike mit sanfter Stimme.

September 1998

Mike ging die beleuchtete Straße zu den Wohngemeinschaften der Studenten hoch. Er trug eine schwarze Lederjacke im Bikerstil, ein schwarzes Hemd und eine stonewasched Jeans. Als er sich dem Block näherte in dem Sharon wohnte, entdeckte er eine Gestalt die sich anscheinend über jemanden beugte und auf diesen jemand einschlug. Gaber beschloss sich zurückzuhalten, bis er erkannte, dass es sich um Eddie handelte, einen guten Freund von Sharon. Der Typ der sich über ihn beugte, spuckte ihm ins Gesicht und schlug noch mal kräftig zu. Für Mike war es Zeit einzugreifen. Mit seiner linken packte er den Typen an der linken Schulter und als dieser sich zu ihm hochdrehte, sauste seine rechte Faust in das Gesicht des Jungen. Dieser wurde durch den Schlag auf Eddie geschleudert. Sogleich packte Gaber ihn am Kragen seiner Baseballjacke und riss ihn von Eddie weg. Er landete auf dem Rücken und blickte auf Mike. Wütend erhob er sich, doch ein Tritt in den Magen beförderte ihn sogleich wieder auf den Gehsteig zurück. Er wollte sich erneut aufrichten, doch ein Tritt ins Gesicht beendete dieses Vorhaben. Er drehte sich um und half Eddie beim Aufstehen. „Alles in Ordnung Mann?“, fragte Gaber.
„Es geht schon. Nur Paul ist mit ein paar von seinen Jungs da. Er hat Layla und Sharon verfolgt. Ich wollte sie warnen, doch dieser Typ hat mich überwältigt.“
„Kommst du klar?“
„Ja, geh. Hilf Sharon und Layla.“
Mike eilte nach oben. Die Tür zu dem Zimmer der beiden Mädchen war geschlossen. Gaber öffnete sie langsam und schon sah er einen Baseballschläger auf sich zurasen. Er fing ihn geschickt ab und trat dem Angreifer in die Kniekehle. Ein Schlag mit seinem rechten Ellbogen schickte den Typen ins Land der Träume. Sogleich kam ein weiterer von hinten angerannt. Gabers Fuß schnellte zurück, erwischte den Typen am Oberschenkel. Die Zeit reichte. Gaber fuhr herum und schlug den Kerl K.O., der sogleich umfiel und unsanft auf seinem Gesicht landete.

Paul Carter, der Quarterback der Uni warf Layla aufs Bett. Seine Jungs würden Schmiere stehen und ihn warnen, sobald jemand unerwünschtes auftauchte. Sharon schlug auf seinen Rücken ein. Das hatte keinen Zweck. Er drückte sie mit seinem rechten Arm zur Seite und schimpfte sie: „Verpiss dich du Hure.“
„Nein, du Schwein, lass sie in Ruhe.“, protestierte sie die ganze Zeit. Ihm gefiel das. Er würde sich Sharon für nachher aufheben. Erneut spürte er wie sie sich gegen ihn stellte. Er übte wieder mit seinem rechten Arm Druck aus, doch plötzlich umpackte ihn ein kräftiger Arm um den Hals und zerrte ihn von Layla weg. „Was zum …“, keuchte er, doch der Griff war stahlhart. „Lass mich los Mann.“, flehte er.
„Einverstanden.“, drang es von hinten und schon wurde er unsanft gegen das Fensterbrett geschleudert.

Gaber hasste solche Typen. Diesen schmierigen Typen besonders. Doch dieses Mal würde er ihm eine Prügel zu Teil werden lassen, die dieser für den Rest seines Lebens in Erinnerung behalten würde. Paul erhob sich und ging auf Mike los. Er wollte zuschlagen, doch Mike blockte mit seinem linken Unterarm und schlug seinerseits zu. Carter wich einen Schritt zurück und stürmte erneut auf Gaber zu. Dieser blockte ihn mit seinem rechten Unterarm ab, packte ihn am Nacken und drehte sich um 180 Grad. Damit nutzte er den Schwung von Carter gegen den Quarterback und schickte ihn gegen die Wand. Dann ein Tritt in die Kniekehle und mehrere Schläge ins Gesicht. Carter fiel um und kroch zu Laylas Bett hinüber. Dort hievte er sich hoch und Gaber trat ihm nochmals gegen die Rippen. Dann griff er sich den Quarterback am Hemdskragen und schleifte ihn hinter sich her. Doch Paul war etwas widerspenstig. Gaber fuhr herum und sein Knie knallte gegen das Kinn von Carter. Dieser war ziemlich gefasst, ein Sportler eben und griff sich den Baseballschläger von seinem bewusstlosen Kumpel. Gaber umfasste den Baseballschläger und sein Stiefel zertrat das Knie des Quarterbacks, nun ehemaliger Quarterback. Ein lautes Knacken und ziemlich wüstes Gefluche und Geschrei machten Mike klar, dass er soeben das Knie von Paul gebrochen hatte. Gaber warf den Baseballschläger weg und griff sich Paul erneut. Er schleifte den Verletzten hinter sich her und warf ihn die drei Stiegen, die in die Küche führten, hinunter. Dort schlug er hart auf dem Parkettboden auf. Gaber trat gelassen die Stiegen hinunter und als Paul nochmals aufblickte war die Schuhsohle von Mike das Letzte was er sah, bevor er bewusstlos zusammensackte. Gaber betrachtete den Quarterback und stieg die Treppe wieder nach oben. Dort lagen noch immer seine beiden Freunde bewusstlos am Boden und ging zurück ins Schlafzimmer der beiden Studentinnen. Sharon saß auf dem Bett neben Layla, die völlig aufgelöst war. „Hey Süße es ist alles in Ordnung.“, beruhigte Sharon ihre beste Freundin. Gaber blickte auf die beiden und signalisierte Sharon, dass er sich um Paul gekümmert hatte. „Soll ich wieder gehen?“
„Nein!“, kam es sofort von Layla. „Ich fühl mich sicherer, wenn du hier bist. Kannst du über Nacht bleiben?“
Mike lachte und setzte sich neben Sharon. „Klar. Ich pass auf euch auf.“
Sharon lehnte sich zu ihm hinüber und küsste ihn auf die Wange. „Wie war dein Tag?“, fragte er.
Sharon lächelte wieder. Das stimmte Mike glücklich.

Am nächsten Tag fuhr Mike mit seinem Chevrolet vor die Uni und stieg aus. Er wartete auf Sharon. Er genoss noch die letzten warmen Sonnenstrahlen des Monats September und blickte sich auf dem Gelände um. Dabei kamen Schulerinnerungen hoch. Vor vier Jahren hätte er sich eine Karriere bei der CIA nicht vorstellen können und heute war er einer von fünf Killern, die die Truppe hatte. Mike lehnte sich gegen seinen Wagen und sah schon wieder Ärger auf sich zukommen. Es handelte sich dabei um vier Typen. Die dürften wohl Paul kennen, denn sie waren ziemlich wütend und umzingelten Mike. „Hey du Scheißkerl! Ich hab gehört, du hast unseren Quarterback hinterrücks überfallen.“, sagte der Typ provozierend. „Hast ihm ein Bein gebrochen und somit seine Karriere als Footballspieler zerstört.“, fuhr der Footballspieler fort.
Mike zeigte sich unbeeindruckt. „Er sollte lieber dankbar sein, dass er nur ein gebrochenes Bein hat. Ich hätte ihm auch mit Leichtigkeit das Genick brechen können und wenn ihr Mädchen euch nicht gleich in Luft auflöst, mach ich das gleiche mit euch wie mit Paul.“ Ein paar der Typen um ihn herum lachten.
Der Typ schubste Mike. Er knallte dabei etwas unsanft gegen seinen Wagen. Der Typ grinste. Mike merkte sich die Positionen der einzelnen Studenten und wie aus dem Nichts, beschleunigte seine Faust und traf den Anführer der Truppe etwas unter dem Brustkorb. Dieser kippte nach hinten und schlug hart auf dem Asphalt auf. „Will sonst noch jemand seine Sportlerkarriere aufs Spiel setzen?“, fragte Mike in die Runde. „Scheiße Mann, tut … tut uns leid.“, ergriff ein anderer das Wort, während die verbliebenen zwei den niedergeschlagenen Typen wegzerrten.

[FORTSETZUNG FOLGT ...]

MfG

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Mittwoch, 23. Mai 2012, 09:27

Ein alter Feind mit neuem Gesicht


Kapitel 1

Februar 1999

Mike war seit zwei Tagen in Österreichs Hauptstadt unterwegs. Wien kam ihm sehr vertraut vor, kein Wunder, sein Großvater war Österreicher und war in Wien aufgewachsen. Doch Mike war nicht zum Vergnügen hier, er hatte einen heiklen Auftrag. Wie immer hatte Rainfield ihn eingewiesen, hatte mit ihm zusammen an einer neuen Identität gearbeitet. Er war als Raphael Holter, ein österreichischer Steuerberater unterwegs. Dabei kamen ihm seine Deutschkenntnisse sehr zu gute. Die Sonne verschwand langsam hinter den Fassaden der Wiener Innenstadt. Mike kehrte in sein Hotelzimmer zurück und holte seinen Aktenkoffer hervor. Darin befand sich, fertig zusammengebaut seine Beretta 92F mit Schalldämpfer. Mike schlüpfte in sein Sakko und verbarg die Beretta unter diesem in einem Schulterholster. Über das Sakko zog er noch einen schwarzen Wintermantel an, der ihn bei den eisigen Temperaturen warm halten sollte. In Wien schneite es schon wieder. Die Außenlufttemperatur lag bei -8 Grad Celsius und Mike wollte nicht erfrieren. Er musste sein Opfer auf offener Straße erschießen und würde daher versuchen so unauffällig wie möglich auszusehen. Mike verließ sein Hotelzimmer. Es war nun 21.20 Uhr und draußen war es stockfinster. Nur die Straßenbeleuchtung sorgte für etwas Beleuchtung. Doch auch dazwischen gab es finstere Flecken. Ein Vorteil, so konnte Mike sein Opfer im Dunklen beseitigen. Mike ging die Straße hinab. Nach etwa hundert Metern hatte er sein Ziel entdeckt. Ein etwas älterer Mann. Mike wusste so gut wie nichts über sein Opfer. Er wusste nur, dass sein Ziel auf den Namen Wladimir Tschenkov hörte. Nationalität Russe. Mike war jetzt bis auf fünfzig Meter vorgedrungen. Er zog seine Beretta und hielt sie unauffällig hinter seinem Körper versteckt. In zwanzig Sekunden würde er abdrücken. Ein sauberer Kopfschuss, der sein Opfer sofort töten würde. Er zählte den Countdown. 5 … 4 … 3 … 2 … 1. Mike betätigte den Abzug und die Kugel sauste durch den Lauf und den Schalldämpfer. Dann trat sie mit einem leisen Knall aus und drang keine zwanzig Meter weiter vorne in den Hinterkopf des Verräters. Diese kippte vornüber und schlug mit dem Gesicht voran hart auf dem Asphalt auf. Mike drehte sich um und wechselte auf die andere Straßenseite. Dort verharrte er in einer dunklen Ecke und wartete ab. Nichts rührte sich. Kein Mensch hatte etwas von der Aktion mitbekommen. Mike setzte seinen Weg zurück ins Hotel fort. Er würde noch heute Nacht das Land verlassen und sich erst mal einen Urlaub mit Sharon gönnen. Mike stieg aus dem Fahrstuhl und ging hinüber zu seinem Zimmer. Doch etwas stimmte nicht. Der Gang war leer. Aber irgendetwas beunruhigte Mike. Er trat hinüber zu seinem Zimmer und holte den Schlüssel aus seiner Manteltasche. Er blickte nach unten und entdeckte dort Abdrücke von Stiefeln. Nass vom Schnee. Irgendjemand war in seinem Zimmer. Mike zog seine Beretta und bewegte sich eilig von der Tür weg. Er stellte sich in den Türrahmen der Zimmertür, die zwei Zimmer weiter lag. Von dort konnte er wunderbar sehen, wann jemand sein Zimmer verlassen würde. Mike tat so als würde er die Türe aufsperren wollen und warf dabei immer einen Blick auf die Zimmertür. Dann trat jemand von hinten an ihn heran und drückte ihm eine Waffe in den Rücken.

„Aero One, ich hab unsere Zielperson. Er steht vor Zimmer 126.“, sagte der Typ hinter ihm ins Funkgerät. „So Alter. Das wars. Schreib schon mal deine Grabrede Alter.“, verhöhnte der Mann ihn.
„Weißt du Mann. Ich denke du nimmst deine Waffe weg. Sonst endest du noch als Leiche.“
„Und wie willst du das anstellen?“, fragte der Typ.
„Ich hab meine Hände nicht hochgenommen.“
Mike hatte instinktiv seine rechte Hand unter den Mantel geschoben. Die Beretta war in diesem Augenblick auf den Angreifer hinter ihm gerichtet. „Du …“
Mike drückte ab. Die Kugel riss ein Loch in den Mantel und ebenso in die Brust des Angreifers. Dieser fiel nach hinten um und Mike stieß sich von der Tür ab. Seine Zimmertür wurde in diesem Moment aufgerissen und drei bewaffnete Männer traten auf den Flur. Mike ließ sich zu Boden fallen, als diese Typen mit ihren schallgedämpften MPs das Feuer auf ihn eröffneten. Er landete weich auf der Leiche des eben Erschossenen und feuerte seinerseits auf die Männer. Zwei der Männer tötete er mit gezielten Schüssen in den Kopf und den dritten tötete er mit einem einzelnen Treffer. Die Kugel trat in seinen Mund ein und trat hinter ihm wieder aus. Der Typ ging seitlich zu Boden und schlug tot auf dem Boden auf. Mike erhob sich. Das war merkwürdig. Irgendetwas war schiefgegangen. Mike musste sich jetzt einen neuen Fluchtplan ausdenken. Mit dem geplanten 01.00 Uhr Flug nach Washington würde er bestimmt nicht fliegen, da er auch da erwartet werden könnte. Irgendjemand wusste über diese Aktion Bescheid. Jetzt lag es an ihm selbstständig aus Österreich wegzukommen. Als allererstes würde er nach Bratislava fahren um von dort einen Flug nach Griechenland zu nehmen. Er würde seine Spuren verwischen. Von Griechenland würde er dann weiter nach Thailand reisen und von dort würde er dann irgendwie versuchen in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Vermutlich mit einem Zwischenhalt in Südamerika. Mike machte sich nicht daran seine Sachen zu packen. Er griff sich seine Reisepässe und zündete sein Gepäck an. Er wartete bis der Feueralarm losging und verließ dann schleunigst das Hotel. Er suchte sich einen unauffälligen Wagen und knackte dessen Schloss. Er schwang sich hinters Steuer eines VW Golf III und schloss diesen kurz. Da der Wagen über keine Lenkradsperre verfügte ließ der Wagen sich auch ohne Schlüssel steuern. Mike legte den ersten Gang ein und fuhr an. Zum Glück hatte er damals auch schalten gelernt und so hatte er keine Schwierigkeiten den Wagen zu fahren.

Jim West saß in seinem Büro und wartete auf die Meldung von seinem besten Agenten. Doch als Eric Rainfield den Raum betrat und West sein Gesicht sah, da wusste er, dass irgendetwas schief gegangen war. „Was ist passiert?“, fragte West zuvorkommend.
„Es geht um Gaber. Er hat in Wien einen Mann erschossen. Dieser Mann war der Botschafter der britischen Regierung. Es wird gerade in allen Nachrichten gebracht. Von wem kam die Autorisierung?“
„Vom Außenministerium.“, antwortete West und hegte schlimme Befürchtungen.
Dort saßen ein paar Leute, die nicht unbedingt gut auf ihn zu sprechen waren. Angefangen bei Phil Tall, dem Außenminister der Vereinigten Staaten.
West wollte gerade etwas antworten, als die Tür aufging und Tall hineinkam. Ihm folgten zwei Leute. Ein Mann und eine Frau. Die Frau war gerade mal 28 Jahre alt. Der Mann der hinter ihr hereinkam und die Tür schloss, war hingegen schon gut 45 Jahre alt oder älter.
„West, ich muss mit Ihnen reden.“, fing Tall an.
„Dann fangen Sie an.“
„Erst soll er den Raum verlassen.“, erwiderte er und nickte dabei in Richtung Rainfield.
„Er bleibt hier.“, beharrte West und funkelte den Außenminister an.
„Ihr Mann hat den britischen Botschafter in Wien erschossen. Dafür wird er zur Verantwortung gezogen.“
„Wer sagt, dass es unser Mann war?“
„Ich hab die Tätigkeit von Gaber verfolgt. Er war in Wien und wie ich von unserem Verteidigungsminister erfahren habe, ging der Auftrag über deren Tisch. Sie haben mächtig Scheiße gebaut. Sie haben die eigentliche Zielperson, Wladimir Tschenkov entkommen lassen. Ihr Mann hat sein Ziel verfehlt.“
„Das ist völlig unmöglich.“, sagte Rainfield.
„Warum?“
„Ich kenne unseren Mann. Er würde nie ein Ziel verwechseln.“
„Nun in diesem Falle hat er sein Ziel verwechselt und dafür wird er zur Verantwortung gezogen.“
„Sie wiederholen sich.“, fing West an.
„Ich setze jemanden von Ihren Leuten auf Gaber an.“
„Ich nehme an, Sie und Miss Rush haben sich bereits bekannt gemacht.“, erwiderte West und nickte in Richtung der jungen Dame. Eine kurze Unterbrechung.
„Zwecklos. Gaber ist viel besser ausgebildet als sie. Sie hat keine Chance.“, warf Rainfield ein.
„Das sagen Sie. Miss Rush ist die beste Agentin die ich je ausgebildet habe. Sie zählt zu den zehn besten Ermittlerinnen in unserer Agency.“, konterte der ältere Agent, der sie begleitete.
„Und Mr. Gaber ist der beste Agent, den ich je ausgebildet habe. Er würde zehn von Ihren Ermittlern mit Leichtigkeit umgehen können und noch leichter könnte er sie töten.“
„Woher wollen Sie das wissen?“, erwiderte der Agent.
„Ganz einfach, ich könnte es und Mr. Gaber somit auch.“
Jetzt hob auch Rush die Hand und bat kurz um Aufmerksamkeit: „Darf ich etwas einwerfen. Ich werde ein ganzes Team leiten. Ich denke wir sind Mr. Gaber überlegen. Er kann sich zwar verstecken, aber er kann uns nicht entkommen.“
Rainfield lachte spöttisch auf. „Er kann Ihnen entkommen. Verdammt, wissen Sie eigentlich wer Gaber ist?“
„Ein ehemaliger Student der Harvard University in Boston. Er kam 1995 zur Agency. Da war ich schon mein drittes Jahr hier. Ich habe weit mehr Erfahrung als Mr. Gaber.“, erwiderte Rush selbstsicher.
„Sie haben mehr Erfahrung in was?“
„In Ermittlungen.“
„Herzlichen Glückwünsch. Das wird Ihnen aber nicht viel nützen. Gaber ist ein ausgebildeter Killer. Der lässt sich von Ihren Ermittlungskenntnissen nicht beeindrucken. Er wird Sie töten und Ihr ganzes Team gleich dazu. Also ich rate Ihnen nochmals: Lassen Sie die Finger von der Sache. Ich übernehme das. Ich bringe Gaber heil zurück.“, behaarte Rainfield.
„Da ich noch immer der Direktor dieser Behörde bin, entscheide ich wer geht. Also Miss Rush: Sie werden die Ermittlungen leiten, aber Mr. Smith wird Sie begleiten.“, entschied West.
Smith war der Deckname für Rainfield. Den benutzte er vor Politikern immer. Niemand brauchte seinen echten Namen zu wissen.

Stoler stand in Wien an einem Balkon und blickte auf das Geschehen auf dem Gehsteig. Blaulichter waren zu sehen und ein Team der Spurensicherung suchte gerade nach Beweisen. Der erste Schritt war erfolgreich gewesen. Dank der Unterstützung ihres Freundes war alles nach Plan verlaufen. Alles bis auf die drei Toten im Hotel. Doch Timothy hatte sich auch darum gekümmert. Sie würden vermutlich in wenigen Stunden gefunden werden. Vorausgesetzt, die Schleusenarbeiter kamen ihrer Tätigkeit gewissenhaft nach. Die Donau war ein gutes Mittel um Menschen verschwinden zu lassen. Zwar nicht für immer, doch zumindest würde diese Männer niemand mit dem Tatort in Verbindung bringen. Es wurde Zeit seinen Boss zu informieren. Sie würden diesen Gaber büßen lassen, für das was er in Spanien und Paris getan hatte.

Mike saß in einem Flugzeug, welches auf dem Weg nach Griechenland war. Er würde von Osten her zurückreisen. Dies würde vermutlich Wochen dauern, da er es in Betracht zog in Thailand für mindestens eine Woche unterzutauchen. Er musste jetzt unauffindbar bleiben. Aus den Nachrichten hatte er mitbekommen, dass der britische Botschafter getötet wurde. Er hatte diesen Mann getötet. Er dachte, es handele sich dabei um einen Russen namens Wladimir Tschenkov. Hatte er so kläglich versagt? Er hatte sein Ziel doch eindeutig identifiziert. Plötzlich kamen ihm Zweifel. Es war dunkel und kalt. Vielleicht hatte Mike wirklich Mist gebaut. Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Fürs erste musste er seine Flucht planen. Um alles andere musste er sich nachher Gedanken machen.

„Wir haben ihn Sir.“, hieß es von Seiten der NSA. Tall war begeistert. Er hatte seinen Sündenbock, genau wie vereinbart. Warum sollte er nicht auch mal einen Erfolg für sich verbuchen können. Diese Typen von der CIA mussten endlich mal zurechtgewissen werden. Allen voran Jim West würde sein Fett wegbekommen. All die Jahre hatte er ihn gedemütigt, sogar erpresst. Jetzt würde er die Rechnung dafür präsentiert bekommen. „Wo ist er?“
„Auf dem Weg nach Zypern.“, erwiderte der Chefanalytiker.
„Ausgezeichnet. Miss Rush, Sie und Ihr Team machen sich sofort auf den Weg um Mr. Gaber unschädlich zu machen. Es ist mir egal was Sie tun müssen. Meinetwegen erschießen Sie ihn.“, befahl Tall.
„Sir?“
„Sie haben gehört was ich gesagt habe. Und jetzt los. Sie müssen unbedingt vor ihm in Griechenland sein sein. Ich habe dafür gesorgt, dass Sie mit einer Privatmaschine fliegen.“
„Verstanden. Ich bin schon auf dem Weg.“
Mit diesen Worten drehte sich die junge Ermittlerin um und eilte aus dem Gebäude. Sie musste sich jetzt beeilen.

Mike verschwand in der Toilette des Flughafens und wechselte seine Kleidung. Er musste jetzt unauffällig wirken. Dafür ließ er den Mantel samt Pass verschwinden und holte aus seiner Reisetasche seinen Zweitpass. Niemand wusste, dass er diesen Pass hatte. Niemand, nicht mal die CIA hatte Kenntnis davon. Mike war damals nicht umsonst so ein übervorsichtiger Agent geworden. Er wollte unbehelligt verschwinden können. Mit diesem Pass würde er vorerst mal in Istanbul versuchen unterzutauchen.

Die Maschine hob am frühen Morgen ab. Es wurde Zeit etwas Abstand zu den Leuten die hinter ihm her waren zu gewinnen. In wenigen Stunden würde er in Istanbul landen. Dort würde er alles vernichten was ihn mit diesem Einsatz in Verbindung brachte. Er wollte so gut es ging unsichtbar bleiben. Nicht auffallen hieß die Devise von nun an. Vielleicht für immer. Er dachte während des Fluges an Sharon und was sie wohl in diesem Moment tat. Sie hasste ihn bestimmt. Sie wusste, womit er sein Geld verdiente und würde ihm diese Tat zuschreiben. Mike lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen. Er sah sie vor sich. Ihr Lachen und ihre Augen, beides hatte ihn vom ersten Moment an verzaubert. Warum nur, hatte er sich hinreißen lassen für die CIA zu arbeiten? Seit dieser Zeit steckte er jedes Mal tief in der Scheiße und jedes Mal musste er selbst klar kommen. Aber dafür war er ausgebildet worden. Dafür war er nun mal da. Ob es ihm nun gefiel oder nicht, er war damals freiwillig mitgekommen. Verdammt, mit beinahe 25 Jahren hatte Mike schon an die zwanzig Personen getötet. Alles Auftragsmorde. Er war nichts anderes als ein kaltblütiger Mörder. Doch diese Erkenntnis kam zu spät. Er war nun mittendrin und es gab kein Zurück mehr. Nicht aus dieser Angelegenheit. Mike hätte ein normales Leben führen können. Doch jetzt war diese Tür zu und fest verschlossen. Er hatte diesen Weg bereitwillig eingeschlagen seinem Land zu helfen um Terroristen zu beseitigen und Anschläge zu verhindern. Dann kam wieder dieses Pflichtgefühl in ihm hoch. Dieses Pflichtgefühl, welches ihn bisher angetrieben hatte. Es hatte ihn damals zur CIA gebracht, nachdem James und Erica Greyer ermordet wurden und er nichts tun konnte. Dieser Gedanken spornte ihn an. Er würde diese Männer aufspüren, so wie bisher auch. Sie hatten sich mit ihm angelegt und dafür würden sie bezahlen. Nun war Mike fest entschlossen seine Unschuld zu beweisen und die wahren Drahtzieher zur Strecke zu bringen. Ihm war jedes Mittel recht um diese Schweine zu finden. Sie wollten ihm eine Falle stellen. Er war zwar hineingetreten, doch nun war der Zeitpunkt gekommen zurückzuschlagen. Was wollten diese Männer gegen einen ausgebildeten Killer schon tun? Es stand zwar 1 zu 0 für diese Terroristen, doch er würde schon ein paar Tricks zeigen um wieder aufzuholen. Das letzte Wort war noch lange nicht gesprochen.

Rush stieg aus dem Privatjet aus und raste mit ihrem Team zum Flughafen. Dort gingen sie direkt zum Schalter und fragten nach einem gewissen Taylor Brandt. Er hatte vor einer Stunde ausgecheckt und den Flughafen anscheinend verlassen. Dann erhielt Pamela einen Anruf. Es waren Analytiker der NSA. „Er hat den Flughafen nicht verlassen. Er muss noch da sein. Keine Kamera hat ihn beim Verlassen gefilmt. Suchen Sie nach ihm. Lassen Sie sein Bild herumwandern. Vielleicht erkennt ihn ja jemand wieder.“
„Okay, mach ich. Haben Sie vielen Dank.“
Rainfield schüttelte nur den Kopf. „Anfänger.“, räusperte er sich.
„Haben Sie ein Problem mit meinen Methoden Mr. Smith? Ist Mr. Smith eigentlich Ihr richtiger Name?“
„Erstens: Ja. Zweitens: Geht Sie einen feuchten Dreck an.“
„Standard-Antwort?“
„Geht Sie auch einen feuchten Dreck an.“

Sharon wachte langsam auf. Ein Alptraum hatte sie geweckt. Sie musste an Mike denken. Was war ihm wohl zugestoßen? Niemand sagte ihr etwas, obwohl sie ja wohl ein Recht darauf hatte, zu erfahren was mit ihrem Liebling los war. Sie stand auf und blickte aus dem Fenster. Draußen war es dunkel. Doch etwas gefiel ihr nicht. Sie sah einen schwarzen Lieferwagen vor der Tür stehen. Irgendwas kam ihr an dem Gefährt nicht ganz geheuer vor. Sie konzentrierte ihren Blick auf die Fahrerseite, doch konnte nichts erkennen. Anscheinend war der Besitzer gerade unterwegs. Vielleicht bei einer Freundin. Dieser Gedanke entlockte ihr ein Grinsen. Sie legte sich wieder ins Bett und wollte bereits ihre Augen schließen, als sie ein komisches metallisches Geräusch an der Tür vernahm. Layla war mit ihrem Freund aus, deshalb war Sharon ganz allein. Sie sprang nervös aus ihrem Bett und versperrte zur Sicherheit ihre Schlafzimmertür. Sie wollte keine böse Überraschung erleben. Was würde Mike in so einer Situation tun? Die Antwort lag auf der Hand, er würde dem Typen die Scheiße aus dem Hirn prügeln, doch sie konnte so etwas doch nicht. Woher auch. Sie griff sich ihr Telefon und kramte in ihrer Handtasche nach der speziellen Nummer, die Mike ihr gegeben hatte. Sie fand den Zettel mit dem Gekritzel und wählte eilig die Nummer. Es läutete zwei Mal. Dann meldete sich eine Stimme.

West kam gerade in sein Büro, als das Telefon läutete. Er ging eilig ran und fragte: „Hier West, was kann ich für Sie tun?“
„Mein Name ist Sharon Dobbs, ich bin die Freundin von Michael Gaber. Jemand bricht in meine Wohnung ein. Bitte helfen Sie mir.“, bat die Frau verzweifelt.
Bei West gingen sofort die Alarmglocken los. Jemand hatte es vermutlich auf sie abgesehen, vielleicht sogar die Typen, die Mike eine Falle gestellt hatten.
„Miss Dobbs. Wo sind Sie?“
„In meinem Schlafzimmer.“
„Verschließen Sie die Tür.“
„Hab ich schon getan.“, erwiderte die junge Frau.
„Sehr gut. Haben Sie eine Waffe? Das kann alles sein, ein Baseballschläger, eine Pistole, ein Messer, egal was.“
„N… Nein. Ich hab nichts dergleichen. Ich hasse Waffen.“
Aber Mike liebte sie und der war quasi eine Waffe auf Beinen.
„Okay, ganz ruhig. Verhalten Sie sich ruhig und hoffen Sie das Beste. Ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich komme persönlich vorbei und kümmere mich um Sie. Ich bin schon auf dem Weg.“
West rannte aus seinem Büro und eilte zu seinem Wagen. Er schwang sich hinters Steuer und raste vom Parkplatz. „Wo wohnen Sie?“, fragte er.
„In der 22. Straße Ecke Wilshire.“
„Bin schon auf dem Weg.“, erwiderte West und trat aufs Gas. Der altgediente Direktor der CIA, würde alles in seiner Macht stehende tun um die junge Frau vor Schaden zu bewahren. Er überging mal die Straßenverkehrsordnung und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit zu der genannten Adresse. Zwanzig Minuten später hatte er die Wohnung erreicht.

Sharon saß zusammengekauert in einer dunklen Ecke ihres Schlafzimmers und hatte eine Taschenlampe in der Hand. Sollte der Einbrecher hereinstürmen, dann würde sie ihm mit der Lampe genau ins Gesicht leuchten und die Chance nutzen um zu fliehen.

Milton stieß die Tür auf. Diese Dinger namens Vorhängekette waren ein Hindernis, welches nicht allzu schwer zu überwinden war. Schon gar nicht in einer Studentenbude. Er hielt seine USP Tactical hoch und ging langsam in die Wohnung. Diesmal war kein Gaber da, der auf sie aufpasste. Sie könnten sie leicht entführen und ihn dann mit ihr erpressen. Mal sehen, wie lange er sich beherrschen konnte ohne über sie herzufallen. Er hatte sie auf einem Foto gesehen und war sofort geil gewesen. Er kam sich selbst ziemlich pervers vor, doch irgendwie gefiel ihm der Gedanke mit der Beute. Sein Boss hatte ihn zwar gewarnt, er würde danach seinen Zorn zu spüren bekommen, aber fünfzehn Jahre Erfahrung als CIA Agent hatten ihn zu einem perfekten Killer gemacht. Hinter sich vernahm er eine Bewegung. Er fuhr herum und richtete seine Waffe auf ein Paar. Die Freundin von dieser Sharon. Sie fing an zu schreien, doch ein lautloser Schuss erstickte ihren Schrei auf der Stelle. Ihr Freund stand wie angewurzelt neben ihr und blickte fassungslos auf die Leiche. Ein zweiter Schuss beendete auch sein Leben. Dann machte er sich daran das Schlafzimmer der jungen Sharon Dobbs ausfindig zu machen. Er stieß gezielt Türen auf, bis eine verschlossen war. Das musste es sein. „Komm raus Süße. Ich tu dir doch nichts. Ich will doch nicht, dass du dich verletzt.“
Keine Antwort. „Komm schon Kleines. Du und ich wir wollen das doch gut überstehen, oder?“
Wieder keine Antwort. Jetzt war Schluss mit der netten freundlichen Tour. Er hämmerte gegen die Tür. „Du Miststück, öffne sofort diese beschissene Tür. Aber ein bisschen plötzlich sonst passiert noch was.“, brüllte er.
Er sah keinen Sinn darin sich noch mehr aufzuregen, also schritt er zur Tat und trat gegen die verschlossene Tür. Den Tritt platzierte er genau unter das Schloss. Die hölzerne Tür splitterte, doch das Schloss war noch heil.
Er trat noch Mals dagegen und diesmal flog die Tür mit einem lauten Poltern auf. Grelles Licht nahm ihm jedoch die Sicht. Diese Schlampe hatte doch glatt eine Taschenlampe auf ihn gerichtet. Cleveres Ding diese Sharon. „Warum hast du dummes Miststück nicht gleich die Tür geöffnet. Damit hättest du mir eine Menge Ärger erspart.“
„Mir nicht.“, drang es von hinten an ihn heran, doch noch ehe er sich umdrehen konnte, streckten zwei Schüsse aus einer schallgedämpften Waffe ihn nieder. Er hob nochmals den Kopf. Er wollte den Mistkerl sehen, der ihn da gerade so überrascht hatte.

West trat über den Typen hinweg und feuerte währenddessen nochmals auf den Mann. Dieser brach tot auf dem Fußboden zusammen. Diesmal endgültig. „Miss Dobbs?“, fragte er.
Sie nickte vorsichtig. „Ich bin Jim West, Direktor der Agency. Kommen Sie mit. Ich werde Sie hier rausschaffen, aber Sie müssen an mir dranbleiben. Ich warne Sie lieber vor. Ihre Freundin ist tot. Ebenso ihre Begleitung.“
Sharon konnte es nicht fassen. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund gepresst und unterdrückte die Tränen.
„Verdammt, wir haben keine Zeit für Gefühlsausbrüche. Der Typ könnte Verstärkung mitgebracht haben. Nun kommen Sie schon. Wir dürfen nicht hier bleiben.“
Er zog sie auf die Beine und lief mit ihr aus der Wohnung. „Draußen parkt ein Lieferwagen.“, sagte Sharon, komplett aufgelöst.
„Moment was?“, fragte West und trat an eines der Fenster. „Verdammt. Der Typ hat wirklich Verstärkung mitgebracht.“, fluchte er und beobachtete, was sich da draußen abspielte. Fünf Personen mit Maschinenpistolen stiegen aus dem Lieferwagen und liefen in Richtung Wohnhaus.

Fortsetzung folgt ...

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Freitag, 8. Juni 2012, 09:01

Weitergeht's ;)

Kapitel 2

Mike saß in seinem Zimmer und behielt die Straße im Auge. Sollte ihm irgendetwas merkwürdig vorkommen, würde er auf der Stelle verschwinden. Hier befand sich nun seine „Kommandozentrale“.
Unter der Matratze seines Bettes lag Munition. Kugeln die sich bereits in Magazinen befanden. Die Waffen hatte er quer im Zimmer verstreut, versteckt. Dieses Zimmer gehörte ihm. Er hatte es damals unter dem Decknamen Jeffrey Harrison gekauft und es seither nicht mehr betreten. Die Zahlungen erfolgten automatisch über ein Bankkonto, welches sich in der Schweiz befand. Hier konnte er sich neu formieren. Er betrat seinen begehbaren Schrank und stemmte dort ein paar Dielen hoch. Darunter befand sich ein kleiner Koffer. Mike holte ihn hervor und fand darin eine Walther P99. Sie war geladen und gesichert. Er schraubte einen Schalldämpfer vorne drauf und steckte sie in das Schulterholster. In dieses schlüpfte er nachher und zog über sein weißes T-Shirt noch ein kurzärmeliges hellbraunes Hemd, mit einem einzigen weißen Streifen in der Mitte darüber an. Er ließ die obersten vier Knöpfe offen, um im Bedarfsfall schnell seine Waffe ziehen zu können. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden, dachte Mike. Dann bemerkte er worauf er die ganze Zeit gewartet hatte. Vier Männer, alle kahlköpfig kamen in die Richtung des Wohnhauses in dem Mike Quartier bezogen hatte. Nun war es also so weit. Er musste wieder kämpfen um zu überleben.
Mike verließ eilig das Gebäude und tauchte in der Menge unter. Er versuchte wie ein normaler Tourist zu wirken. Er blieb an Ständen stehen und unterhielt sich mit den Händlern. So konnte er die Männer, die ihm auf der Spur waren, bestens im Blickfeld behalten. Mike ging durch eine Gasse und trat durch ein verlassenes Haus hinaus auf eine weitere Gasse. Dort wurde er plötzlich von drei Personen umringt, die ihm ihre schallgedämpften Waffen ins Gesicht hielten und brüllten: „Keine Bewegung Gaber. Nehmen Sie die Hände hoch!“
Mike tat wie geheißen. Er blickte sich um. Drei Leute. Zwei Männer und eine Frau. „Seid ihr von der CIA?“, fragte Gaber.
„Genau, Bürschchen und du bist verhaftet.“, erwiderte der Mann, der ihm seine Glock ins Gesicht drückte. Er steckte die Waffe weg und trat einen Schritt auf Gaber zu und nahm Gaber die Waffe ab. Als der Agent die Waffe an sich genommen hatte, packte Mike den Typen am Kragen seines Hemdes und schleuderte ihn gegen den zweiten Mann, sodass beide zu Boden gingen und rannte so schnell er konnte die Gasse hinunter und an der ersten Kreuzung bog er rechts ab. Er hielt sich gerade aus und kletterte auf einen Vorsprung und von dort auf eines der Flachdächer der Hütten. Von dort oben entdeckte er zwei Häuser weiter eine Gestalt, die ein Maschinengewehr in der Hand hielt und das Feuer auf Mike eröffnete. Dieser duckte sich und lief hinter einem erhöhten Vorsprung weiter. Die lauten Schüsse schlugen in den Vorsprung ein und Staub wurde auf Mikes Rücken geschleudert. Er lief weiter und rutschte die letzten Meter des Daches entlang und ließ sich dann auf ein niedrigeres Dach fallen. Er rollte sich ab und lief sogleich weiter. Die Vorsprünge zwischen den einzelnen Dächern überbrückte er mittels Sprüngen.

Rush vernahm laute Schüsse. Sie schnappte sich ihr Funkgerät und rief: „Feuer einstellen.“
Einer der zwei Agenten trat an sie heran und erklärte ihr: „Wir haben keine Schützen mit Maschinengewehren. Unsere Leute benutzen alle schallgedämpfte Pistolen.“
„Also ist noch jemand hinter Mr. Gaber her.“, stellte Rainfield fest.
„Oder er ist der Schütze.“
„Verdammt, haben Sie etwa ein Gewehr bei ihm gesehen? Ich wüsste nicht wo er eines herzaubern könnte.“, brauste Rainfield ziemlich aufgebracht.
„Ich schon. Vielleicht hat er es irgendwo versteckt und sich jetzt geholt.“, erwiderte Rush sachlich und mit ruhiger Stimme.
„Sollte dies so ein, machen Sie sich besser auf ein Blutbad gefasst.“, erklärte Rainfield entschlossen und lief los.

West verbarrikadierte die Türe mit einer der Kommoden, die im Vorraum standen. Er musste ihnen nur genügend Zeit zum Abhauen verschaffen. Vielleicht solange bis die Verstärkung in Form eines CIA Backupteams vor Ort war um dann die Sache zu bereinigen. West überprüfte das Magazin seiner COLT M1911. Noch drei im Magazin, eine im Lauf. Zusätzlich hatte er noch zwei weitere Magazine bei sich. Machte insgesamt 18 Schuss. Könnte knapp werden, dachte West und suchte fieberhaft nach einer weiteren Möglichkeit um sich den Angreifern entziehen zu können. In Vietnam war er ständig in so brisanten Situationen, also hatte er keinen Grund nervös zu sein. Er und sein Partner Matthew Finn, hatten oft wenig Munition und irgendwie haben sie es immer geschafft den Feind auszuschalten und abzuhauen. Jemand rüttelte an der Tür. Doch die Kommode erfüllte ihren Zweck. West feuerte drei Mal durch die Tür und wartete auf ein ihm bekanntes Geräusch. Als er jenen dumpfen Laut vernahm war er einigermaßen zufrieden. Der dumpfe Laut bedeutete, dass der Typ allerhöchstwahrscheinlich gerade tot umgefallen war. Noch weitere vier, mit denen er sich herumschlagen musste. West lud seine Waffe nach. Zeit einen Fluchtweg zu finden und aus dieser verdammten Wohnung abzuhauen. Jim West öffnete das Fenster und trat auf die Feuerleiter hinaus. Danach half er Sharon aus der Wohnung und schickte sie vor. Dass er sie vorschickte, hatte folgende Gründe: Erstens, sollte jemand die Tür aufsprengen, so konnte er denjenigen effizient ausschalten, ohne das Sharon in die Schussbahn geriet und zweitens, konnte er einen vermeintlichen Schützen bereits von oben erschießen, während dieser Miss Dobbs ins Visier nahm. Der Abstieg dauerte keine Minute. Als die beiden die Leiter hinuntergestiegen waren, eilten sie auch schon zu Wests Wagen. Dort lauerte ein weiterer Angreifer. West zögerte nicht lange und erschoss ihn mit einem gut platzierten Kopfschuss. Noch drei. West setzte Sharon in den Wagen und erschoss zwei Typen, die in diesem Moment zur Tür rausstürmten. Doch einer war noch am Leben. Dieser stieg auf die Feuerleiter. Brachte ihm auch nichts, denn West erwischte ihn am Bein und jagte weitere Kugeln hinterher. Diese gingen jedoch knapp daneben, doch das spielte keine Rolle mehr. Der Typ fiel ungünstig und brach sich das Genick.

Mike lief unterdessen wieder auf den sandigen Straßen Istanbuls und hielt die Augen nach irgendwelchen Feinden offen. Dabei blickte er in einen dreckigen Straßenspiegel und entdeckte darin eine Gestalt, die ein Gewehr auf ihn richtete. Mike sprintete los und sah links neben sich ein Fenster, welches nur mit hölzernen Gardinen ausgestattet war. Er nutzte die Chance und sprang. Während des Sprungs kreuzte er die Arme vor seinem Kopf und formte die Hände zu Fäusten. Das Holz splitterte, als Mike mit seinen 89 Kilogramm durch die hölzernen Verstrebungen krachte. Gleichzeitig schlugen mehrere Schüsse in die Mauer neben dem Fenster ein. Der Aufschlag auf dem Boden war hart, noch dazu wo Mike mit dem Bauch voran aufschlug. Seine Schulter schmerzte, doch diesen Schmerz musste er nun ignorieren. Mike rappelte sich wieder auf und schnellte durch den Raum. Er trat die Tür auf und blickte kurz nach rechts. Keine Gefahr. Also eilte er nach draußen und bog sofort links ab. Er wollte dem Gewehrtragenden Mistkerl nicht nochmals begegnen. Er war unbewaffnet, also hatte er nur seine Fäuste und da war es nicht unbedingt das Gesündeste sich mit einem Gewehr anzulegen. Er lief die Straße entlang und suchte erneut Deckung hinter einer der Hütten. Neben sich sah er eine hölzerne Leiter, die auf das Dach der Hütte führte. Perfekte Gelegenheit um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, dachte Mike und stieg die Leiter hoch. Oben angekommen blickte er sich um. Plötzlich hatte er eine Waffe an der Schläfe. Mike zuckte nach hinten und drehte sich um 45 Grad. Dabei verpasste er dem Typen einen Tritt in die Rippen. Dann erst erkannte er, wen er da gerade attackiert hatte.

West jagte den Wagen zurück nach Langley. Sie waren in Sicherheit, vorerst. Sharon würde die Zeit über bei West bleiben und dort Personenschutz von der CIA bekommen, zumindest solange bis Mike wieder da war. Danach würden sie gemeinsam Jagd auf die Hintermänner machen. Die Wohnung von Miss Dobbs würde nun für einige Zeit unbewohnbar sein. Vier Leichen, davon drei in der Wohnung.

Mike blickte in das Gesicht seines Gegenübers. „Was tun Sie hier?“, fragte Gaber. Er konnte seine Überraschung nicht verbergen.
„Sie zur Vernunft bringen.“, erwiderte die Person.
Mike blickte kurz zur Seite, so als ob er gleich einen weiteren Angriff erwarten würde. „Ich hab nicht gewusst, dass es sich bei dem Ziel um den britischen Außenminister handelt.“
„Ich weiß. Jemand hat uns getäuscht.“, erwiderte der Mann.
Danach hielt er ihm seine Waffe hin, eine Colt M1911. „Hier nehmen Sie sie und schlagen Sie mich nieder. Es muss echt aussehen, denn andernfalls nimmt diese Rush mich fest.“
Gaber griff nach der Waffe und schlug zu. Der Mann kippte zu Boden und blieb reglos liegen.
„Tut mir Leid.“, sagte Mike und lief weiter.

Rush und ein Agent kamen auf das Dach und fanden Rainfield darauf liegend vor. „Smith?“, fragte der Agent. Rainfield schlug die Augen auf. „Was ist passiert?“, fragte Rush in scharfem Ton.
„Es war Gaber. Er hat mich überwältigt.“, erwiderte Smith und richtete sich auf.
„Gaber? Ihr Schüler, kann Sie überwältigen? Erzählen Sie mir keinen Scheiß!“, erwiderte der Agent aufgebracht und packte Rainfield mit seiner rechten Hand am Kragen seines Hemdes. Rainfield umgriff das Handgelenk des Mannes, verpasste ihm mit der flachen Hand einen Schockschlag ins Gesicht und griff danach nach dem Daumen des Mannes und bog ihn nach hinten. Der Agent ging in die Knie. Eric packte den Agent an der Schulter und sein Knie traf gegen den Brustkorb des Agenten. Dieser kippte nach hinten um und rang nach Luft. „Mr. Smith, das war eine unnötige Attacke. Nochmal so eine Aktion und ich lasse Sie verhaften.“, warnte ihn Rush.
Rainfield dachte sich verhört zu haben. „Dieser Amateur hat mich attackiert. Er kann von Glück reden, dass ich ihn nicht getötet habe.“, erwiderte Rainfield gereizt.

Stoler’s Telefon klingelte. Er hob eilig ab und hörte wie der alte Mann einen Fluch nach dem anderen ausstieß. „Ihre Männer haben versagt. Gaber befindet sich noch nicht in unserer Gewalt. Er hat Sie wieder überlistet.“
„Sir, ich denke nicht, dass wir versagt haben. Okay, er ist uns entwischt, doch wir sind an ihm dran und dank der Hilfe unseres gemeinsamen Freundes wissen wir immer, wo er sich befindet.“
Eine kurze Pause. Der alte Mann schien nachzudenken.
„Und was ist mit seiner Freundin? Sie ist Ihnen ebenfalls entkommen.“
Da hatte er Recht. Diese Sharon hätte schon längst aufgegriffen werden müssen, doch dieser verdammte CIA Direktor hatte zwei ihrer Leute getötet. Sie war seine Schwachstelle, sein verwundbarer Punkt. Wenn sie sie hätten, dann könnten sie Gaber aus der Reserve locken. Sie wollten ihn nicht töten, noch nicht. Erst würde er für seine Taten in Paris büßen. Niemand legte sich mit ihnen an und hatte damit Erfolg. Er hatte ihre Männer getötet und ihren Plan beinahe durchkreuzt. Vier Monate hatte er offiziell als Spanier im Gefängnis gesessen und beinahe wäre er verurteilt worden. Doch die Schatten der Nacht lassen ihre Mitglieder nicht hängen. Der alte Mann hatte dafür gesorgt, dass dieser Greyer nicht aussagte und somit kam er frei. Doch beinahe wäre der Plan gescheitert, denn der alte Mann ließ die Tochter von Greyer entführen und womit niemand gerechnet hatte, war dieser Gaber, ein ausgebildeter Killer der CIA. Doch zum Glück hatte der alte Mann alles bedacht und so ließen sie Thomas Greyer nach der Aktion umbringen. Stoler persönlich hatte den Wagen gelenkt, der Thomas Greyer von der Straße gedrängt hatte. Dieser war die Klippen hinuntergestürzt und Thomas Greyer ist dabei getötet worden. Das war die Aufgabe der Schatten der Nacht: Sie beseitigten Leute, indem sie Unfälle inszenierten und dabei genau darauf achteten, dass sie keine Spur hinterließen, die nachher zu ihnen führten. Alles wurde beseitigt.
„Ich werde mich persönlich um Mr. Gaber kümmern.“, erwiderte Stoler.
„Nein, Sie halten sich an den Plan und bleiben in Wien. Diese Aktion muss gelingen und dafür benötige ich Ihre Dienste. Ich verlasse mich auf Sie!“
„Okay Sir. Ich verstehe. Falke Ende.“, erwiderte Stoler.

Die Sonne ging in Istanbul unter. Mike war in einem Hotel untergekommen und hatte dort erst mal eine neue Strategie ausgearbeitet. Er hatte die Agenten der CIA ausgetrickst, denn was diese Rush nicht wusste war, dass er in diesem Moment nur vier Zimmer weiter wohnte. Er hatte im gleichen Hotel eingecheckt wie die Agenten. Niemand würde vermuten, dass Gaber hier sein würde. Normalerweise versuchte der Gejagte den Abstand zu seinen Verfolgern so groß wie möglich zu halten. So dachten auch die Ermittler der CIA. Doch niemand rechnete damit, dass der Gejagte den Abstand zu seinen Jägern, so gering halten würde, dass man ihn jederzeit verhaften konnte. Mike setzte darauf, dass die Agenten ihn in verschiedenen Hotels suchen würden, nur nicht in ihrem eigenen. In diesem Moment fragte sich Gaber gerade, wer den Auftrag gegeben hatte. Diese Person war zu 99 Prozent der Verräter. Die Frage nach dem Warum? stellte sich noch nicht, denn Gaber musste erst herausfinden wer ihnen die Falle gestellt hatte. Es musste jemand aus dem Umfeld der CIA sein. Und wenn er ihn gefunden hatte, dann würde er in diesem Fall die Rolle der Geschworenen und die Rolle des Henkers übernehmen.
Er warf einen Blick hinaus auf den Flur. Dank Spion musste er nicht mal die Tür öffnen. Vor der Tür von Rush sah er zwei Agenten stehen. Vermutlich ihr Personenschutz. Er ging von der Tür weg und blickte hinaus auf die Stadt Istanbul. Dann hörte er draußen wie Körper umfielen. Mike eilte zur Tür und blickte erneut auf den Flur hinaus. Die beiden Agenten lagen auf dem Boden. Sie waren vermutlich tot. Mike zog die Colt M1911 und entsicherte sie, indem er den Hahn zurückzog, bis dieser gespannt war. Danach trat er auf den Flur hinaus und lief hinüber zu der Tür.

Rush lag im Bett und hörte wie die Tür aufging. Sie setzte sich auf, doch ehe sie die Lage gepeilt hatte, wurde sie von zwei kräftigen Händen am Hals gepackt und niedergedrückt. „Zeit zu sterben Schätzchen!“, raunte der Mann ihr ins Ohr. Sie konnte den heißen Atem an ihrem Hals spüren. Sie versuchte die Waffe zu erreichen, die in der Schublade ihres Nachtkästchens lag. Doch der Mann war zu kräftig. Zusätzlich setzte der Angreifer sich noch auf sie drauf und verhinderte somit jede Bewegung. Die Luft wurde langsam knapp. Ihre Lungen verlangten nach Sauerstoff. Langsam wurde es schwarz um sie herum.

Im Raum befanden sich drei Angreifer. Jeder bewaffnet mit einer Glock 17 mit Schalldämpfer. Mike stieß die Tür auf und erfasste den Kopf des ersten Angreifers. Ein Schuss und die .45er zerfetzte dessen Schädel. Blut und Gehirn verteilten sich über den zweiten Angreifer im Raum, der wenig später auch von einer Kugel niedergestreckt wurde.

Rush konnte nicht mehr lange dagegen anhalten. Die Bewusstlosigkeit befiel sie. Dann ein Zischen und der Typ über ihr brach zusammen. Sein schwerer Körper kippte vornüber und sie wurde unter ihm begraben.

Mike packte die Leiche am Kragen seiner Jacke und zog ihn von der Ermittlerin runter. Diese tätigte ein paar kräftige Atemzüge um ihre Lungen wieder mit Sauerstoff zu füllen. Es war knapp. Mit leiser Stimme fragte sie: „Was tun Sie hier?“
„Ach, ich war zufällig in der Gegend und dachte mir, schau mal rein, was Sie so anstellen. Wie ich sehe haben Sie schon einen Bettgenossen gefunden!“, erwiderte Mike.
„Ich bin nicht gerade in der Stimmung um Witze zu reißen.“
„Und wozu sind Sie in der Stimmung?“, fragte Mike in gelassenem Ton.
Auf diese Frage erhielt er keine Antwort. Er drehte sich um, um zu verschwinden. Plötzlich hörte er hinter sich wie der Schlitten einer Waffe nach hinten gezogen wurde. „Sie gehen nirgendwo hin. Ich verhafte Sie und bringe Sie zurück in die Vereinigten Staaten. Dort werden Sie unter Bundesanklage gestellt. Sie haben zudem das Recht zu Schweigen, alles was Sie sagen, kann und wird möglicherweise vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben auch das Recht auf einen Anwalt. Wenn Sie sich keinen Anwalt leisten können, muss Ihnen vom Gericht einer gestellt werden.“
Mike drehte sich um. Das war doch wohl ein schlechter Scherz. „Sind Sie jetzt fertig?“
„Umdrehen!“, befahl Rush.
„Das werde ich nicht tun.“, erwiderte Gaber immer noch gelassen.
Sie spannte den Hahn ihrer Waffe. „Mr. Gaber ich warne Sie. Wenn Sie sich der Verhaftung widersetzen, werde ich andere Maßnahmen ergreifen. Ich werde auf Sie schießen, wenn Sie mich dazu zwingen.“
„Viel Vergnügen. Noch bevor Sie den Abzug betätigten können, habe ich Sie durch einen einzelnen Schuss in den Kopf getötet.“, erwiderte Gaber. „Außerdem habe ich Ihnen das Leben gerettet. Wenn ich Sie töten wollte, dann wären Sie jetzt tot. Also nur für den Fall, dass Sie es noch nicht begriffen haben. Wir stehen auf derselben Seite. Jemand hat mir und meinem Vorgesetzten eine Falle gestellt. Warum weiß ich nicht, doch ich weiß eines. Dieser jemand will auch Sie beseitigen. Also wir können uns jetzt gegenseitig töten, oder wir arbeiten zusammen und finden den Mistkerl der das getan hat. Sie entscheiden. Aber entscheiden Sie schnell, damit ich weiß, ob ich Sie jetzt ausschalten muss oder ob Sie mir helfen.“
Rush war nun innerlich zerrissen. Einerseits hatte sie einen Auftrag, andererseits hatte ihr der „angeblich“ abtrünnige Agent soeben das Leben gerettet. „Okay.“, erwiderte sie knapp.
„Okay … was?“, fragte Gaber.
„Ich helfe Ihnen.“
„Herzlichen Glückwünsch, Ihr Leben hat sich soeben um ein paar Jahre verlängert.“, erwiderte Gaber.
Plötzlich stand Rainfield in der Tür und trat an Gaber heran. „Dann legen wir los.“, sagte der altgediente Agent.
„Oh ja, legen wir los!“, stimmte Gaber zu.
„Und wo legen wir los?“, fragte Rush.
Gaber blickte zu Rainfield und dieser fing an zu grinsen. „In Wien.“

[FORTSETZUNG FOLGT ...]

MfG

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Sonntag, 10. Juni 2012, 12:29

Kapitel 3

Tall glaubte sich verlesen zu haben. Der Bericht der NSA zeigte insgesamt fünf Leichen in Istanbul auf. „Verdammt.“, stieß der Außenminister aus.
Er würde diese Rush in Stücke reißen. Gab es denn überhaupt kein Schwein, das einigermaßen fähig war seine Anweisungen auszuführen? Was konnte so schwer sein einen einzigen Mann aufzuspüren und festzunehmen? Diese angeblich beste Ermittlerin konnte sich auf was gefasst machen, wenn sie wieder da war.
Phil musste jetzt erst mal ruhig bleiben. Schließlich hatte er in einer halben Stunde eine Audienz im Weißen Haus. Der Präsident erwartete ihn und da würde es wohl ein schlechtes Licht auf ihn werfen, wenn er so aufgebracht war.

Der Flug nach Wien ging um 08.00 Uhr. Rush hatte die Agenten heimgeschickt und war mit Rainfield und Gaber in die Maschine gestiegen, die nun in Richtung Österreich unterwegs war.

Für Jane van Douce begann der Tag gerade. Wie jeden Tag brachte sie dem alten Mann seinen Kaffee und eine Ausgabe der Londoner Times. Für seine Geschäfte interessierte sie sich dabei nicht. Sie achtete nur darauf, dass der alte Mann seinen Frühstückskaffee und seine Zeitung bekam. Das nächste Mal kam sie erst wieder zum Mittagessen um ihm wie gewöhnlich um Punkt 12.00 Uhr sein Essen zu bringen. Danach ging sie mit dem Hund spazieren und wenn sie dann fertig war, kam sie um 13.20 Uhr nach Hause, wo ihr acht Jahre alter Sohn bereits auf sie wartete. Wie gewöhnlich half sie ihrem Jungen dann noch bei den Hausaufgaben und ab 15.00 Uhr hieß es dann normalerweise: Freizeit! Der alte Mann gab dann, wie sonst auch, eh Ruhe bis am Abend. Danach musste sie soum 20.30 Uhr nochmals nach ihm sehen und dafür sorgen, dass er seine Medikamente nahm. Und das alles für 580 Dollar pro Tag. So ließ es sich leben und das Beste war, sie brauchte keinen Mann in ihrem Leben. Sie konnte so für sich und ihren Sohn sorgen. Das liebte sie so an ihrem Job. Doch dieses Mal war etwas anders. Der alte Mann war ziemlich aufgebracht. Er hatte den Telefonhörer in der Hand und brüllte einen seiner „Untergebenen“ an. „Wenn Sie nochmals Scheiße bauen, bekommen Ihre Verwandten nur noch ihren linken Zeigefinger als Post nach Hause geschickt, während ich den Rest Ihrer kümmerlichen Leiche an meinen Hund verfüttere! Haben Sie das verstanden?“
Sie stellte das Tablett auf seinem Schreibtisch ab und war schon wieder auf dem Weg aus dem Büro. „Warten Sie!“, rief der alte Mann ihr hinterher.
Sie blieb kurz vor der Tür stehen und stieß einen kaum hörbaren Fluch aus. Sie wurde immer nervös, wenn er von Leichen sprach. Ein einziger Nachteil, bei so vielen Vorteilen eigentlich nicht von Bedeutung. Er legte den Hörer auf die Gabel und setzte dann seine Worte an sie gewandt fort: „Es tut mir Leid, dass Sie das mitbekommen haben. Ich weiß doch, wie sehr Sie sich um Ihren achtjährigen Sohn Danny sorgen. Da ist es bestimmt nicht hilfreich, wenn Sie auch noch mitbekommen wie ich scharfe Drohungen ausstoße.“
„Ist schon in Ordnung.“
„Nein ist es nicht. Denn jetzt sind Sie leider eine unliebsame Zeugin und ich muss Sie leider bitten, noch etwas hier zu bleiben.“
Jane erstarrte. Das klang gar nicht nach dem alten Mann, für den sie seit beinahe zwei Jahren arbeitete. Sie war so starr vor Angst, dass sie nicht einmal mitbekam, wie der alte Mann eine Walther PPK hervorholte und die Waffe auf sie richtete. Ein Schuss fiel und einen Augenblick später fiel Jane van Douce tot um.

Die Maschine landete mittags in Schwechat. Mike, Rainfield und Rush verließen den Flughafen auf der A2 in Richtung Wiener Innenstadt. Im ersten Bezirk bezogen sie ein nobles Hotel mit Aussicht auf die Staatsoper, wo in wenigen Stunden der Wiener Opernball stattfand. Überall wurde darüber gesprochen und ein paar berühmte Gäste wurden erwartet. In der Lobby des Hotels saßen ein paar Menschen, lasen Zeitung, tranken Kaffee oder starrten einfach nur in der Lobby herum.

Stoler saß in der Lobby und las Zeitung. Er rechnete nicht mit dem was da gerade in die Lobby spaziert war. Michael Gaber. Stoler musste sich zusammenreisen um nicht auf die hereinkommenden Personen zu starren, was ziemlich aufgefallen wäre. So saß er einfach nur still da und hoffte, dass er nicht aufgeflogen war. Entweder es handelte sich um puren Zufall, oder diese Typen ahnten etwas. Wie es auch immer war, er musste sich jetzt noch unauffälliger verhalten. Der Plan musste gelingen. Egal was für einen Preis das Gelingen der Mission hatte, er war bereit ihn zu zahlen. Niemand konnte ihn mehr aufhalten. Wenn alles nach Plan verlief, würde er spätestens morgen früh schon wieder unterwegs nach Washington sein, wo schon die nächste Aktion geplant wurde.

Jim West stand gerade vor dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. „Was ist in Wien schief gegangen?“, fragte der Präsident.
„Jemand hat uns getäuscht.“, erwiderte West und versuchte dabei so sachlich wie möglich zu wirken.
„Getäuscht?“, fragte Präsident Wilson.
„Ja. Es war jemand aus unseren eigenen Reihen.“
„Aus Ihren eigenen Reihen?“
„Nun ja, leider lässt sich nicht sagen, wer den Auftrag gegeben hat, doch ich gehe davon aus, dass es jemand von weiter oben sein muss. Ich schätze irgendein Minister steckt dahinter.“
„Ein Minister? Machen Sie Witze oder was?“
„Nein, ich scherze nie im Bezug auf solche Themen. Es wird ernst, möglicherweise sind Sie auch in Gefahr Mr. President.“
„Das ist doch wohl ein geschmackloser Witz. Ich würde für jeden unserer Minister meine Hand ins Feuer legen. Niemand von denen würde Sie reinlegen. Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen.“, erwiderte Wilson aufgebracht.
West äußerte seinen Verdacht nicht, ohne Beweise zu haben, denn er hatte den Außenminister unter Verdacht. Er war schon immer gegen die CIA gewesen. Zumindest hatte er sich am wichtigsten gemacht, als Mr. Gaber in Spanien und Paris unterwegs war. Seit dieser Zeit waren die beiden Männer auf Kriegsfuß. West würde ihn am liebsten von Gaber beseitigen lassen, doch der Tod oder das Verschwinden von Mr. Tall würde unangenehme Fragen aufwerfen. Er wollte Mike nicht in diese Situation bringen und sich selbst auch nicht. Nicht ohne Beweise.

Die Leiche von Jane wurde aus dem Büro entfernt und im Moor versenkt. Der alte Mann saß in seinem Büro und vernichtete alle Hinweise darauf, dass Jane jemals für ihn tätig war. Nächste Woche würde er eine neue Angestellte haben, die wieder gut bezahlt werden würde und die wieder beseitigt werden würde, wenn sie etwas mitbekam. In Wahrheit hasste der alte Mann solche Leute, die nicht schwer für ihr Geld arbeitete. 1945, da war er gerade zweiundzwanzig Jahre alt, hatte er im zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen gekämpft. Er hatte damals wirklich für sein Geld gearbeitet. Als Soldat war die Bezahlung jedoch miserabel, deshalb war ja mit 30 Jahren zum britischen Außlandsgeheimdienst MI6 oder auch Secret Intelligence Service genannt, gegangen. Dort war er bis vor zehn Jahren noch beschäftigt gewesen, ehe er in Rente gegangen war. Ein Jahr später: 1990 gründete er eine Organisation, die die schrecklichen Menschen dieser Erde durch Unfälle um die Ecke brachte. Heute, neun Jahre später, wollten sie die Geheimdienste dieser Welt aus dem Weg schaffen und als einziger Vertreter deren Platz einnehmen. Eine Art privater Geheimdienst. Es gab private Sicherheitsfirmen, also warum nicht auch private Geheimdienste?
Danach könnte sie niemand mehr aufhalten. Die Schatten der Nacht hätten das Sagen und würden Präsidenten stürzen. Denn jedes Land war danach auf sie angewiesen. In Wien hatten sie den ersten Schritt gemacht, jetzt folgte mit jedem Schritt ein Effekt, der die CIA zerstören würde. Sie würden allen Leuten sagen, dass die CIA den Anschlag befohlen hat und, dass dieser Geheimdienst nicht sicher war. Die Schatten der Nacht hatten ein perfektes Szenario entworfen und das einzige was es sie kostete, war das der Präsident der Vereinigten Staaten verschwand und ihr Kontakt als neuer Präsident eingesetzt wurde. Und diese Person würde in einem Jahr genauso tot sein. Es war alles perfekt geplant. Niemand konnte sie aufhalten, außer dieser Mr. Gaber. Er war der einzige Unsicherheitsfaktor, der das Unternehmen noch kippen konnte. Deshalb musste er ja dringend gefunden und ausgeschaltet worden. Vorher sollte er nur gefangen genommen werden, doch nun war er ein gefährliches Risiko für die Aktion und musste beseitigt werden.

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Mit freundlichen Grüßen

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Sonntag, 10. Juni 2012, 12:30

Kapitel 4

„NEIN!“, protestierte Mike energisch.
„Mike hören Sie, Sie sind gut, dass haben Sie uns allen bewiesen, aber eine Menge Leute sucht nach Ihnen. Überhaupt hier in Wien. Ich gehe mit Pamela mit und werde mir diese Schweine vorknöpfen.“, erwiderte Rainfield sachlich.
Mike funkelte ihn böse an. Das war doch wohl ein schlechter Scherz! Jemand hatte ihn hereingelegt, da war es doch selbstverständlich, dass er denjenigen in Stücke riss. „Es ist besser so.“, redete Pamela auf ihn ein. Plötzlich fiel ein Schuss und Rainfield ging getroffen zu Boden. Der Schuss kam von einem Zimmer, welches auf der gegenüberliegenden Straßenseite lag. Mike hatte Pamela zu Boden gerissen und sich schützend über sie gebeugt. „Rein beruflich!“, erwiderte Mike, als er ihren Blick sah, der sagte: ‚DAS IST DOCH JETZT NICHT IHR ERNST!‘
Mike robbte zum Fenster und versuchte den Schützen zu lokalisieren, während Rush zu Rainfield kroch um nachzusehen, ob es ihn schlimm erwischt hatte. Die Wahrheit war, dass es ihn zum Glück nur am Bein erwischt hatte. Ein glatter Durchschuss. Die Arterie wurde glücklicherweise nicht getroffen und so hatte er nur eine Eintritts- und eine Austrittswunde am Oberschenkel erlitten. Nichts Lebensbedrohliches. „Das musste ja sein!“, stöhne Rainfield und biss die Zähne zusammen.
„Sie kommen schon wieder auf die Beine. Ist ein glatter Durchschuss!“
„Danke für die tröstenden Worte.“, erwiderte Rainfield unter Schmerzen.
Mike hatte derweilen die Glock von Rush in der Hand und riskierte immer wieder einen Blick aus dem Fenster. Der Schütze war verschwunden. Mike blickte auf die Straße und entdeckte dort einen Mann, der eilig in seinen Wagen, eine Limousine des Typs Mercedes S-Klasse, stieg. Mike sprang auf und lief aus dem Zimmer. Er hastete die Treppe hinunter, da dies schneller war als auf den Aufzug zu warten. Mike sprintete durch die Lobby und hinaus auf die Straße. Die schwarze S-Klasse Limousine war bereits an der Kreuzung und bog nach rechts ab. Mike musste sich jetzt schnell etwas einfallen lassen und so zerrte er eben den erstbesten Typen aus seinem Fahrzeug und knockte ihn mit einem gezielten Schlag aus. Er schwang sich hinters Steuer und ehe er losfahren konnte, wurde die Beifahrertür aufgerissen und Pamela sprang in den Wagen, ein Audi A4. Mike protestierte: „Steigen Sie aus. Ich mach das allein!“
Rush erwiderte nur in aufgeregtem Ton: „Er wird entkommen, also fahren Sie los!“
Mike trat widerwillig aufs Gaspedal und jagte die Straße hoch, dann bog er nach rechts ab, wobei er auf die Bremse verzichtete und den Wagen lieber übersteuerte. Das Heck brach sogleich kontrolliert nach links aus und dank seines Fahrtrainings brachte ihn Mike wieder in die Spur. Während der Aufholungs- und Verfolgungsaktion dachte Mike fieberhaft darüber nach, wo der Typ hinwollte. „Der Opernball!“, stieß er hervor.
„Was?“, fragte Pamela etwas irritiert.
„Der Opernball. Viele wichtige Persönlichkeiten Österreichs sind dort zu Gast. Im Radio hieß es erst vor kurzem, das auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen geladener Gast des Balls ist. Ein perfektes Anschlagsziel. Der Ball beginnt in 25 Minuten!“, stellte Mike fest.

Mike trat voll auf die Bremse. Ein Stau hatte sich gebildet und machte das Vorankommen mit dem Auto unmöglich. Er warf einen Blick auf die Uhr, die sich im Armaturenbrett befand. 20.48 Uhr zeigte diese an. Pamela rutschte nervös auf ihrem Sitz herum. „Wir haben nur noch 12 Minuten.“, stieß Rush schließlich hervor.
„Ich weiß.“, erwiderte Gaber und suchte nach dem schwarzen Mercedes S-Klasse. Hier irgendwo musste der Wagen doch stecken. Er konnte sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.
Drei Fahrzeuge weiter, auf der zweiten Spur, entdeckte er die schwarze Limousine.
„Da ist der Mistkerl!“
Pamela folgte Mikes Zeigefinger und wollte bereits aus dem Wagen steigen.
Doch Mike packte sie am Arm und hielt sie zurück. „Steigen Sie nicht aus. Er könnte bewaffnet sein und Sie über den Haufen schießen!“
Also blieb sie ruhig sitzen. Mike störte diese Unruhe etwas. Mike konzentrierte seinen Blick weiterhin auf die Limousine. Plötzlich flog die Tür des Mercedes auf und Timothy sprang förmlich aus dem Wagen. In seiner Hand hielt er eine Pistole und richtete sie auf die beiden CIA Agenten.
„Runter!“, rief Mike und wartete bis Rush sich geduckt hatte, ehe er sich schützend über sie legte und sein Gesicht mit seinen Händen bedeckte. Schon durchsiebten die ersten Schüsse das Sicherheitsglas des BMW und hinterließen ein paar hässliche Löcher in der Scheibe. Zum Glück konnte die Windschutzscheibe nicht splittern und so entstanden Risse um die Einschusslöcher. Die Schüsse hallten über die Straße und einige Leute sprangen in der entstandenen Panik aus ihren Fahrzeugen um sich in Sicherheit zu bringen. Plötzlich ertönte eine Sirene und Mike hörte wie Polizeibeamte auf Deutsch mit Stoler redeten. „Nehmen Sie die Waffe runter!“, befahlen die Beamten energisch.
Stoler tat wie ihm aufgetragen und warf die Waffe weg. Er nahm die Hände hoch und stand weiterhin mit dem Rücken zu den Polizisten. Mike richtete sich wieder auf und blickte zu dem Ex-Agenten. Irgendwas beunruhigte Mike zutiefst, als er sah, wie einer der Polizisten sich auf Stoler zubewegte. Mike war leider unbewaffnet und so konnte er den beiden Beamten nicht mal helfen.
Stoler grinste, als der Beamte ihm die Waffe in den Rücken drückte. Er fuhr herum und griff sich die Waffe des Beamten. Mit Leichtigkeit stieß er den entwaffneten Beamten zur Seite und eröffnete das Feuer auf den anderen Polizisten, der getroffen zu Boden ging. Danach drückte er dem Polizisten zu seiner linken die Waffe an die Schläfe und drückte ab. Gehirnmasse vermischt mit Blut verteilte sich über die Straße. Mike stieß die Tür auf, zog jedoch seinen Kopf wieder zurück, als drei Schüsse das Fenster auf der Fahrerseite zerstörten. Er hechtete hinter einen weißen Honda in Deckung und wartete bis Timothy eine Feuerpause einlegte.
Weitere fünf Kugeln schlugen in das Blech des Wagens ein und hinterließen hässliche Löcher. Mike hielt sich tief am Boden um nicht von einer abprallenden Kugel erwischt zu werden. Dann legte er eine Feuerpause ein und verschwand zwischen zwei Fahrzeugen. Mike sprang auf und nahm die Verfolgung auf. Er hechte förmlich über die Motorhaube des Wagens vor ihm und setzte die Verfolgung sogleich fort. Er sah Stolers Schatten in einem Parkhaus verschwinden. Mike hetzte hinter her und stieß die Tür auf. Plötzlich packte Stoler ihn am Kragen seines Jacketts und schleuderte ihn um 180 Grad nach rechts. Mike spannte seine Oberarmmuskeln an und federte den Aufprall ab. Dafür federte er mit seinem gesamten Körpergewicht nach hinten und tauchte unter einem Schlag von Timothy weg. Mike packte ihn dafür am Kragen seines Jacketts und rammte ihm sein Knie mehrfach in den Magen. Bis Stoler irgendwann konterte und Mikes Unterarme umfasste. Er zog wild an Mike und gemeinsam flogen sie in hohem Bogen über das Geländer, das im Stiegenhaus angebracht war und landeten unsanft zwei Meter weiter unten auf dem betonierten Boden.
Mike und Stoler drehten sich jeweils voneinander weg und waren mit einem Schwung auf den Beinen. Mike stürmte auf Stoler los. Dieser duckte sich und warf Mike über seine Schulter hinweg. Der Aufprall war hart, als Mike mit dem Rücken voran auf dem Boden aufschlug. Stoler rannte sogleich los und eilte die Treppen hinauf. Wo wollte er hin?
Mike stand auf und eilte hinterher. Auf dem zweiten Parkdeck entdeckte er den ehemaligen MI6 Agenten mit einem Gegenstand in der Hand, der wie ein Zünder aussah. Mike stürmte los und riss den Agenten nieder, ehe er den Auslöser betätigen konnte. „Sie gehen mir auf die Nerven!“, fluchte Stoler, als Mike über ihm war und verpasste ihm einen Hieb gegen die Rippen. Dann stieß er Mike zur Seite und robbte eilig hinüber zu dem Zünder. Mike tat es ihm gleich und packte ihn am Handgelenk um ihm gleich darauf einen Schlag ins Gesicht zu verpassen. Mike ließ von ihm ab und hatte den Zünder schon fast erreicht. Es fehlte nur noch die Länge einer Fingerspitze, doch ein erneuter Tritt gegen Mikes Rippen ließ ihn zusammenzucken und Stoler stieß ihn zur Seite. Dann umgriff er den Zünder und aktivierte ihn. „So, jetzt haben Sie noch genau 60 Sekunden, ehe der österreichische Bundeskanzler in den Nachthimmel gepustet wird. Ich würde sagen, Sie verschwinden, denn man wird Ihnen das Attentat anhängen. Ein frohes Leben noch.“
Mike hielt sich die Rippen. Er musste sich jetzt dringend etwas einfallen lassen. Einen Plan finden, Stoler auszuschalten und den Sprengsatz zu deaktivieren. Mike sprang auf ihn drauf und verprügelte ihn. Es folgte eine Schlagserie ins Gesicht von Stoler. Doch bereits nach dem zweiten Treffer konterte Stoler und fegte Mike von sich herunter. Er stand auf und hielt dabei den allesentscheidenden Zünder in seiner Hand. Mike holte ihn mit einem Beinfeger von den Beinen und griff sich den Zünder. Er drückte nochmals auf den Kopf und das rote Lämpchen hörte auf zu blinken. Stoler stieß einen wütenden Schrei aus und trat Mike nochmals gegen die Rippen. Und nochmals und nochmals. Mike konnte nicht mehr klar denken vor lauter Schmerzen und umklammerte den Zünder noch fester. Stoler erhob sich und blickte über die Brüstung. Die Limousine des Generalsekretärs der Vereinten Nationen hatte den Sprengbereich bereits wieder verlassen. „Verdammt!“, brüllte er in die dunkle Nacht hinaus und verpasste Mike ein paar harte Tritte gegen den Kopf. Dieser wehrte mit seinen Unterarmen so gut er nur konnte die herannahenden Tritte ab. Dennoch wurde er von zweien getroffen. Beinahe wären seine Lichter ausgegangen. Plötzlich flog die Tür auf und Pamela Rush trat bewaffnet mit einer Glock, von einem der toten Polizisten, hinaus auf das Parkdeck. Stoler lief los und wurde von Rush mit Schüssen eingedeckt nachdem sie gerufen hatte: „Bleiben Sie stehen und nehmen Sie die Hände über den Kopf!“
Für diese Aktion hätte Mike sie umbringen können. Sie waren nicht die Polizei, sie waren die CIA und hatten die Aufgabe solche Typen festzunageln. Tot oder lebendig! So sah er zumindest seine Arbeit an. Rainfield hätte das gewusst und den Mann getötet. Mike konnte leider nicht mehr weiter, denn es schien so, als hätte ihm Stoler ein paar Rippen gebrochen.
So zog er es vor, liegen zu bleiben und kurze, flache Atemzüge zu tätigen. Rush half ihm, nachdem Stoler entkommen war auf die Beine und brachte ihn aus dem Parkhaus.

Stoler rannte keuchend durch die Straßen Wiens. Diese verdammte Agentin hatte ihn übertölpelt. Ihn! Einen ausgebildeten Killer des MI6. Wie konnte er nur so nachlässig sein. Gut diesen Gaber hatte er unterschätzt, das gab er zu. Er hatte den Plan durchkreuzt. Der Graf würde sicherlich nicht begeistert sein, wenn er in der Times nicht den Artikel sah, der den Tod des Generalsekretärs der Vereinten Nationen verlauten ließ. Jetzt musste wenigstens die Aktion in Washington gelingen.

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6

Sonntag, 10. Juni 2012, 12:39

Kapitel 5

Der Graf saß, so wie jeden Morgen, an seinem Schreibtisch und las die Londoner Times. Da war zwar ein kurzer Bericht über den Opernball, der gestern Nacht stattfand, doch er konnte keinen Artikel finden, der ihn über den Tod des UNO Generalsekretärs informierte. Stoler hatte also versagt. Dieser Hurensohn war doch unfähiger als er gedacht hatte. So viel zu seinem besten Mann!
Dabei hatte er ihn vor diesem Gaber gewarnt. Doch das kam davon, wenn man dauernd hörte, dass man der Beste war. Man wurde eingebildet und unterschätzte seine Gegner. Ein schwerer Fehler. Vor dreißig Jahren hätte ihn das seinen Kopf gekostet. Doch da er sowieso zu wenige Leute hatte, war er auf Stoler angewiesen.

Mikes Rippen waren tatsächlich gebrochen. Rush hatte bevor sie bei der CIA als Ermittlerin tätig wurde Medizin studiert und kannte sich daher mit solchen Verletzungen aus. Sie legte einen Druckverband über die Rippen und versuchte so Mike etwas Ruhe zu verschaffen. Er lag auf dem Bett seiner Suite und stöhnte vor Schmerzen. Er hatte mittlerweile schon Schmerztabletten genommen, doch die Wirkung würde frühestens in zwanzig Minuten einsetzen. Auch Rainfield war ganz schön angeschlagen. Die Schusswunde in seinem Bein hinderte ihn daran seinen Auftrag auszuführen. Mike dachte währenddessen darüber nach, wer den Auftrag gegeben haben könnte. Es musste jemand aus ihrem Umfeld sein, der solche Aktionen absegnen durfte. Normalerweise hätte er auf den Präsidenten persönlich getippt, doch dieser würde ihn nicht verraten. Nein, irgendjemand aus dem Verteidigungsministerium musste etwas damit zu tun haben. Oder vielleicht war doch der Außenminister an der Aktion beteiligt? Hatte er irgendjemanden bestochen? Mike kam zu dem Entschluss, dass er mal ein ernstes Wörtchen mit Phil Tall sprechen musste. Und er wusste auch schon genau, wen er dafür anrufen musste. Mühsam und unter Schmerzen richtete er sich auf und griff nach dem Telefon, das auf dem Nachtkästchen lag. Er wählte eine Nummer und wartete bis er durchgestellt wurde. Nach dem zweiten Klingeln nahm die Person ab, mit der er sprechen wollte. „Mr. West? Hier spricht Mike Gaber.“
„Mr. Gaber. Was bewegt Sie zu dem Anruf?“
„Ein gemeinsamer Freund. Sagen Sie ihm, dass er mich in Wien findet. Ich möchte mich stellen.“, erwiderte Mike gelassen.
„Ich werde es ihm ausrichten.“
West legte jedoch nicht auf und Mike auch nicht. Beide wollten, dass der Anruf zurückverfolgt wurde. Nach exakt 90 Sekunden legte er auf. Mike sank wieder zurück ins Bett und spürte endlich die Wirkung der Schmerztabletten. Die gebrochenen Rippen erschwerten das Atmen zusätzlich und so hielt Mike es für besser sich noch auszuruhen. Der Außenminister würde erst morgen hier auftauchen. Bis dahin musste er nur warten und versuchen etwas Ruhe zu finden.

West stand auf und ließ sich die letzte Ortsbestimmung geben. „Okay. Löschen Sie die Daten wieder!“, forderte er den zuständigen Agenten auf und rief im Büro des Außenministers an. „Ja, sagen Sie Secretary Tall bitte, dass er zu mir ins Büro kommen möge.“, erklärte West der Empfangsdame.

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7

Sonntag, 10. Juni 2012, 12:39

Im Schatten der Nacht


Mike musste sich jetzt zusammennehmen und versuchen sich die Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Nicht ehe er wusste, was für ein Spiel hier gespielt wurde. Die Sonne war längst hinter den Gebäuden der Wiener Innenstadt verschwunden und verlieh der Stadt ein eigenes Flair. Um Punkt 20.00 Uhr parkte eine schwarze Limousine vor dem Hotel und eine Person stieg aus. Er ging ohne Umwege und ohne Gepäck direkt ins Hotel. Die Zielperson hatte das Hotel betreten. Rainfield saß in seiner Suite und achtete darauf, dass nichts dazwischen kam. Die Ermittlerin hatten sie mit Schlaftabletten, die sie ihr unauffällig ins Getränk mischten, außer Gefecht gesetzt. Sie schlief ebenfalls nebenan. Für Mike wurde es Zeit das Spiel zu beginnen. Er rief unten bei der Rezeption an und bat den eben eingetretenen Gast in sein Zimmer hoch. Dort saß Mike bereits in einer dunklen Ecke seiner Suite und hatte die Glock von Rush mit einem Schalldämpfer ausgestattet. Es wurde Zeit die wahren Hintergründe des Attentats zu ergründen. Keine drei Minuten später ging die Tür zur Suite auf und Tall suchte im Dunkeln nach ein paar Lichtschaltern. Mike hatte glücklicherweise die Sicherung rausgenommen, deshalb saßen sie nun in der Finsternis. Einzig die Straßenlaternen beleuchteten die Suite am Fenster etwas. Mike saß genau hinter der Tür, die vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer führte. Tall versuchte sich zu orientieren und Mike half ihm dabei. „Gehen Sie drei Schritte vor und setzen Sie sich auf den Stuhl, der dort für Sie bereitsteht. Er wartete bis der Außenminister saß und repetierte dann die Waffe einmal um ihm zu zeigen, dass er eine geladene Waffe bei sich trug. „Wollen Sie mich erschießen?“, fragte Tall mit entspannter Stimme.
„Eigentlich nicht, es sei denn Sie geben mir einen Grund.“
„Und was wäre so ein Grund?“, schoss Tall gleich mit einer Frage zurück.
„Wenn Sie beispielsweise meine Fragen nicht beantworten, dann werde ich Ihnen Schmerzen zufügen. Wenn Sie mich jedoch auf die Palme bringen, werde ich Sie höchstpersönlich aus dem Fenster werfen und zusehen, wie Ihr Körper unten auf dem Gehweg aufschlägt. Verstanden?“
„Verstanden!“, bestätigte Tall.
Mike richtete die Waffe auf Tall und stellte die erste Frage: „Wer hat den Auftrag gegeben?“
Tall zögerte mit seiner Antwort. Gaber wartete nicht lange und drückte einmal ab. Die Kugel sauste knapp am Gesicht des Außenministers vorbei und schlug hinter ihm in einer der Säulen aus Marmor ein. „Schon gut!“, schrie Phil erschrocken auf.
„Ich weiß es nicht. Ehrlich.“
Gaber hatte einfach nicht die Geduld für diese Verarschung. „Dann wären Sie aber nutzlos für mich und ich könnte Sie einfach über den Haufen schießen. Aber davor werden Sie noch schlimme Schmerzen durchstehen müssen, denn ich werde Sie erst dann töten, wenn ich mir zu einhundert Prozent sicher bin, dass Sie absolut nichts wissen.“
Mike glaubte zu erkennen wie der Außenminister starr und bleich vor Angst wurde.
„Ich zähle jetzt bis drei. Wenn ich dann keine Antwort auf die Frage erhalten habe, werde ich Ihnen ins linke Knie schießen. Es liegt bei Ihnen, ob Sie dieses Knie jemals wieder einsetzen können. Also 1 …“
„Verdammt ich weiß nichts.“, erwiderte Tall mit aufgeregter Stimme.
Doch Gaber zählte weiter: „2 …“
„Bitte nicht. Ich kann Ihnen nicht sagen, wer den Auftrag gegeben hat.“, bettelte Phil.
„3!“
Gaber zielte auf das linke Knie des Ministers und schoss. Die Kugel zertrümmerte seine Kniescheibe und der Außenminister brüllte auf. „Sie MISTKERL!“, schrie er.
„Sagen Sie mir, was ich wissen will, dann hört alles auf.“
„Es war der Verteidigungsminister!“
„Sehr gut und jetzt will ich wissen, wer den Tipp gegeben hat, dass ein russischer Waffenhändler in Wien unterwegs ist.“
„Ich hab genug gesagt.“
Jetzt reichte es. Gaber sprang auf und der Stuhl wurde in die Ecke geschleudert. Er packte den Außenminister am Hals und drückte zusammen. Gleichzeitig drückte er ihm die Glock ins linke Auge.
„Sagen Sie’s mir, oder ich schwöre bei Gott, ich werde Sie töten!“
„Ich hab den Tipp gegeben!“, stieß Tall hervor.
„Ich wollte West und Ihnen eins reinwürgen.“, setzte Tall fort.
Mike legte den Finger auf den Abzug. „Was haben die vor?“
„Wie bitte?“
„Die wollten den UNO Generalsekretär töten, also was haben die als nächstes vor?“
„Ich weiß es nicht, die haben sich nicht mehr bei mir gemeldet.“
„Nicht mehr gemeldet? Wer zum Teufel sind diese Typen?“, fragte Gaber mit lauter Stimme.
„Es handelt sich dabei um einen Mann.“
„Wie heißt er?“
„Er nennt sich nur ‚Der Graf‘!“
„Wo find ich den Typen?“
„In London. Er hat dort ein riesiges Anwesen!“
„Die Adresse!“, brüllte Mike.
Der Außenminister sagte ihm wo das Anwesen sich befand und wurde dann von Mike ausgeknockt.
Gaber ging hinüber zu Rainfield und packte ein paar Sachen. „Alles mitbekommen?“, fragte Mike.
„Ja.“, erwiderte Eric und packte ebenfalls zusammen.
„Dann auf nach London!“, antwortete Mike.

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8

Sonntag, 10. Juni 2012, 12:41

Kapitel 6

Der Graf saß wieder hinter seinem Schreibtisch. Wieder hatte er die Times vor sich liegen, doch dieses Mal war etwas anders als sonst. Irgendetwas kam ihm komisch vor. Er griff unter seinen Schreibtisch und holte die Walther PPK hervor. Doch ehe er dazu kam, die Walther zu entsichern, flog auch schon die Tür zu seinem Büro auf und dieser Mr. Gaber trat ein.
Er richtete eine schallgedämpfte Waffe auf ihn und feuerte zwei Mal. Der Graf wurde an beiden Schultern getroffen und der Schreibtischstuhl wurde nach hinten geschleudert. „Was hat Ihr Agent vor?“
„Sie können mich mal am Arsch, ohhhh!“, stöhnte der alte Mann. Sein Herz schien den Stress nicht mitzumachen.
„Verdammt, nicht doch.“, rief Mike und eilte zu dem alten Mann hinüber. Er lockerte eilig die Krawatte des alten Mannes und riss sein Hemd auf. „Bleiben Sie wach Mann!“
Er war die einzige Spur um zu Stoler zu finden. „Was ist das Ziel?“, fragte Mike energisch und rüttelte den Mann kräftig am Kragen seines Hemdes. Er konnte jedoch nicht verhindern, dass der alte Mann die Schwelle des Todes überschritt. Er schüttelte ihn weiterhin kräftig durch. Doch der Mann war längst tot. Die Spur war kalt. Stoler war irgendwohin unterwegs, um ein neues Attentat auszuführen und Mike hatte keine Ahnung wo er suchen musste. Wo sollte er jetzt nun ansetzen? Die Antwort kam prompt durch einen Anruf. Gaber stand jetzt vor einer schwierigen Entscheidung. Sollte er rangehen und versuchen den alten Mann zu imitieren?
Gaber griff nach dem Hörer und hob blitzschnell ab.
„Sir. Ich bin in Washington. Der Präsident ist schon so gut wie tot.“
„Sir?“
Gaber spielte ihm einen Herzinfarkt vor, so wie es dem alten Mann tatsächlich ergangen war.
„Sir? Ich schicke Ihnen Hilfe!“
Gaber ließ den Hörer liegen und verschwand eilig aus dem Büro. Washington war sein nächstes Ziel und noch schlimmer, es handelte sich dabei um den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Doch ehe Mike das Büro verlassen konnte, stürmten zwei bewaffnete Sicherheitskräfte herein und überrumpelten Mike. Er hatte keine Chance zu entkommen. Ein Gewehrkolben krachte gegen seinen Hinterkopf und knockte ihn aus.

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9

Sonntag, 10. Juni 2012, 12:42

Kapitel 7

Stoler betrat das Büro des Secret Service und begrüßte seine Kollegen. „Hi Leute. Wie geht’s?“
„Frankie ist wieder da. Wie war’s in London? Haben dich die Schwiegereltern eh schön geärgert?“, fragte Mitch Strawson ein guter Freund und ebenfalls Agent beim Secret Service. Sein Telefon klingelte und Stoler fischte es schnell aus seiner Tasche. „Ja?“
„Wir haben Gaber. Sollen wir ihn töten?“
Klang verlockend, dann musste er sich nicht um Gaber kümmern. Doch irgendwas sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. „Noch nicht. Wie geht’s dem alten Mann?“
„Sir, er ist tot. Er wurde von Gaber gefoltert, ehe er ihn getötet hat.“
Diese Nachricht traf Timothy wie ein Schlag ins Gesicht. Das konnte nicht sein. Der alte Mann war wie ein zweiter Vater für ihn gewesen. Er hatte mit ihm all die Jahre beim MI6 gearbeitet und jetzt war er weg. Dafür sollte Gaber büßen. „Bringt ihn nach unten und bearbeitet den Auftrag.“, gab Stoler durch. Mit bearbeiten meinte er ‚foltern‘. Dieser Gaber würde einen hässlichen, schmerzhaften Tod sterben.

Mike wurde wach. Seine Arme schmerzten höllisch. Den Grund dafür konnte er gleich entdecken. Jedes seiner Handgelenke war mit Handschellen an zwei lange Ketten gekettet worden, die von der steinernen Decke hingen. Er konnte gerade mal mit seinen Zehenspitzen den kalten, nassen Boden berühren. Vor ihm stand ein Gorilla von Mann. Ein beharrter Unterarm so groß wie eine Keule. Der Kopf des Mannes war rund wie eine Melone und er hatte einen Vollbart. Die Rundung wurde durch die Glatze noch mehr betont. Mike blickte an sich hinab. Man hatte seine Jacke entfernt und das Hemd, welches er darunter trug. Danach hatten sie ihm die Schuhe ausgezogen und nur die Jeanshose angelassen. Die Bandage war entfernt worden und an der Stelle wo seine Rippen sich befanden, hatten sich hässliche Blutergüsse gebildet. Der Gorilla drückte ihm anfangs sanft in die Seite und grinste bestialisch. Die Berührung erzeugte einen stechenden Schmerz. Der Druck verstärkte sich und Gaber biss die Zähne zusammen. Dann packten die rauen Hände des Mannes Mikes Seiten und pressten kräftig zusammen. Gaber brüllte auf und er fühlte wie die Bewusstlosigkeit über ihn hereinbrach. Der Griff lockerte sich und Gaber pendelte ganz leicht vor und zurück. Er atmete erschöpft ein und aus. Seine Arme brannten und wurden allmählich taub. Die Durchblutung ließ nach. „Du Hornochse glaubst wohl mich kleinzukriegen. Da brauchst du etwas mehr als deine Kraft.“, sagte Mike in schwachem Ton.
Der Gorilla grinste noch mehr und gab Mike einen kleinen Schubs. Er wippte nach hinten und der Gorilla machte eine Faust mit der er ausholte. Gaber spannte all seine Muskeln an, als er wieder nach vorn wippte. Seine Rippen schmerzten dabei, doch es sollte nichts sein, gegen das was gleich kam. Der Typ zog voll durch. Der Aufprall war gewaltig. Gaber stieß einen langen, schmerzerfüllten Schrei aus, während sein Körper arg zur Seite geschleudert wurde und einige Male heftig hin und her pendelte. Sein Körper betätigte daraufhin den Notausschalter und Gaber versank in tiefer, einhüllender Dunkelheit.

Rainfield machte sich langsam Sorgen um Gaber. Wo steckte er bloß? Er hätte längst zurück sein müssen. Da stimmte etwas nicht. Was konnte er tun um ihn aufzuspüren? Das Anwesen im Alleingang stürmen? Kein guter Plan. Rush saß ebenfalls in dem Zimmer und Eric konnte ihr ansehen, dass sie sich Sorgen um Mr. Gaber machte. Verständlich, denn er hatte ja auch vier gebrochene Rippen. Die achte, neunte und zehnte Rippe auf der linken Seite und die neunte auf der rechten Seite. Auch wenn Rainfield Rush nicht leiden konnte, so war sie doch gut ausgebildet. „Sie haben gute Arbeit geleistet Miss Rush.“, lobte Rainfield.
„Vielen Dank. Nur noch ist es nicht vorbei. Wir müssen herausfinden wer dahinter steckt und so Mr. Gaber aus der Schusslinie bringen.“
„Ja da haben Sie Recht. Aber wir werden es schaffen. Wir drei sind ein gutes Team.“
Rush blickte aus dem Fenster hinaus. Gaber war noch nicht wieder aus dem Haus rausgekommen. Das machte sie stutzig. Irgendwas musste passiert sein.

Die Kette wurde gelockert und Mike fiel unsanft zu Boden. Er schlug langsam die Augen auf und verzog dabei sein Gesicht. Die gebrochenen Rippen schmerzten höllisch. Er wurde unsanft am Arm gepackt und hochgehievt. Dann wurde er auf einen Operationstisch gelegt und mit Gurten an Armen und Beinen festgeschnallt. Die Tür ging auf und ein älterer Herr mit einer jungen brünetten Frau trat ein. Die Frau hatte die Uniform einer Krankenschwester an und ihr langes Haar war hochgesteckt. Sie traten gemeinsam an Mike heran und der alte Mann betrachtete die Schwellungen und Blutergüsse am Körper des Patienten. „Wir werden Ihnen jetzt etwas gegen die Schmerzen geben Mr. Gaber. Das wird jetzt wehtun.“, warnte der ältere Mann.
Dabei holte er eine Spritze aus seiner Manteltasche und drückte den Kolben hinein um auf Nummer Sicher zu gehen, dass kein Sauerstoff in der Spritze war. Die Schwester suchte derweilen nach der Vene und zwinkerte Mike zu. „Schlafen Sie mit dem Kerl Süße?“, fragte Mike sarkastisch und winkte mit dem Kopf in Richtung des älteren Mannes. Die Frau lachte kurz auf, wurde jedoch sofort wieder ernst, als der Mann sich räusperte. „Ihnen werden die Witze schon noch vergehen.“, sagte der Arzt an Mike gewandt. Dann jagte er ihm die Spritze in die Vene und wartete bis das Zeug wirkte. Die Schmerzen ließen augenblicklich nach. Jedoch schmerzte der Stich selber ziemlich. Die Schwester stand am Kopfende von Mike und strich ihm zärtlich durch sein schulterlanges, braunes Haar. Dann lehnte sie sich vor und küsste ihn auf die Stirn. „Gehört das hier zum Service?“, fragte Mike.
„Wenn ich wieder da bin, werden Ihnen die Witze vergangen sein.“, erwiderte der Arzt und grinste böse. Die Krankenschwester verschwand lachend mit ihm aus dem Raum. „Kommen Sie nur zurück. Dann werden Sie Zeuge wie ich Sie und ihre kleine Assistentin töte.“ Der Gorilla schüttelte nur lachend den Kopf und verschwand. Mike hob den Kopf. Er hatte leider nichts, womit er seine Fesseln lösen konnte. Er zerrte daran, doch nichts rührte sich. Es war aussichtslos. Er senkte den Kopf wieder und blickte nach rechts. Auf einem kleinen Tisch lag die schallgedämpfte Glock von ihm. Verdammt, wenn er nur die Fesseln an seiner rechten Hand lösen konnte, dann könnte er sich die Glock greifen und die drei Typen umbringen. Mike kam eine Idee. Die Fesseln waren nur mit Riemen befestigt. Vielleicht konnte er sich nur einen kleinen Spalt weit befreien, nur so viel das er die Hand bewegen konnte. Er spreizte seine Finger, sowie er es in Jiu Jitsu gelernt hatte um einen Griff am Handgelenk zu entfliehen. Vielleicht klappte das hier auch. Er schloss die Hand wieder und führte die gleiche Aktion nochmals aus, dieses Mal nur noch energischer. Er merkte wie die Fesseln an ihre Grenzen kamen und wie er sein Handgelenk ein Stück weit nach vorn drücken konnte. Er beugte die Hand und bekam den überstehenden Riemen zu fassen. Er zog daran und spürte wie der Riemen langsam aufging. Hoffentlich reichte die Zeit.

Der Arzt und die Krankenschwester küssten sich derweilen leidenschaftlich in einem kleinen Büroraum. Er grabschte ihr an den Hintern und gab ihr einen heftigen Klapps darauf. Sie blickte ihn versohlen an und grinste hämisch. Ehe sie wieder loslegten, ging ein Alarm an der Uhr des Arztes los. „Zeit uns um Gaber zu kümmern.“, erklärte er und schritt mit ihr aus dem Büro. Sie gingen die Stiegen hinunter und betraten das Verließ. Der Arzt begutachtete den Patienten und sagte schließlich: „Die Schmerzen haben nachgelassen. Stimmt’s? Nun das wird nicht so lange bleiben. Wir haben Ihnen nur vorübergehend die Schmerzen genommen, um Ihnen neue zuzufügen.“
Die Krankenschwester lachte dämonisch auf. Auch der Arzt setzte ein böses Grinsen auf. Er holte einen Elektroschocker aus seiner Manteltasche und setzte diesen an Mr. Gabers Genitalien. „Mal sehen, ob die Dinger anfangen zu leuchten.“
Ehe er auch nur dazu kam ihm einen Elektroschock zu verpassen, sauste eine Kugel in sein Gesicht und tötete ihn. Das leise Zischen alarmierte nicht mal die Wache. Mike hatte die Glock gut unter seinem Körper versteckt gehalten. Bis er sie brauchte. Die Krankenschwester wollte schreien, doch ein weiter Kopfschuss ließ ihr den Schrei im Halse ersticken. Mike setzte sich auf und wollte die Fußfesseln lösen, doch da stürmte schon der Gorilla rein. Mike hob die Glock und feuerte drei Schüsse auf ihn ab. Als der Typ keine Anstalten machte umzufallen, feuerte Mike noch zwei Kugeln ab, die in den Kopf des Mannes eindrangen. Mike löste seine Fußfesseln und ließ sich vorsichtig von der Trage. Seine Rippen waren bestimmt nur noch Brei. Er wankte aus dem Verließ und quälte sich die Stiegen hoch. So leicht würde er es den Leuten dieser Organisation nicht machen. Oben angekommen schleppte er sich mühsam aus dem Haupthaus und brach dann auf dem gepflasterten Parkplatz zusammen.

Rush hatte ihn entdeckt und war sofort aus dem Zimmer gerannt. Rainfield humpelte zum Fenster und blickte auf den bewusstlosen Mike. Weiter hinten kamen zwei Wachen angelaufen. Verdammt und Rush war unbewaffnet. Sie lief hinüber und hatte Mike schon beinahe erreicht. Als plötzlich zwei Wachmänner mit MP5Ks auftauchten. Einer der Typen entdeckte sie und richtete die Maschinenpistole auf sie. „Falscher Zeitpunkt Süße.“, sagte der Mann, ehe er von drei Schüssen niedergestreckt wurde. Dem zweiten erging es ähnlich. Dann entdeckte sie Gaber, der auf einer Hand gestützt auf dem Boden lag und geschossen hatte. Sie eilte zu ihm hinüber und half ihm auf die Beine. Gemeinsam verließen sie das Anwesen.

Im Beobachtungshaus angekommen, setzte sie ihn behutsam in einen der Stühle und begutachtete den Schaden. Sie drückte die verschiedenen Rippen ab und stellte fest, dass er sich noch zwei Rippen gebrochen hatte. Die achte und zehnte auf der rechten Seite.
Sie wickelte ihm einen Verband um die Verletzung verabreichte ihm ein paar Schmerzpillen. „Wir müssen nach Washington. Stoler plant ein Attentat auf den Präsidenten.“, erklärte Mike mit schmerzverzerrter Stimme. „Was?“, fragte Rainfield ungläubig und hatte schon das Haustelefon in der Hand. „Geben Sie mir West.“
„Ja hier Direktor West?“
„Direktor? Ich habe gerade erfahren, dass Stoler ein Attentat auf Präsident Wilson plant. Ich brauch einen Privatjet nach Washington.“, erklärte Rainfield.
West waren die Hände gebunden. Der Secret Service würde wissen wollen, von wem die Information kam und da konnte er wohl kaum seine drei angeblich abtrünnigen Agenten angeben.

Die Maschine landete noch am Abend in Washington und Rainfield, Rush und Gaber eilten zum Weißen Haus. Dort trafen sie auf West, der sie ins Weiße Haus brachte, ohne dass sie verhaftet wurden. Gleich nachdem sie ihre Waffen abgegeben haben, wurden sie von Josh Cole, dem Leiter des Teams, welches den Präsidenten beschützte. „Ich habe gehört, dass jemand ein Attentat auf den Präsidenten verüben will?“
„Ja, Sie haben richtig gehört Agent Cole. Ich und meine Leute sind hier um zu helfen.“
„Okay, folgen Sie mir in den Überwachungsraum.“, erklärte der Agent und ging voraus. Mike schleppte seinen angeschlagenen Körper hinter den Agenten her und setzte sich im Überwachungsraum auf einen der Stühle. Rainfield und West blieben stehen und entdeckten dann, dass der Präsident bereits unterwegs war um in Marine One, dem Hubschrauber des Präsidenten zu steigen und nach Camp David, dem Urlaubssitz des Präsidenten, zu fliegen. Mike richtete seinen Blick auf die riesige Anlage und versuchte irgendwo Stoler zu erkennen. West und Rainfield verließen eilig den Raum um den Präsidenten abzufangen. Mike wusste nicht genau, was Stoler vorhatte, doch es musste irgendwas mit Marine One zu tun haben. Irgendwas machte ihn jedoch stutzig. Woher wollte Stoler wissen, welcher der drei Hubschrauber der echte Marine One war?
Und dann tauchte sein Gesicht auf einem der Bildschirme auf. „Da ist er!“, stieß Gaber hervor und zeigte auf den Bildschirm. Der Agent blickte darauf und war geschockt. „Das ist Frank Gole, ein Secret Service Agent. Der arbeitet schon seit zwei Jahren für den Präsidenten.“
„Das ist der Attentäter.“, beharrte Mike. Rush sah sich den Mann an und bestätigte dann Mikes Aussage. „Ich gehe mit zwei von Ihren Männern da raus und nehme ihn fest.“, erklärte Rush und verließ laufend mit zwei Agenten im Schlepptau den Überwachungsraum.
Mike verfolgte währenddessen alles auf dem Bildschirm mit. Sie mussten Stoler ausschalten, ehe er den Präsidenten tötete.

Stoler lief hinaus um den Präsidenten vor dem Einstieg in Marine One zu erwischen. Er rannte über den Rasen und hatte den Hubschrauber fast erreicht. Er war unauffällig. Einfach ein engagierter Secret Service Agent, der sich um die Sicherheit des Präsidenten sorgte. Von hinten sah er zwei Agenten auf sich zukommen und eine Frau, diese Agentin aus Wien. Sie richteten die Waffen auf ihn. Verdammt, nochmals würde er nicht scheitern. Er drehte sich um und ließ das dabei das Messer aus seinem Ärmel gleiten. Mit einer eleganten Bewegung hatte er den beiden Agenten die Kehle aufgeschlitzt.

Rush richtete ihre Glock auf den Mann und rief: „Werfen Sie das Messer weg!“
Doch Stoler tat einen Dreck. Er hechtete auf sie zu und einen Moment später spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Bauch. Dann noch einen und noch einen. Sie blickte an sich hinab und entdeckte drei blutige Einstiche auf ihrer weißen Bluse. Sie starrte Stoler erschrocken an. Seine kalten Augen jagten ihr Angst ein. Er rammte ihr das Messer noch ein letztes Mal in den Leib, ehe er sie dann langsam zu Boden gleiten ließ und ihr beim Sterben zusah. Sie hatte Schwierigkeiten beim Atmen und um sie herum wurde langsam alles schwarz. Sie schloss ihre Augen und schied aus dem Leben.

Gaber hatte alles mitbekommen. Unfassbar. Rush war tot. Es lag nun an ihm Stoler zur Strecke zu bringen, doch er würde ihm nicht die Möglichkeit geben sich zu ergeben. Er würde ihn auf direktem Wege ins Jenseits schicken. „Sie bleiben hier, informieren Sie mich über seinen Aufenthalt.“, wies er Agent Cole an. Dann stürmte er aus dem Raum und lief in Richtung Hubschrauberlandeplatz.

Stoler hatte den Präsidenten im Visier mit seiner SIG SAUER P229. Er grinste böse und in der Sekunde als er den Abzug betätigte wurden seine Hände unsanft in die Höhe gedrückt und der ausgelöste Schuss ging anstatt waagrecht, senkrecht in die Höhe. Dann erkannte er, wer ihm da die Chance genommen hatte.

Gaber war gerade noch rechtzeitig gekommen und hatte das Attentat auf den Präsidenten verhindert. Dieser wurde gerade von West und einer Truppe CIA Agenten zurück ins Weiße Haus gebracht. Stoler blickte Mike sauer an und ging auf die gebrochenen Rippen von Gaber los. Es folgten zwei harte Schläge mit dem Unterarm gegen Mikes Rippen, welche ihn in die Knie zwangen. Die Schläge schmerzten und raubten ihm die Sinne. Schwer atmend blickte er zu Stoler hinauf, der ihn mit einem seitlichen Tritt gegen die Rippen zu Fall brachte. Mike stöhnte schmerzhaft auf. Er versuchte sich mühsam in die Höhe zu stemmen, doch ein erneuter Tritt beendete sein Vorhaben und schickte ihn erneut ins Gras. Er hielt sich seine Rippen und drückte seinen Kopf ins Gras. Das schulterlange Haar hing ihm ins Gesicht und ein paar Strähnen klebten teilweise auf seiner verschwitzten Stirn. Stoler richtete sein Zweitwaffe, ein Walther PPK auf Mike. Es sollte noch ein erneuter, verhöhnender Tritt folgen, doch Mike war schneller und fing das Bein ab nur um ihm einen Schlag in die Kniekehle zu verpassen, der Stoler aus dem Gleichgewicht brachte und mit einer Drehung schleuderte er den ehemaligen MI6 Agent zu Boden und weg von seiner Walther PPK. Gaber lehnte sich über ihn, doch Stoler quetschte ihn zwischen seine Knie ein und raubte ihm somit die Luft. Seine gebrochenen Rippen schienen eingedrückt zu werden, so fühlte es sich zumindest für Gaber an. Mike kämpfte gegen die bevorstehende Ohnmacht an. Sein Körper würde nicht mehr lange durchhalten und so schlug er ihm auf die Knie und zertrümmerte diese mit seinen hammerartigen Hieben. Er stieß nach vorn und holte mit dem Ellbogen aus, den er mehrfach ins Gesicht von Timothy jagte. Sein blutüberströmtes Gesicht fiel zur Seite und Gaber erhob sich unter Schmerzen. Langsam bewegte er sich in die Richtung der Walther PPK. Mike beugte sich langsam vornüber und der stechende Schmerz verstärkte sich noch. Er umgriff die Waffe mit seinen Fingern und hörte hinter sich plötzlich das Klicken eines Hahns, der gespannt wurde. Gaber erhob sich und drehte sich nach links. Dort entdeckte er einen grinsenden Stoler, der die SIG auf Mike richtete. Gaber hatte die Walther an seinen rechten Unterschenkel gepresst und stand mit seinem linken Profil in die Richtung von Stoler.
„Sie sterben zuerst Gaber.“, erklärte er und lachte laut auf. Gaber nahm den Blick nicht von der Waffe. Er musste nur abwarten, bis der erste Schuss folgen sollte. Stoler drückte den Abzug langsam, beinahe schon genießerisch nach hinten. Ein Schuss ertönte und Gaber drehte sich blitzschnell zur Seite, brachte die Walther PPK in Anschlag und erfasste Stoler. Doch der war bereits tot. Auf seinem weißen Hemd breitete sich ein hässlicher roter Fleck aus. Die Scharfschützen, die das Weiße Haus beobachten, hatten geschossen. Gaber blickte nach oben und nickte dankend. Dabei kniff er die Augen zusammen, da die Scheinwerfer ziemlich in den Augen wehtaten. Mike schlenderte hinüber zu der Leiche von Stoler und grinste. Der Typ war tot. Er hatte nicht versagt. Außer was Miss Rush betraf. Sie wurde getötet. Er ging neben ihrer Leiche in die Knie und strich ihr zärtlich übers Gesicht. Mike blickte zum Weißen Haus hinauf. Sie war für ihr Land gestorben. Doch sie würde nie ein ehrenhaftes Begräbnis erhalten. Man würde es als Arbeitsunfall oder Autounfall absegnen. Leute wie sie, Agenten die für ihr Land ihr Leben lassen, bekamen keinen Dank dafür. Sie wurden als irrelevanter Schaden abgeschrieben. Jeder war ersetzbar. Selbst Mike konnte ersetzt werden. Rainfield und West traten über den Rasen an Mike heran halfen ihm auf die Beine. „Gute Arbeit Mr. Gaber.“, sagte West und klopfte seinem besten Mann auf die Schulter.

Ein erneuter Tumult brach aus, als ein paar Agenten versuchten die Frau aufzuhalten, die über den Rasen des Weißen Hauses trampelte. Mike blickte auf und hatte die Walther PPK schon wieder fest im Griff, als er erkannte wer da auf ihn zukam. Sharon kam über den Rasen des Weißen Hauses gerannt und fiel ihrem verletzten Mike um den Hals. Sie weinte. Doch diese Tränen waren Freudentränen. „Gott sei Dank. Ich hab gehört, dass etwas Schlimmes passiert sein soll.“
„Ja, ich hab auch so etwas mitbekommen.“, erwiderte Mike sarkastisch.
Sharon schluchzte vor Freude und drückte Mike fest an sich. Dieser schloss seine Augen und genoss den Augenblick. „Es ist überstanden.“
Tränen liefen auch über Mikes Gesicht. Sharon drückte ihn noch fester an sich und Mike stöhnte kurz auf vor Schmerzen. „Tut mir Leid. Bist du verletzt?“
„Nichts Ernstes. Zumindest nichts, was man nicht mit etwas Crack und Vicodin wieder ausmerzen könnte.“, scherzte Mike. Sie stützte ihren Schatz und schlenderte mit ihm über das Grün vor dem Weißen Haus.

Rainfield und West blickten zu dem Paar und West ergriff das Wort: „Gönnen wir den Beiden einen Augenblick. Sie haben genug durchgemacht. Und noch was Mr. Rainfield. Ich hab nie an Mr. Gaber gezweifelt.“

Mike und Sharon saßen im Inneren des Weißen Hauses und warteten auf den Präsidenten. Dieser hatte sie gebeten, falls Mikes Verletzungen es zuließen, noch zu warten. Er würde sie dann im Oval Office empfangen. Die Tür ging auf und das amerikanische Staatsoberhaupt trat ein. Er schüttelte den beiden die Hand und nahm dann gegenüber von Mike Platz. „Ich wollte Ihnen meinen Dank persönlich aussprechen Mr. Gaber. Sie sollen wissen, dass dieses Land tief in Ihrer Schuld steht. Ich hoffe Sie können mir verzeihen, dass ich an Ihnen gezweifelt habe. Ich weiß, dass war falsch und deshalb, können Sie von nun an alles haben was Sie wollen. Wenn Sie irgendwelche Schwierigkeiten haben, dann kommen Sie bitte zu mir.“
„Sir, es gibt da etwas, um das ich sie bitten muss.“
„Was ist es?“

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Sonntag, 10. Juni 2012, 12:43

Kapitel 8

Zwei Wochen später
Tall parkte seinen Wagen auf dem kiesigen Untergrund und schaltete den Motor aus. Die Zündung ließ er jedoch an, damit das Licht des Wagens die Umgebung erhellte. Er wollte West kommen sehen. Doch dieser klopfte an die Fahrerscheibe an und öffnete ihm die Tür. „Guten Abend Minister.“
Tall stieg aus und blickte West ins Gesicht. „Verdammt was wollen Sie West? Ist es nicht schlimm genug, dass ich verletzt bin?“
„Nein, denn ich habe da etwas, dass Sie interessieren könnte.“, erwiderte West und ging mit dem Außenminister ein paar Schritte von dem Wagen weg. Man konnte die Wellen an die Felsen schlagen hören. Sie befanden sich nun auf einem Überhang. 200 Meter unter Ihnen lag das aufgebrachte Wasser und schlug gegen die Klippen. West holte ein Tonband hervor und drückte auf Play.
Man konnte deutlich die Stimme des Außenministers erkennen der mit dem alten Mann telefonierte: „Okay, ich helfe Ihnen die CIA aus dem Weg zu schaffen und Sie helfen mir der nächste Präsident zu werden. Ich möchte, dass Wilson getötet wird. Ein Attentat, das ist die Bedingung.
Dann drückte er auf Stopp. „Ihre Karriere ist damit vorbei Mr. Tall.“, erklärte West sachlich und es schien fast so, als würde er lächeln. Der Minister wollte nach dem Tonband greifen, wurde jedoch von West unsanft gepackt und die Klippen hinuntergeworfen. „Sie haben Ihre Schwimmweste vergessen.“, rief West ihm hinterher. Er konnte Tall schreien hören, ehe dieser Schrei verstummte und alles wieder friedlich zu sein schien. West würde nicht bereuen, was er soeben getan hatte und so ging er zurück zu seinem Wagen und fuhr davon. Die Medien würden morgen von einem anonymen Tippgeber dieses Tonband erhalten. Tall sah keine andere Möglichkeit mehr und so stürzte er sich in den Tod.

Der nächste Tag brach heran und es war leider kein erfreulicher. Heute war das Begräbnis von Pamela Rush. Mike war deshalb extra nach Chicago geflogen um von weitem dabei zu sein. Wenigstens bekam sie ein ehrenhaftes Begräbnis. Mike hatte den Präsidenten überredet eine andere Geschichte zu verwenden. So wurde geschrieben, dass Miss Rush einen Attentäter, der es auf eine Gruppe von Kindern abgesehen hatte, überwältigen wollte und dabei getötet wurde. Er stand etwas abseits der Gruppe und blickte zu den Eltern hinüber. Ihre Mutter war ziemlich erschüttert. Sie musste ihre einzige Tochter begraben. Der Vater blieb stark. Er ließ sich nichts anmerken und hielt seine Frau fest im Arm. Er spielte den starken Mann. Mike hatte einen schwarzen Anzug angezogen und eine schwarze Sonnenbrille auf der Nase. Er wollte Pamela die letzte Ehre erweisen. Von hinten trat Rainfield an ihn heran. „West hat sich um Tall gekümmert und Sie entlastet.“
„Wenigstens wurden alle bestraft.“, erwiderte Mike und wandte sich von der Szene ab. „Wo wollen Sie hin?“
„Ich? Ich mach jetzt erst Mal Urlaub und dann sehe ich weiter.“
„Sie werden uns doch nicht verlassen?“
„Nein. Ich bleibe wo ich bin, denn ich kann immer noch Gutes bewirken.“

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Sonntag, 10. Juni 2012, 12:44

Epilog

Fünf Monate später
Mike saß in einem Café in Paris und schlürfte genüsslich Cappuccino. Er las Zeitung und blickte dabei immer mal wieder in der Gegend herum. Seine Zielperson, würde in weniger als 15 Minuten an ihm vorbeikommen. So wie sonst auch. Er hatte den Tagesablauf der Person genau studiert und heute war es soweit. Heute würde er Rache üben. Er hasste es offene Enden zu haben. Er war ziemlich gründlich, deshalb ließ er es auch nicht dazu kommen, dass die Person nun entkam. Mike bezahlte und saß dann noch kurz da. Dann kam die Person endlich. In der Realität wirkte sie ziemlich klein. Die Person war höchstens 1’76 groß. Doch Mike ließ nicht zu, dass er diese Person unterschätzte. Er stand auf und ging in unauffälligem Abstand hinter seinem Ziel her. Unter seinem Sommersakko spürte er das angenehme Gewicht seiner Beretta 92F. Es war eigentlich kein Auftrag, den er hier erfüllte. Die CIA hatte ihm nur freie Hand gegeben und ihm alle Ressourcen zur Verfügung gestellt. Die Person bog nach links in eines der Wohnhäuser und ging nach oben. Mike trat ebenfalls in dieses Haus ein und bewegte sich nach oben. Er hörte die Zimmertür mit der Nummer 2712 zuschlagen und sprintete die restlichen Stiegen nach oben. Oben versicherte er sich, dass niemand ihn beobachtete, ehe er mit einem Dietrich daran ging, das Schloss zu knacken. Er stieß die Tür langsam auf und trat ein. Drinnen angekommen entdeckte er die Person im Wohnzimmer. Es war ein Mann. Früher hatte er als Scharfschütze der Section tireurs d’élite des 2. REI der Fremdenlegion in Afghanistan gedient. Gaber zog die Beretta und hielt sie ihm an den Schädel. Dann trat er langsam um ihn herum und blickte ihm ins Gesicht. Der Mann schien ruhig und gefasst zu sein. Gaber warf ihm ein Foto zu. Der Mann blickte darauf und blickte danach erneut hoch zu Gaber. „Avez-vous tué cet homme?“ (Haben Sie diesen Mann getötet?), fragte Mike.
Er nickte nicht und schüttelte auch nicht den Kopf. Keine Reaktion. Mike schoss ihm ins Knie. Der Schuss war dank des Schalldämpfers nicht sehr laut. Das Geschrei des Mannes hingegen schon. „OUI!“, stieß er hervor und nickte hektisch.
Dann richtete Mike die Waffe auf das Gesicht des Mannes und drückte ab. Die Kugel durchschlug sein Gehirn und tötete ihn auf der Stelle. „Ich lasse nichts unerledigt.“, sagte Mike, griff sich das Foto und verließ eilig das Zimmer.

Er verließ Paris noch am selben Abend und reiste nach Spanien. Dort suchte er das Anwesen der Greyers auf. Lily öffnete ihm und blickte überrascht drein, als sie Mike sah. Er lächelte und fragte: „Darf ich rein kommen?“
Drinnen fiel Lilly ihm um den Hals und fragte ihn flüsternd: „Ist es erledigt?“
„Ja. Es ist erledigt. Ich habe mich um ihn gekümmert.“, erwiderte Mike.
Lilly fing an zu weinen. Die Erinnerungen an ihren getöteten Großvater kamen wieder hoch.
Mike drückte sie fest an sich und sagte: „Du hast es überstanden. Niemand wird auf dich kommen. Der Mann hatte ein paar dutzend Feinde.“
„Danke.“
Evelyn trat an die beiden heran und verstand sofort, dass der Verantwortliche, der ihren Ehemann getötet hatte, seine gerechte Strafe erhalten hatte.
Lilly ließ Mike los und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Es ist vorbei.“, sagte sie erleichtert
Mike nickte und gab ihr das Foto ihres Großvaters zurück. Dann drehte er sich um und verließ das Anwesen wieder. Er musste heim. Auf dem Heimflug nach Washington, erinnerte er sich warum er das alles tat. Wegen James und Erica Greyer war er der, der er heute nun einmal war. Ein ausgebildeter Killer. Jemand der ohne zu zögern handelte. Er bereute nicht diesen Weg gegangen zu sein. Sein Leben war bisher gut verlaufen. Er konnte den Menschen helfen. Er sorgte für Sicherheit in den Vereinigten Staaten und war glücklich über seine Entscheidung. Am Flughafen wurde er bereits von Sharon erwartet. Er sah ihr Lächeln und war sofort wieder glücklich.

ENDE

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